So wird dein Pferd zum Dressurstar: 6 überraschende Tipps für den „Wow“-Trab
- pferdewelten
- 11. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Der Trab ist nicht gerade die ausdrucksvollste Gangart deines Pferdes? Mit den richtigen Techniken lässt sich selbst aus einem unscheinbaren Gang ein beeindruckender Blickfang machen. Die englische Elite-Dressur-Reiterin Anna Ross teilt ihre Geheimnisse für einen Trab, der jeden zum Staunen bringt.

Ein unscheinbarer Trab kann der Schlüssel zum Erfolg sein
Stell dir vor, ein Pferd mit einem unspektakulären Trab entwickelt sich zu einem Grand-Prix-Star. Geht nicht? Geht doch! Genau das beweist die erfahrene Dressurreiterin Anna Ross mit ihrer Stute Habouche, deren natürlicher Trab alles andere als außergewöhnlich wirkt.
„Ich bevorzuge Pferde mit einem normalen Trab“, erklärt Anna. „Diese Pferde bleiben oft länger gesund – und das ist entscheidend für eine lange Karriere.“
Doch wie verwandelt man einen gewöhnlichen Trab in eine Performance, die das Publikum begeistert? Hier sind Annas sechs bewährte Tipps:
1. Das Potenzial erkennen: Mechanik schlägt Eindruck
Nicht jeder unscheinbare Trab hat das Zeug zu Großem. Anna empfiehlt, auf die Mechanik des Bewegungsablaufs zu achten. „Schauen Sie, ob das Pferd durch den Körper arbeitet oder nur die Beine bewegt. Eine gute Möglichkeit, dies zu testen, ist die seitliche Bewegung. Pferde, deren Trab sich beim Seitwärtsgehen verbessert, haben oft das Potenzial für Entwicklung.“
2. Kontrolle und Reaktionsbereitschaft
Ein spektakulärer Trab beginnt mit der Bereitschaft des Pferdes, fein auf Hilfen zu reagieren. „Das Pferd sollte wie ein Boxer im Ring sein – aufmerksam und bereit, nach vorne oder zur Seite zu gehen, wenn der Reiter es fordert.“ Trainiere Übergänge in Bezug auf das Tempo sowie Richtungsänderungen, auch in unerwarteten Situationen, wie beispielsweise an der kurzen Seite der Reitbahn.
3. Entspannung statt Elektrizität
Viele Reiter versuchen, durch Spannung und Energie einen besseren Trab zu erzwingen, doch das ist kontraproduktiv. „Ein Pferd muss durch seinen Körper und Rücken schwingen können. Das gelingt nur, wenn es entspannt ist“, betont Anna.
Der Reiter spielt dabei eine zentrale Rolle: „Die Zügel müssen so geführt werden, dass das Pferd sich dehnen und loslassen kann.“
4. Kadenz: Weniger Geschwindigkeit, mehr Eleganz
Kadenz, also der Eindruck von Anmut und Leichtigkeit im Trab durch energisches, deutliches Abfußen, hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun. „Wenn Sie den Trab einfach durch Schwung vergrößern, bringt das nichts“, warnt Anna.
Stattdessen sollte das Pferd durch die Verbindung zwischen Hand und Schenkel mehr „Airtime“ entwickeln, also mehr Zeit in der Schwebephase des Trabs verbringen.
5. Übergänge: Der Schlüssel zur Perfektion
„Übergänge sind langweilig, aber effektiv“, erklärt Anna. Ob zwischen Trab und fast Schritt oder innerhalb des Tempos – diese Übungen helfen, Balance und Kontrolle zu verbessern.
Seitwärtsarbeit wie Schenkelweichen-Zickzacks sind ebenfalls nützlich: „Reiten Sie eine Seitwärtsbewegung, dann nach vorne, dann wieder seitwärts. Das fördert Flexibilität und Kraft.“
6. Der Trab ist nicht alles
Ein großes Highlight im Dressurviereck ist zwar der starke Trab, aber Anna betont, dass er nicht das Wichtigste ist: „Eine spektakuläre Piaffe ist oft wertvoller als ein beeindruckender Trab.“ Daher ist es wichtiger, das Gesamtbild des Pferdes zu entwickeln, anstatt sich ausschließlich auf den Trab zu konzentrieren.
Fazit: Geduld und Strategie führen zum Erfolg
Die Verwandlung eines gewöhnlichen Trabs in eine beeindruckende Gangart erfordert Geduld, gezieltes Training und ein tiefes Verständnis für die Bewegung des Pferdes. Doch wie Anna Ross zeigt, zahlt sich die Mühe aus: Ein unscheinbares Pferd kann mit den richtigen Techniken zum Hingucker werden – und das Publikum mit einem ausdrucksvollen Trab verzaubern.
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