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Wanderreiten im Sauerland: Reitabenteuer im "Land der tausend Berge"

Lust, endlich mal den schon lange erträumten Wanderritt zu unternehmen? Eine der schönsten Regionen in Deutschland dafür ist das Sauerland. Wir verraten, warum es zu den absoluten Favoriten gehört.

Frau auf galoppierendem Pferd beim Ausritt
(Quelle: Wix.com)

Das Sauerland, liebevoll als "Land der tausend Berge" bezeichnet, ist eine der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderreitregionen Deutschlands. Diese waldreiche Mittelgebirgslandschaft in Nordrhein-Westfalen bietet mit ihren sanften Hügeln, tiefen Tälern, kristallklaren Seen und ausgedehnten Wäldern ideale Bedingungen für unvergessliche Reitabenteuer.


Dieser umfassende Ratgeber führt Sie durch alle Aspekte des Wanderreitens im Sauerland und hilft Ihnen dabei, Ihre perfekte Reittour zu planen.


Warum das Sauerland ein Wanderreiterparadies ist


Das Sauerland erstreckt sich über eine Fläche von etwa 4.500 Quadratkilometern und bietet eine einzigartige Kombination aus naturbelassenen Wäldern, offenen Bergkuppen und malerischen Tälern. Die Region ist geprägt von sanften Erhebungen zwischen 300 und 800 Metern Höhe, was sie ideal für mehrtägige Wanderreittouren macht. Die Anstiege sind meist moderat und auch für weniger trainierte Pferde gut zu bewältigen.


Besonders charakteristisch für das Sauerland sind die ausgedehnten Buchenwälder, die etwa 60 Prozent der Landfläche bedecken. Diese bieten nicht nur spektakuläre Herbstfarben, sondern auch angenehmen Schatten während der Sommermonate. Die Wälder sind durchzogen von einem Netz alter Forstwege und Wanderpfade, die sich hervorragend für Reittouren eignen.


Die Region verfügt über mehr als 180 Stauseen und Talsperren, die nicht nur landschaftliche Highlights darstellen, sondern auch wichtige Wasserstellen für Pferde bieten. Der Möhnesee, die Sorpetalsperre und der Hennesee gehören zu den bekanntesten und bieten spektakuläre Reitrouten entlang ihrer Ufer.


Das Sauerland ist dünn besiedelt mit nur etwa 138 Einwohnern pro Quadratkilometer, was bedeutet, dass Wanderreiter oft stundenlang durch unberührte Natur reiten können. Die traditionelle Gastfreundschaft der Sauerländer und die gut entwickelte touristische Infrastruktur machen die Region besonders reitfreundlich.


Die schönsten Wanderreitrouten im Sauerland


Der Sauerland-Höhenflug ist die Königsroute für Wanderreiter in der Region. Dieser 250 Kilometer lange Fernwanderweg wurde speziell auch für Reiter konzipiert und führt durch die schönsten Landschaften des Sauerlandes. Der Weg ist in zwölf Etappen unterteilt, wobei jede Etappe zwischen 15 und 25 Kilometer lang ist.


Die erste Etappe beginnt in Altena und führt durch das Lennetal nach Neuenrade. Diese Tour bietet einen sanften Einstieg in die Sauerländer Landschaft mit weiten Blicken über die bewaldeten Hügel. Die Route führt vorbei an der mittelalterlichen Burg Altena, die als Wiege der Jugendherbergen gilt.


Eine der spektakulärsten Etappen führt von Meinerzhagen zum Biggesee. Diese Tour bietet nicht nur abwechslungsreiche Waldwege, sondern auch atemberaubende Ausblicke über einen der größten Stauseen des Sauerlandes. Die Route führt teilweise entlang des Ufers, wo Pferde trinken und rasten können.


Für erfahrene Wanderreiter ist die Etappe von Winterberg zum Kahlen Asten besonders reizvoll. Diese führt über die höchsten Erhebungen des Sauerlandes und bietet bei klarem Wetter Fernsichten bis ins Rheinland. Der Kahle Asten mit 841 Metern ist der dritthöchste Berg Nordrhein-Westfalens und ein absolutes Highlight.


Der Rothaarsteig, obwohl primär als Wanderweg konzipiert, hat auch reitbare Abschnitte und führt durch das Rothaargebirge, den südlichen Teil des Sauerlandes. Besonders der Bereich um den Langenberg, mit 843 Metern der höchste Berg des Sauerlandes, bietet spektakuläre Reitrouten.


Die Ruhr-Sieg-Route ist eine weitere attraktive Möglichkeit für Wanderreiter. Sie folgt teilweise alten Eisenbahntrassen und bietet daher moderate Steigungen. Die Route führt durch malerische Täler und vorbei an historischen Industriedenkmälern, die von der bergbaulichen Vergangenheit der Region zeugen.


Für Tagesritte eignet sich besonders die Route um den Diemelsee an der Grenze zu Hessen. Dieser See ist von bewaldeten Bergen umgeben und bietet mehrere Reitwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Die Umrundung des Sees ist etwa 30 Kilometer lang und bietet ständig wechselnde Landschaftsbilder.


Unterkünfte für Ross und Reiter


Das Sauerland verfügt über eine hervorragende Infrastruktur für Wanderreiter mit zahlreichen spezialisierten Unterkünften. Viele Bauernhöfe haben sich auf Reiturlaub spezialisiert und bieten nicht nur komfortable Gästezimmer, sondern auch professionelle Stallungen und Weideflächen.


Der Reiterhof Hennesee bei Meschede ist eine der bekanntesten Adressen für Wanderreiter im Sauerland. Der Hof liegt direkt am Hennesee und bietet moderne Stallungen für bis zu 30 Pferde. Die Boxen sind geräumig und hell, und die angrenzenden Paddocks ermöglichen den Pferden Auslauf zwischen den Ritten. Der Hof verfügt über einen eigenen Reitplatz und bietet geführte Wanderritte für weniger erfahrene Reiter an.


In Winterberg finden Wanderreiter im Gasthof Schützenhof eine traditionsreiche Unterkunft mit angeschlossenem Reitstall. Der Betrieb wird bereits in der dritten Generation geführt und die Inhaber sind selbst passionierte Reiter. Sie können wertvolle Tipps zu den besten Routen in der Umgebung geben und organisieren auch mehrtägige geführte Wanderreittouren.


Das Landhotel Doerr in Olsberg bietet eine elegante Unterkunft für anspruchsvolle Wanderreiter. Das Hotel verfügt über einen eigenen Reitstall mit modernen Boxen und bietet einen besonderen Service: Die Pferde werden während des Aufenthalts der Gäste professionell versorgt, einschließlich Fütterung, Putzen und Bewegung.


Für Reiter, die das rustikale Ambiente bevorzugen, eignet sich der Reiterhof Gut Hohenfels bei Brilon. Dieser historische Hof liegt mitten im Wald und bietet eine ursprüngliche Atmosphäre. Die Stallungen sind in einem alten Fachwerkgebäude untergebracht, und die Pferde können auf großen Weiden grasen. Der Hof ist ein idealer Ausgangspunkt für Ritte in den Nationalpark Kellerwald-Edersee.


Viele Unterkünfte im Sauerland bieten auch Pensionspferde-Plätze für Reiter an, die ihre eigenen Pferde nicht mitbringen möchten. Diese Pferde sind meist gut ausgebildete Wanderreitpferde, die die örtlichen Gegebenheiten kennen und entsprechend trittsicher sind.


Für Gruppen gibt es spezielle Reiterhöfe wie den Ponyhof Warnecke in Eslohe, der bis zu 20 Reiter und ihre Pferde aufnehmen kann. Solche Betriebe sind ideal für Reitvereine oder größere Gruppen, die gemeinsam das Sauerland erkunden möchten.


Beste Reisezeit und klimatische Bedingungen


Das Sauerland bietet dank seines gemäßigten Mittelgebirgsklimas gute Bedingungen für Wanderreiten von April bis Oktober. Jede Jahreszeit hat ihre besonderen Reize und bietet unterschiedliche Erfahrungen für Wanderreiter.


Der Frühling (April bis Mai) ist eine besonders schöne Zeit für Wanderreiten im Sauerland. Die Buchenwälder zeigen ihr frisches Grün, und die Waldböden sind mit Wildblumen übersät. Die Temperaturen sind angenehm mild, und die Luftfeuchtigkeit ist noch nicht so hoch wie im Sommer. Allerdings können Frühjahrsschauer die Wege rutschig machen, weshalb besondere Vorsicht geboten ist.


Der Sommer (Juni bis August) ist die Hauptsaison für Wanderreiter im Sauerland. Die langen Tage ermöglichen ausgedehnte Ritte, und die dichten Wälder bieten angenehmen Schatten. Die Temperaturen liegen meist zwischen 20 und 25 Grad Celsius, was sowohl für Reiter als auch für Pferde komfortabel ist. In dieser Zeit sind auch alle touristischen Einrichtungen geöffnet, und die Auswahl an Unterkünften ist am größten.


Der Herbst (September bis Oktober) gilt als die schönste Zeit für Wanderreiten im Sauerland. Die Buchenwälder zeigen sich in prächtigen Herbstfarben von goldgelb bis tiefrot. Die Temperaturen sind mild, die Luftfeuchtigkeit niedrig, und die klare Luft ermöglicht weite Fernsichten. Besonders der "Indian Summer" im Oktober bietet oft wochenlang optimale Reitbedingungen.


Winter-Wanderreiten ist im Sauerland möglich, erfordert aber entsprechende Ausrüstung und Erfahrung. Die Höhenlagen können schneereicher sein, und einige Wege sind möglicherweise nicht passierbar. Dafür bietet das winterliche Sauerland eine märchenhafte Atmosphäre, besonders wenn die Bäume mit Raureif überzogen sind.


Das Klima im Sauerland ist von atlantischen Einflüssen geprägt, was bedeutet, dass Niederschläge das ganze Jahr über möglich sind. Wanderreiter sollten immer wetterfeste Kleidung dabei haben. Die Höhenlagen können deutlich kühler und windiger sein als die Täler, weshalb eine entsprechende Ausrüstung wichtig ist.


Ausrüstung und Vorbereitung


Die Ausrüstung für Wanderreiten im Sauerland muss den besonderen Anforderungen der waldreichen Mittelgebirgslandschaft angepasst sein. Für das Pferd sind gut sitzende, bequeme Sättel besonders wichtig, da die Ritte oft mehrere Stunden dauern. Ein Westernsattel oder ein bequemer Wanderreitsattel ist oft die beste Wahl, da sie eine gleichmäßige Gewichtsverteilung ermöglichen.


Gamaschen oder Bandagen sind im steinigen Gelände des Sauerlandes empfehlenswert, um die Pferdebeine vor Verletzungen zu schützen. Die Waldwege können von herabgefallenen Ästen und Steinen übersät sein, weshalb ein zusätzlicher Schutz sinnvoll ist.


Satteltaschen sind unerlässlich für die Mitnahme von Proviant, Wasser, Erste-Hilfe-Ausrüstung und wetterfester Kleidung. Wasserdichte Packtaschen schützen wichtige Gegenstände vor den häufigen Regenschauern im Sauerland. Eine Regenhülle für den Sattel kann ebenfalls nützlich sein.


GPS-Geräte oder Smartphone-Apps mit Offline-Karten sind besonders in den ausgedehnten Wäldern des Sauerlandes wichtig, da die Beschilderung nicht überall optimal ist. Viele Waldwege ähneln sich, und ohne entsprechende Navigation kann man sich leicht verirren.


Für den Reiter ist schichtweise Kleidung empfehlenswert, da die Temperaturen zwischen Tal und Berg erheblich schwanken können. Eine wind- und wasserdichte Jacke gehört zur Grundausstattung, ebenso wie rutschfeste Reitstiefel mit gutem Profil für Abstiege in schwierigem Gelände.


Die Vorbereitung des Pferdes ist besonders wichtig für Wanderritte im bergigen Gelände. Pferde sollten eine gute Grundkondition haben und an längere Ritte gewöhnt sein. Bergerfahrung ist vorteilhaft, da die Pferde sicher auf schmalen Waldwegen und in steilem Gelände gehen müssen.


Hufschutz ist im Sauerland besonders wichtig, da die Wege oft steinig und wurzelig sind. Gut beschlagene Hufe oder geeignete Hufschuhe sind unerlässlich. Ersatz-Hufschuhe sollten immer mitgeführt werden, da ein Verlust unterwegs häufig vorkommt.


Eine Grundausstattung an Werkzeugen wie Hufkratzer, Schwamm und ein einfaches Erste-Hilfe-Set für Pferde sollten immer dabei sein. Im Sauerland gibt es nicht überall schnell erreichbare Tierärzte, weshalb eine Erstversorgung durch den Reiter wichtig sein kann.


Sicherheit und Besonderheiten des Geländes


Das Sauerland stellt besondere Anforderungen an die Sicherheit von Wanderreitern. Die dichten Wälder, das bergige Gelände und die Nähe zu Industriegebieten erfordern besondere Aufmerksamkeit und Vorbereitung.


Die Waldwege im Sauerland können nach Regenfällen sehr rutschig werden, besonders die lehmigen Böden in den Buchenwäldern. Reiter sollten in solchen Situationen das Tempo reduzieren und besonders vorsichtig sein. Pferde mit Stollenschrauben haben in rutschigem Gelände deutlich besseren Halt.


Viele Wege im Sauerland werden auch forstwirtschaftlich genutzt, und Reiter können auf schwere Forstmaschinen treffen. Diese haben oft eingeschränkte Sicht und können Pferde erschrecken. Reiter sollten solchen Maschinen immer ausweichen und den Kontakt zu den Fahrern suchen.


Die Nähe zu Industriegebieten bedeutet, dass einige Reitwege in der Nähe von Straßen oder Eisenbahnlinien verlaufen. Pferde sollten an Verkehrslärm gewöhnt sein, und Reiter sollten besonders vorsichtig sein, wenn sie Straßen überqueren müssen.


In den Höhenlagen des Sauerlandes kann das Wetter schnell umschlagen. Nebel kann die Sicht erheblich einschränken, und Gewitter können in den exponierten Bereichen gefährlich werden. Reiter sollten die Wettervorhersage sorgfältig verfolgen und bei ungünstigen Bedingungen ihre Pläne anpassen.


Das Sauerland ist Heimat verschiedener Wildtiere, darunter Wildschweine, Rehe und Rothirsche. Besonders Wildschweine können für Pferde und Reiter gefährlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Reiter sollten Lärm machen, um Wildtiere zu warnen, und bei Sichtungen ruhig und langsam reagieren.


Zecken sind im Sauerland ein ernsthaftes Problem, sowohl für Pferde als auch für Reiter. Nach jedem Ritt sollten sowohl Mensch als auch Tier gründlich auf Zecken untersucht werden. Entsprechende Schutzmaßnahmen wie langärmelige Kleidung und Zeckenschutzmittel sind empfehlenswert.


Anreise und logistische Planung


Die Anreise ins Sauerland ist dank der zentralen Lage in Deutschland von allen Richtungen gut möglich. Die Region ist über mehrere Autobahnen erreichbar, darunter die A1, A2, A44, A45 und A46. Für Pferdetransporter sind die meisten Routen gut geeignet, obwohl einige Bergstrecken steile Anstiege haben können.


Die meisten Wanderreiter-Unterkünfte im Sauerland bieten ausreichend Parkmöglichkeiten für Pferdetransporter. Aufgrund der ländlichen Lage haben viele Betriebe große Hofeinfahrten, die auch für längere Gespanne geeignet sind. Eine Voranmeldung ist dennoch empfehlenswert.


Für Reiter ohne eigenen Pferdetransporter gibt es mehrere spezialisierte Transportunternehmen, die Pferde ins Sauerland bringen. Diese Services sind besonders für längere Anreisen aus dem Ausland interessant. Die Kosten variieren je nach Entfernung und Anzahl der Pferde.


Das Sauerland verfügt über mehrere Bahnhöfe, die eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen. Für die Überbrückung der letzten Kilometer zu den Reiterhöfen bieten viele Unterkünfte einen Abholservice an. Dies ist besonders für Reiter interessant, die Pferde vor Ort mieten möchten.


Die logistische Planung einer Wanderreittour im Sauerland erfordert besondere Aufmerksamkeit für die Routenführung. Viele der schönsten Reitwege führen durch abgelegene Waldgebiete, wo eine Versorgung unterwegs nicht möglich ist. Proviant und Wasser für längere Etappen müssen daher mitgeführt werden.


Tankstellen für Pferdetransporter sind im Sauerland ausreichend vorhanden, allerdings sollten Reiter die Öffnungszeiten beachten. Viele kleinere Tankstellen haben eingeschränkte Öffnungszeiten oder sind an Sonn- und Feiertagen geschlossen.


Kulinarische Besonderheiten und Einkehrmöglichkeiten


Das Sauerland bietet eine deftige, herzhafte Küche, die perfekt zu den Anforderungen des Wanderreitens passt. Die traditionelle Sauerländer Küche ist geprägt von herzhaften Fleischgerichten, Wildspezialitäten und regionalen Besonderheiten, die Wanderreitern die nötige Energie für ihre Touren geben.


Die Sauerländer Bratwurst ist ein absolutes Muss für jeden Besucher. Diese würzige Wurst wird traditionell über Buchenholz geräuchert und hat einen unverwechselbaren Geschmack. Viele Gasthäuser servieren sie mit Himmel un Ääd (Himmel und Erde), einem Gericht aus Kartoffelpüree und Apfelmus.


Wildgerichte sind im waldreichen Sauerland besonders beliebt und von hoher Qualität. Hirschbraten, Wildschweinschnitzel oder Rehrücken werden oft mit regionalen Beilagen wie Rotkohl und Semmelknödeln serviert. Das Wild stammt meist aus den heimischen Wäldern und ist entsprechend frisch und schmackhaft.


Der Sauerländer Potthucke ist ein traditioneller Kartoffelauflauf mit Speck und Zwiebeln, der als deftige Mahlzeit nach einem langen Reittag sehr beliebt ist. Dieses Gericht gibt es in verschiedenen Variationen, je nach Region und Familientradition.


Für Wanderreiter gibt es im Sauerland zahlreiche reitfreundliche Gasthäuser und Restaurants. Viele Betriebe haben Erfahrung mit Reitern und bieten die Möglichkeit, Pferde während der Einkehr zu versorgen. Oft gibt es eigene Anlegevorrichtungen oder kleine Paddocks für eine kurze Pause.


Das Gasthaus Zur alten Mühle in Schmallenberg ist ein Beispiel für ein besonders reitfreundliches Restaurant. Es liegt direkt an einem beliebten Reitweg und verfügt über Stallungen für kurze Aufenthalte. Die Küche ist auf die Bedürfnisse hungriger Wanderreiter ausgerichtet und bietet große Portionen zu fairen Preisen.


Lokale Brauereien wie die Veltins-Brauerei in Meschede oder die Warsteiner Brauerei bieten Führungen und Verkostungen an, die für Reiter interessant sein können, die einen Ruhetag einlegen möchten. Das frische Bier ist nach einem anstrengenden Reittag besonders erfrischend.


Sehenswürdigkeiten und kulturelle Highlights


Das Sauerland bietet neben der landschaftlichen Schönheit auch zahlreiche kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, die in Wanderreittouren eingebaut werden können. Diese Attraktionen bieten willkommene Abwechslung und ermöglichen es Reitern, mehr über die Geschichte und Kultur der Region zu erfahren.


Die Burg Altena ist eine der besterhaltenen Höhenburgen Deutschlands und ein absolutes Highlight für jeden Sauerland-Besucher. Die Burg beherbergt das erste Jugendherbergsmuseum der Welt und bietet spektakuläre Ausblicke über das Lennetal. Reiter können ihre Pferde am Fuße der Burg anlegen und die steilen Burgwege zu Fuß erklimmen.


Das Deutsche Drahtmuseum in Altena erzählt die Geschichte der Drahtherstellung, die im Sauerland eine jahrhundertealte Tradition hat. Die Region war einst das Zentrum der deutschen Drahtindustrie, und viele der historischen Produktionsstätten können besichtigt werden.


Der Freizeitpark Fort Fun Abenteuerland in Bestwig ist zwar primär für Familien gedacht, bietet aber auch Reitern eine interessante Alternative für einen Ruhetag. Der Park ist thematisch als Westernstadt gestaltet und passt daher gut zum Wanderreiten.


Die Tropfsteinhöhle Attendorn ist eine der größten und schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Die Höhle liegt an der Biggetalsperre und kann gut in eine Wanderreittour eingebaut werden. Für die Besichtigung müssen die Pferde allerdings sicher untergebracht werden.


Historische Stadtkerne wie die von Attendorn, Schmallenberg oder Winterberg bieten die Möglichkeit, in die Geschichte des Sauerlandes einzutauchen. Viele dieser Städte haben eine lange Tradition als Handelsplätze und weisen noch heute mittelalterliche Strukturen auf.


Die zahlreichen Talsperren des Sauerlandes sind nicht nur landschaftliche Highlights, sondern auch technische Meisterwerke. Die Möhnetalsperre ist besonders bekannt durch ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg und bietet heute ein Informationszentrum über die Geschichte der Talsperre.


Naturerlebnisse und Tierwelt


Das Sauerland bietet Wanderreitern außergewöhnliche Naturerlebnisse und die Möglichkeit, eine vielfältige Tierwelt zu beobachten. Die ausgedehnten Wälder und die geringe Bevölkerungsdichte schaffen ideale Bedingungen für eine reiche Fauna und Flora.


Die Buchenwälder des Sauerlandes gehören zu den schönsten und artenreichsten in Deutschland. Im Frühjahr blühen hier Waldmeister, Buschwindröschen und Waldveilchen, während im Herbst die Buchenwälder in prächtigen Farben leuchten. Reiter können diese Naturschauspiele besonders intensiv erleben, da sie sich langsam und leise durch die Landschaft bewegen.


Die Tierwelt des Sauerlandes ist vielfältig und bietet regelmäßig beeindruckende Begegnungen. Rothirsche sind in den größeren Waldgebieten heimisch und können besonders in den frühen Morgenstunden oder am Abend beobachtet werden. Während der Brunftzeit im Herbst ist das Röhren der Hirsche ein unvergessliches Erlebnis.


Rehe sind im gesamten Sauerland häufig und oft wenig scheu. Wanderreiter haben gute Chancen, diese eleganten Tiere zu beobachten, besonders an Waldrändern und Lichtungen. Wildschweine sind ebenfalls heimisch, halten sich aber meist in dichteren Waldgebieten auf und sind seltener zu sehen.


Die Vogelwelt des Sauerlandes ist besonders artenreich. Schwarzspechte, die größten europäischen Spechte, sind in den alten Buchenwälder zu Hause und durch ihr charakteristisches Klopfen oft zu hören. Bussarde kreisen häufig über den offenen Flächen und sind regelmäßig zu beobachten.


An den Gewässern des Sauerlandes können Wanderreiter Eisvögel, Graureiher und verschiedene Entenarten beobachten. Die Talsperren sind wichtige Rastplätze für Zugvögel und bieten besonders im Frühling und Herbst interessante Beobachtungsmöglichkeiten.


Die Flora des Sauerlandes wechselt je nach Höhenlage und Bodenbeschaffenheit. In den höheren Lagen finden sich auch Fichtenwälder, während in den Tälern oft Erlen und Weiden dominieren. Diese Vielfalt sorgt für ständig wechselnde Landschaftsbilder während der Ritte.


Praktische Tipps für Wanderreiter


Das Wanderreiten im Sauerland erfordert einige spezielle Kenntnisse und Vorbereitungen, um die Touren sicher und erfolgreich zu gestalten. Diese praktischen Tipps helfen dabei, häufige Probleme zu vermeiden und das Reiterlebnis zu optimieren.


Die Routenplanung sollte immer alternative Wege berücksichtigen, da Waldwege nach Sturm oder Forstarbeiten blockiert sein können. Aktuelle Informationen über Wegesperrungen gibt es bei den örtlichen Forstämtern oder Tourismusverbänden. Viele Reiterhöfe führen auch Listen mit aktuell gesperrten Wegen.


Wasserstellen für Pferde sind im Sauerland zahlreich vorhanden, aber nicht gleichmäßig verteilt. Besonders in den höheren Lagen können längere Strecken ohne natürliche Wasserstellen vorkommen. Eine Planung der Wasserstellen ist daher wichtig, und zusätzliches Wasser sollte mitgeführt werden.


Die Beschilderung der Reitwege im Sauerland ist nicht überall optimal. Viele Wege sind nur als Wanderwege ausgeschildert, können aber auch von Reitern genutzt werden. Eine gute Karte oder ein GPS-Gerät ist daher unerlässlich. Smartphone-Apps können in den bewaldeten Gebieten unzuverlässig sein.


Wettervorhersagen sollten besonders für die höheren Lagen des Sauerlandes beachtet werden. Die Temperaturunterschiede zwischen Tal und Berg können erheblich sein, und Nebel kann die Sicht stark einschränken. Eine Wetterstation auf dem Kahlen Asten liefert aktuelle Daten für die Hochlagen.


Die Anmeldung bei Unterkünften sollte rechtzeitig erfolgen, besonders für Wochenenden und die Hauptsaison. Viele reitfreundliche Betriebe haben nur begrenzte Kapazitäten und sind bei Wanderreitern sehr beliebt. Eine Reservierung mehrere Wochen im Voraus ist empfehlenswert.


Fotografieren ist im Sauerland besonders lohnend, aber Reiter sollten darauf achten, dass ihre Pferde an das Handling von Kameras gewöhnt sind. Die besten Fotomotive bieten sich oft von exponierten Aussichtspunkten, die zu Fuß erklommen werden müssen.


Der Umgang mit anderen Erholungssuchenden erfordert besondere Rücksichtnahme. Das Sauerland ist bei Wanderern, Mountainbikern und Joggern sehr beliebt. Reiter sollten immer Vorfahrt gewähren und freundlich grüßen, um ein gutes Miteinander zu fördern.


Geführte Touren und Reitangebote


Für weniger erfahrene Wanderreiter oder solche, die die Region zum ersten Mal besuchen, bieten sich geführte Touren an. Das Sauerland verfügt über mehrere Anbieter, die professionelle Wanderreittouren durchführen und sowohl Pferde als auch die nötige Ausrüstung zur Verfügung stellen.


Der Reiterhof Gut Kalberschnacke in Attendorn bietet mehrtägige geführte Wanderreittouren durch das Sauerland an. Diese Touren sind für Reiter aller Erfahrungsstufen geeignet und beinhalten Übernachtungen in verschiedenen reitfreundlichen Unterkünften. Ein erfahrener Führer kennt die besten Routen und kann interessante Informationen über die Region vermitteln.


Für Anfänger bietet die Reitschule Waldblick in Winterberg spezielle Einführungskurse ins Wanderreiten an. Diese Kurse vermitteln die Grundlagen des Geländereitens und bereiten auf längere Wanderreittouren vor. Dabei wird besonderer Wert auf Sicherheit und den richtigen Umgang mit dem Pferd im Gelände gelegt.


Tipp zum Schluss:Wer noch nie Wanderreiten ausprobiert hat, kann mit einem geführten Wochenendritt oder einer Schnuppertour mit ortskundigem Guide starten – viele Reiterhöfe im Sauerland bieten solche Pakete an.


 

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