Studie enthüllt: Am Boden neben Pferden ist es achtmal gefährlicher als im Sattel!
- pferdewelten
- 2. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Diese Wahrheit über Pferdeunfälle ist erschreckend: Wer ein Pferd führt oder Bodenarbeit macht, schwebt in größerer Lebensgefahr als Reiter selbst – die Zahlen sind alarmierend!

Eine bahnbrechende australische Studie hat ein überraschendes und beunruhigendes Ergebnis ans Licht gebracht: Der Aufenthalt neben einem Pferd kann gefährlicher sein als der im Sattel.
Diese Erkenntnis könnte die Sicherheitsmaßnahmen im Reitsport revolutionieren und zahlreiche Leben retten.
Die schockierende Statistik: Ein Viertel aller tödlichen Sportunfälle bei Kindern
Die Zahlen sind erschütternd: "Mit Pferden verbundene Verletzungen sind für ein Viertel aller tödlichen Sportunfälle von Kindern verantwortlich." Diese alarmierende Feststellung eröffnet die Studie des Murdoch Children's Research Institute und des Royal Children's Hospital in Melbourne.
Über 16 Jahre hinweg untersuchten die Forscher 505 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die mit pferdebezogenen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Das unerwartete Ergebnis: "Bodenpersonal" in höchster Gefahr
Was die Wissenschaftler entdeckten, widerspricht der allgemeinen Annahme, dass hauptsächlich Reiter gefährdet sind. Tatsächlich erlitten die nicht-reitenden Personen, also diejenigen, die Bodenarbeit machten oder ein Pferd führten, signifikant schwerere Verletzungen:
Doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für intensivmedizinische Behandlung
Achtmal höheres Risiko für schwere Kopfverletzungen
Fast doppelt so lange Krankenhausaufenthalte (2,0 gegenüber 1,1 Tage)
Besonders alarmierend: Die meisten dieser schweren Unfälle ereigneten sich im privaten Bereich (56%) und nicht bei beaufsichtigten Veranstaltungen.
Geschlechterunterschied: Jungen am Boden besonders betroffen
Ein weiteres überraschendes Ergebnis: Während Reitunfälle häufiger Mädchen betreffen, sind beim "Bodenpersonal" überwiegend Jungen die Opfer. Diese erleiden hauptsächlich Gesichts- und Bauchverletzungen, während Reiter eher Frakturen der oberen Extremitäten oder Wirbelsäulenverletzungen davontragen.
Tödliche Vernachlässigung: Kaum Schutzausrüstung am Boden
Eine amerikanische Vergleichsstudie der Universitätsklinik Kentucky bestätigt die australischen Ergebnisse: Alle drei im Untersuchungszeitraum registrierten Todesfälle betrafen Personen am Boden. Besonders alarmierend: Nur bei 6% aller untersuchten Unfälle wurde überhaupt ein Helm getragen.
Experten fordern sofortiges Umdenken
Die Forscher schlagen Alarm: "Diese Studie zeigt insbesondere auf, wie wichtig es vor allem für nicht-reitende Personen ist, wachsam und auf ihre Sicherheit bedacht zu sein."
Sie fordern gezielte Sicherheitskampagnen speziell für das "Bodenpersonal" und dringen auf das konsequente Tragen von Schutzausrüstung – auch und gerade für Personen, die nicht im Sattel sitzen.
Diese bahnbrechenden Erkenntnisse könnten einen Wendepunkt in der Pferdesport-Sicherheit markieren und zahlreiche Leben retten – vorausgesetzt, das Bewusstsein für die besondere Gefährdung des Menschen bei der immer beliebter werdenden Bodenarbeit setzt sich in der Reitsport-Community durch.
Samuel P. Carmichael, Daniel L. Davenport, Paul A. Kearney und Andrew C. Bernard (2014): „On and off the horse: mechanisms and patterns of injury in mounted and unmounted equestrians.", in der Zeitschrift ,Injury'.
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