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Drama in neuer Umgebung und beim Stallwechsel? Nicht mit diesem Plan!

Neue Umgebung, nervöses Pferd? Profi-Trainer verrät den genialen Sechs-Punkte-Plan, mit dem du dein Pferd stressfrei an neue Orte gewöhnst – und Chaos verhinderst.

Aufgeregtes Pferd auf dem Paddock
(Quelle: @Romualdo Olazabál / Unsplash)

Wenn Pferde zum ersten Mal eine fremde Umgebung betreten, kann das für Mensch und Tier zur Nervenprobe werden. Doch es geht auch anders – mit dem strukturierten Sechs-Schritte-Plan des britischen Pferdetrainers Jason Webb.


Der erfahrene Ausbilder erklärte im Gespräch mit horseandhound.co.uk, wie man sein Pferd ohne Stress an neue Orte gewöhnt und dabei eine vertrauensvolle Basis schafft.


1. Weniger ist mehr – erstmal nur beobachten lassen


Du hast dein Pferd ausgeladen, es schaut sich hektisch um, die Nüstern beben? Kein Grund zur Panik, sagt Jason Webb.


„Ich lasse das Pferd erstmal nur schauen. Kein Druck, keine Aufgaben – nur beobachten.“ So beruhigt sich das Tier schneller, weil es nicht in den „Fluchtmodus“ gerät, sondern die neue Umgebung in Ruhe verarbeiten kann.


2. Halte Abstand – deine persönliche Zone ist tabu


Viele Pferde drängen beim ersten Ausladen in die Komfortzone ihres Menschen. Jason warnt: „Wenn dein Pferd dich anrempelt oder zieht, fehlen grundlegende Führübungen.“


Diese solltest du bereits zu Hause trainieren – denn in neuer Umgebung brauchst du deine persönliche Sicherheitszone dringender denn je.


3. Dehnübungen als Entspannungsbooster


Ein entspannter Hals, weiche Augen und weniger Bewegung – dann ist dein Pferd bereit für kleine Übungen.


Jason empfiehlt sogenannte statistische Dehnübungen wie das „Nackenbiegen“ über leichten Halfterdruck. „Wenn mein Pferd hier steif bleibt, weiß ich: Es ist noch nicht bereit. Dann warte ich.“


4. Klar führen – mit unsichtbaren Grenzen


Sowohl beim Führen von der Seite als auch von vorn solltest du klare Grenzen setzen. „Lass dein Pferd nur dann abbiegen, wenn du es willst. Alles andere verstärkt die Unsicherheit.“

Die unsichtbare Linie vor deinem Körper darf das Pferd nicht überschreiten – egal wie nervös es ist.


5. Longe mit Bedacht – nicht immer die beste Wahl


Obwohl viele zur Longe greifen, warnt Jason vor zu viel Bewegung im falschen Moment:

„Longe nur in sicherer Umgebung und mit Pferden, die das mental verkraften – sonst heizt es sie eher auf.“


6. Reiten im Miniformat – klein, aber effektiv


Wer sein Pferd bereits reitet, sollte anfangs nur in sehr kleinen Bereichen arbeiten: „Kreise unter 10 Metern helfen, Spannung abzubauen, ohne neue Reize zu setzen.“


Vertraute Übungen aus dem Heimatstall geben dem Pferd zusätzlich Sicherheit.


Extra-Tipp: Erst Freundeshof, dann Turnier


Ein fremder Reitstall oder ein ruhiger Ort bei Bekannten ist der ideale Einstieg. Jason betont:

„Beginne nicht mit einem stressigen Turnierplatz – sondern mit einer kontrollierbaren, neutralen Umgebung.“


Fazit: Plan statt Panik!


Mit dem durchdachten Sechs-Punkte-Plan von Jason Webb lässt sich der Ortswechsel für ein Pferd stressfrei, sicher und nachhaltig gestalten. Statt Überforderung herrschen Ruhe, Struktur und Vertrauen – die perfekte Basis für jede gemeinsame Zukunft.


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