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Mama geworden? Warum viele Reiter dann plötzlich Angst im Sattel haben!

Experten enthüllen, warum Eltern nach der Geburt eines Kindes so oft das Vertrauen in ihre Pferde verlieren und beim Reiten plötzlich ein ungutes Gefühl haben.

Mutter mit Baby
(Quelle: @Anna Tavlas / Unsplash)

Ein Kind zu bekommen ist eine der größten Veränderungen im Leben – und viele Reiter stellen dann obendrein gerne mal erschrocken fest, dass sie plötzlich ihr Selbstvertrauen im Sattel verlieren. Woran liegt das?


Sportpsychologin und Reit-Coach Alex Fleming, Gründerin von Coaching 4 Confidence, erklärt gegenüber horseandhound.co.uk: „Nach der Geburt erleben Eltern immense Veränderungen – körperlich, mental und gesellschaftlich. Diese können das Reitgefühl stark beeinflussen.“


Reiten nach der Geburt: Warum plötzlich die Angst kommt


Alex, selbst Mutter von zwei Söhnen und leidenschaftliche Vielseitigkeitsreiterin, kennt das Problem aus eigener Erfahrung.


Sie versuchte nach der Geburt ihres ersten Kindes schnell wieder in den Turniersport einzusteigen – doch das endete in Tränen und Erschöpfung. Erst als sie den Druck herausnahm, konnte sie den Reitsport wieder genießen.


Die Wissenschaft hinter der plötzlichen Angst


„Das Gehirn einer frischgebackenen Mutter oder eines frischgebackenen Vaters sieht nach der Geburt anders aus als zuvor“, erklärt Alex. Hormone und Schlafmangel beeinflussen unser Stresslevel – und das kann sich auf das Reiten auswirken.


„Wenn wir müde oder gestresst sind, übernimmt der ’Schimpanse‘ in unserem Gehirn – das emotionale, instinktive Zentrum. Das bedeutet, dass Dinge, die uns früher nicht gestört haben, plötzlich überwältigend wirken können.“

Ein harmloser Seitensprung des Pferdes kann plötzlich Panik auslösen. „Es ist völlig normal, dass sich das Selbstvertrauen verändert – aber es gibt Wege, es zurückzugewinnen.“


Identitätskrise: Bin ich noch Reiter – oder nur noch Elternteil?


Viele Reiter sehen die Zeit mit ihren Pferden als Therapie. Doch nach der Geburt fühlen sich viele, als hätten sie „ihre Identität verloren“.


„Neue Eltern haben oft das Gefühl, dass sie nicht mehr dieselben Reiter sind wie früher“, sagt Alex. „Das führt zu Selbstzweifeln und Schuldgefühlen.“

Die Lösung? Kleine Schritte gehen. „Es geht nicht darum, sofort wieder auf Turniere zu fahren – sondern die Zeit mit dem Pferd ohne Druck zu genießen.“ Das kann Bodenarbeit, gemütliches Ausreiten oder einfach nur das Pflegen des Pferdes sein.


Gesellschaftlicher Druck: Familie vs. Pferd


Familie und Freunde können das Reiterleben nach der Geburt zusätzlich erschweren. „Nicht-Pferdeleute verstehen oft nicht, wie viel Zeit und Leidenschaft das Reiten erfordert“, sagt Alex. „Sie erwarten, dass das Pferd erst mal hinten ansteht.“


Andersherum gibt es auch Reiterfamilien, in denen der Druck anders aussieht: „Ich hatte eine Klientin aus einer Jagdreiter-Familie. Dort hieß es nur: ‚Steig einfach wieder auf.‘ Für sie war es fast unmöglich, sich die nötige Zeit für ihre Rückkehr ins Reiten zu nehmen.“


Mütter vs. Väter: Wer hat es schwerer?


„Ich arbeite vor allem mit Reiterinnen – aber ich sehe einen klaren gesellschaftlichen Unterschied“, sagt Alex. „Männer bekommen eher die Möglichkeit, ihr Hobby beizubehalten, während Frauen oft das Gefühl haben, sie müssten ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen.“


Wie du dein Reit-Selbstvertrauen zurückgewinnst


  1. Sei nachsichtig mit dir selbst – Dein Körper und dein Geist brauchen Zeit.

  2. Nimm den Druck raus – Es geht nicht darum, etwas zu beweisen, sondern dein Pferd wieder zu genießen.

  3. Akzeptiere Veränderungen – Vielleicht reitest du aktuell weniger oder anders – aber das ist okay!

  4. Achte auf deine innere Stimme – Sprich mit dir selbst so, wie du es bei einer guten Freundin tun würdest.

  5. Hol dir Hilfe, wenn nötig – Postnatale Depression kann ein Faktor sein. Sprich mit deinem Arzt, wenn du dich überfordert fühlst.


Alex selbst hält sich an ein Mantra: „Ich will meinen Kindern zeigen, dass es wichtig ist, die eigenen Hobbys zu genießen. Also tue ich das auch für mich selbst.“


Fazit: Reiten bleibt ein Teil von dir – auch nach der Geburt


Eltern zu werden bedeutet nicht, dass du deine Reitleidenschaft aufgeben musst. Dein Weg sieht vielleicht anders aus – aber du kannst ihn mit Selbstvertrauen und Freude gehen. Denn das Wichtigste ist nicht, was andere denken – sondern was sich für dich richtig anfühlt!

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