Archäologische Sensation: Ursprung des Pferdes und Beginn des Reitens entschlüsselt
- pferdewelten
- 16. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Forscher haben den Ursprung des Pferdes und den Moment, als Menschen begannen, sie zu reiten, zurückverfolgt. Vor 4.200 Jahren veränderte eine besondere Pferdelinie die Welt – und machte den Weg frei für die globale Verbreitung der Tiere.

Die allerersten Vorfahren des Pferdes lebten vor Millionen von Jahren in Nordamerika, bevor sie über die Beringstraße nach Asien wanderten. Während sie in Amerika ausstarben, florierten sie in Eurasien und entwickelten eine Vielfalt genetischer Linien.
Doch vor etwa 4.200 Jahren begann eine Revolution: Eine spezielle Pferdelinie aus der Pontisch-Kaspischen Steppe, einer Ebene von Bulgarien bis Südrussland, setzte sich durch und verbreitete sich in rasantem Tempo über den gesamten Kontinent.
Ein genetischer Vorteil machte das Reiten leichter
Laut der Studie besaß diese besondere Pferdelinie eine genetische Mutation, die die Form des Rückens veränderte und das Reiten erleichterte. Diese körperliche Anpassung machte das Pferd zu einem unverzichtbaren Begleiter der Menschen, insbesondere für ein bronzezeitliches Volk, die Sintashta. Sie domestizierten diese Pferde und nutzten sie, um ihren Einfluss und ihre Gebiete schnell auszuweiten.
„In der Vergangenheit gab es viele verschiedene Pferdelinien“, erklärt Pablo Librado, Evolutionsbiologe und Mitautor der Studie im Gespräch mit independant.co.uk. Doch diese eine Linie dominierte innerhalb von nur 300 Jahren: Pferde in Spanien ähnelten plötzlich genetisch denen in Russland.
Schnellere Domestikation des Pferdes
Die Sintashta nutzten ihre domestizierten Pferde nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch, um Wagen zu ziehen und weite Strecken zurückzulegen. Dies veränderte nicht nur ihre Lebensweise, sondern auch die Gesellschaften, die mit ihnen in Kontakt kamen.
Die Forschung zeigt, dass die genetische Vielfalt bei Pferden durch die Domestizierung schneller schrumpfte als bei anderen Tieren wie Hunden oder Rindern. „Menschen hatten bereits Erfahrung mit der Domestikation anderer Tiere, was dazu beitrug, den Prozess bei Pferden zu beschleunigen“, sagt Laurent Frantz, ein Genetiker der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Milch, Reiten und globale Verbreitung
Obwohl es Belege dafür gibt, dass Menschen bereits vor 5.500 Jahren Pferdemilch konsumierten und vor 5.000 Jahren mit dem Reiten begannen, war es die Domestikation durch den bronzezeitlichen Stamm der Sintashta in Eurasien, die das Pferd zu einem globalen Phänomen machte.
Innerhalb kurzer Zeit veränderten diese Tiere die Mobilität, die Landwirtschaft und sogar die Kriegsführung grundlegend.
Pferde und Menschen: Eine enge Partnerschaft
Diese Entdeckung verdeutlicht, welche besondere Rolle Pferde in der Geschichte der Menschheit spielten. Die schnelle Anpassung des Pferdegenoms zeigt, wie eng Mensch und Tier zusammenarbeiteten.
Das Pferd wurde nicht nur zu einem Symbol von Macht und Mobilität, sondern prägte die Entwicklung ganzer Zivilisationen. Heute erinnern uns diese Erkenntnisse daran, welche außergewöhnliche Verbindung wir zu diesen Tieren haben.






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