Kölner Karneval in der Kritik: Tradition mit dunkler Seite - Sind Pferde im Umzug noch zeitgemäß?
- pferdewelten
- 7. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Seit 1823 sind Pferde fester Bestandteil des Kölner Rosenmontagszugs – und davon wollen die Verantwortlichen auch nicht abweichen. Doch hinter der glanzvollen Fassade verbirgt sich eine Kontroverse, die viele Jecken überrascht: Tierschützer schlagen Alarm und fordern ein Ende dieser Praxis.

Tradition oder Tierleid?
Während das Festkomitee Kölner Karneval auf die jahrhundertealte Tradition verweist und den Einsatz von Pferden als "Erhaltung des Kulturgutes" verteidigt, sehen Tierschutzorganisationen wie PETA und das "Netzwerk für Tiere Köln" die Tiere enormem Stress ausgesetzt.
Sie argumentieren, dass laute Musik, Menschenmassen und fliegende Kamelle für die sensiblen Fluchttiere eine erhebliche Belastung darstellen.
Erschreckende Vorfälle und rechtliche Schritte
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu besorgniserregenden Zwischenfällen:
2018: Zwei Kutschpferde gingen durch und verletzten mehrere Personen.
2023: Pferde eines verurteilten Tierquälers liefen im Zug mit, was für Empörung sorgte.
Diese Ereignisse führten dazu, dass Tierschutzorganisationen neun Strafanzeigen gegen Kölner Karnevalsgesellschaften stellten. Sie werfen ihnen vor, die Tiere unnötigem Leid auszusetzen und fordern ein generelles Verbot von Pferden im Rosenmontagszug.
Andere Städte als Vorbilder
Einige Städte haben bereits reagiert:
Bonn: Seit 2022 keine Pferde mehr im Rosenmontagsumzug.
Düsseldorf: Reduzierte die Anzahl der eingesetzten Pferde erheblich.
Diese Maßnahmen wurden sowohl aus Tierschutz- als auch aus Sicherheitsgründen ergriffen.
Festkomitee unter Druck
Das Festkomitee Kölner Karneval betont, umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Tiere ergriffen zu haben, darunter Eignungsprüfungen und strenge Kontrollen während des Umzugs. Dennoch bleibt die Kritik laut, und die Forderungen nach einem pferdefreien Karneval werden immer intensiver.
Fazit
Die Diskussion um den Einsatz von Pferden im Kölner Rosenmontagszug spaltet die Gemüter. Während die einen an liebgewonnenen Traditionen festhalten möchten, plädieren andere für einen zeitgemäßen Karneval ohne tierische Beteiligung. Wie wird Köln in Zukunft mit dieser Herausforderung umgehen?
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