Trendsetter: Thailändischer Schüler reitet täglich mit Pferd zur Schule
- pferdewelten
- 30. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Vergiss Fahrrad oder Moped: In Thailand sorgt ein Schüler mit seinem Schulweg per Pferd für Aufsehen – und hat damit sogar einen Trend ausgelöst.

Inmitten des thailändischen Schulalltags, in dem Mopeds und Fahrräder dominieren, sorgt ein Schüler in der Provinz Ang Thong für staunende Blicke: Der Zehntklässler Theeraphat Ransaworanan reitet täglich auf seinem Hengst Sunny zur Schule – ganz offiziell, genehmigt und voller Stolz.
Was zunächst wie ein skurriles Einzelphänomen wirkt, hat sich bereits zu einem kleinen Trend entwickelt.
Aus Liebe zum Tier – und als clevere Alternative zum Moped
Schon seit der ersten Klasse träumte Theeraphat von einem eigenen Pferd. Seine Großmutter erfüllte ihm den Wunsch, und aus der Begeisterung wurde eine Leidenschaft. Mittlerweile besitzt der Schüler zwei Pferde und nutzt eines davon regelmäßig für seinen Schulweg.
„Am Anfang war mir das ziemlich peinlich“, gibt der Junge gegenüber der Bangkok Post zu. „Aber ich liebe Pferde – und so spare ich Benzin und brauche kein Motorrad.“ Der tägliche Ritt zur Schule ist für ihn längst Routine geworden.
Reitunterricht und Tempelumzüge: Schüler wird zum Pferdebotschafter
Neben der Schule bringt Theeraphat in seiner Freizeit Dorfbewohnern das Reiten bei und nimmt an traditionellen Prozessionen teil, bei denen geschmückte Pferde durch Tempelanlagen ziehen. Damit wird sein Hobby auch zur kulturellen Brücke – und zur kleinen Einnahmequelle.
Ein Trend entsteht: Mitschüler sattelt auf
Die Begeisterung bleibt nicht unbemerkt. Sein Mitschüler Chat ist inzwischen ebenfalls auf den Geschmack gekommen. Er leiht sich Theeraphats zweites Pferd für den Weg zur Schule aus.
Auch er lobt die Vorteile: „Es sieht cool aus, spart Benzin – und ich lerne dabei noch etwas fürs Leben.“ Zwar besitzt auch er ein eigenes Pferd, bevorzugt aber für den Schulweg das routinierte Tier seines Freundes.
Pferde im Klassenzimmer? Schule zieht mit
Was als mutige Anfrage begann, ist heute gelebte Praxis: Theeraphat bat zu Beginn des Schuljahres formell um die Erlaubnis, sein Pferd mit zur Schule zu bringen. Die Direktorin, Nutchanart Yimchan, unterstützte das Anliegen – heute dürfen die Pferde sogar auf dem Schulgelände stehen.
Ein ungewöhnlicher Schulweg – mit Symbolkraft
Was für manche wie eine Rückkehr ins vorige Jahrhundert klingt, ist für die beiden Jugendlichen eine bewusste Entscheidung – und ein Statement.
Theeraphat und Chat beweisen, dass Tradition, Umweltbewusstsein und persönliche Leidenschaft auch im Schulalltag Platz haben können. Ihre Pferde bringen sie nicht nur von A nach B – sie bringen auch Menschen zum Nachdenken.






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