Magische Momente: Mini-Pony Daisy bringt Hoffnung ins Hospiz
- pferdewelten
- 27. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Ein Mini-Shetlandpony in einem Hospiz? Was ungewöhnlich klingt, sorgt für Freude und emotionale Momente. Daisy und ihre Besitzerin Elke Sch. schenken Menschen in schwierigen Lebenssituationen Trost und Nähe – manchmal sogar den letzten großen Wunsch.

Im Elisabeth Hospiz in Ingolstadt klappern kleine Hufe über den Linoleumboden. Daisy, ein dreijähriges Mini-Shetlandpony, ist zu Besuch – eine ungewöhnliche, aber umso willkommenerer Besucherin.
Gemeinsam mit ihrer Besitzerin, der Rettungssanitäterin Elke Sch., besucht Daisy regelmäßig Seniorenheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Hospize. Das Ziel: Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein Lächeln schenken und Momente der Nähe und Freude ermöglichen.
Berührende Begegnungen mit Daisy
Für viele Bewohner ist Daisys Besuch ein emotionales Highlight. Im Zimmer einer betagten Dame sorgt das kleine Pony mit seinem neugierigen Blick und seiner ruhigen Ausstrahlung für strahlende Augen.
„Bist ein lieber Kerl“, flüstert die Frau und füttert Daisy mit einer Möhre. Für einen Moment scheint alles andere vergessen – Daisy holt die Menschen ins Hier und Jetzt, weg von Sorgen und Schmerzen.
Auch in einem anderen Zimmer sorgt Daisy für einen stillen, aber tiefen Moment. Eine Frau, die kaum spricht, berührt vorsichtig Daisys Nüstern. „Sie war geistig nicht da, aber hat Daisys Nähe und Wärme gespürt“, sagt Sch. später. Diese stillen, intensiven Begegnungen sind es, die das Ehrenamt für Daisys Besitzerin so wertvoll machen.
Kritik und Berührendes: Eine emotionale Aufgabe
Doch nicht immer stoßen Daisy und Sch. nur auf Freude. Sch. berichtet auch von Beschimpfungen durch Angehörige, die den Einsatz des Ponys als „Bespaßung“ kritisieren.
„Ich habe sterbenden Menschen ihren letzten Wunsch erfüllt, ein Pferd zu sehen, und wurde danach von Angehörigen angefeindet“, erzählt Sch.
Sie vermutet, dass diese Reaktionen oft aus Schuldgefühlen herrühren – von Menschen, die selbst selten Zeit für ihre Angehörigen finden.
Trotzdem lässt sich Sch. nicht entmutigen. Seit zwölf Jahren bringt sie mit Daisy und zuvor mit anderen Pferden Freude in schwierige Lebenssituationen. „Das ist mein Beitrag, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben“, sagt sie.
Ein normales Pony-Leben nach getaner Arbeit
Nach den Besuchen kehrt Daisy in ihr gewohntes Leben zurück: Paddockbox, Koppel, Gras und die Gesellschaft von Elkes zweitem Pferd, einem Tinkerwallach namens Nemo. Für Schneider ist die Balance zwischen Daisys Ehrenamt und ihrem Alltag wichtig. „Sie ist kein Zirkustier, sondern ein Partner, der das gerne macht“, betont sie.
Fazit: Kleine Hufe, große Wirkung
Daisy ist mehr als nur ein niedliches Pony – sie ist ein Botschafter für Hoffnung, Nähe und Trost. Mit ihrer ruhigen Art und ihrer natürlichen Wärme schenkt sie Menschen in Hospizen und anderen Einrichtungen unvergessliche Momente.
Für Schneider ist das Ehrenamt nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch eine magische Möglichkeit, das Leben anderer ein kleines Stück heller zu machen.
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