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Fit im Sattel: Diese 5-Minuten-Übungen verbessern deinen Sitz – ganz ohne Pferd

Bessere Balance im Sattel beginnt auf dem Wohnzimmerboden. Diese Reiterübungen ohne Pferd bringen dich mit wenig Aufwand deutlich weiter.

Junge Frau balanciert auf einem Bein
(Quelle: @Yayan Sopian / Unsplash)

Viele Reiter trainieren stundenlang im Sattel – und wundern sich trotzdem, warum sie schief sitzen, klammern oder wackeln. Dabei liegt der Schlüssel oft abseits der Reitbahn. „Was du abseits des Pferdes mit deinem Körper machst, prägt dein Reiten stärker, als du denkst“, sagt Christine Gay, Reiterin, Coach und auf Pferdesport spezialisierte Fitnesstrainerin.


Haltung, Symmetrie und Körperspannung sind die Basis eines balancierten Sitzes. Wer also im Alltag einseitig steht, sitzt oder sich schief bewegt, nimmt genau diese Muster mit aufs Pferd – und sabotiert damit seine Reitziele unbewusst.


Zu viel Wackeln? Oder zu viel Spannung? Das richtige Maß zählt


„Ein guter Reiter ist weder ein Brett noch ein Gummiband“, erklärt Christine. „Du brauchst Stabilität, um dem Pferd Halt zu geben, und gleichzeitig Beweglichkeit, um seine Bewegungen aufzunehmen.“


Das Ziel ist Tonus – ein Maß an Muskelspannung, das dich stabil hält, ohne dich zu verspannen. Zu wenig davon und du fällst aus dem Gleichgewicht. Zu viel, und dein Pferd bekommt keine Chance, sich frei zu bewegen. Die Balance zwischen beidem ist trainierbar – und zwar auch ganz ohne Pferd.


Keine Zeit fürs Fitnessstudio? Kein Problem!


Viele Reiter haben einen vollen Alltag – Stallarbeit, Job, Familie. Aber Christine hat gute Nachrichten: Schon fünf Minuten pro Tag reichen, um gezielt an deiner Balance und Körperkraft zu arbeiten. „Du kannst das machen, während der Wasserkocher läuft oder du auf den Hufschmied wartest“, sagt sie. Entscheidend ist Regelmäßigkeit, nicht Dauer.


Übung 1: Der Stuhl-Squat – Power für Beine und Po


Warum das hilft:

Stärkt Oberschenkel, Gesäß und Rumpf – das verbessert deine Stabilität und deinen Sitz im Sattel.


So geht’s:

  1. Stell dich vor einen stabilen Stuhl, Füße flach auf dem Boden.

  2. Setz dich langsam, als würdest du dich auf einen unsichtbaren Stuhl setzen.

  3. Spanne dabei den Bauch an, halte die Hände vor der Brust.

  4. Langsam wieder aufrichten – 12 Wiederholungen, 3 Runden.


Extra-Challenge: Einbeinige Variante – ein Fuß bleibt sechs Zentimeter über dem Boden. 10 Wiederholungen pro Seite.


Übung 2: Glute Bridge – für Rücken, Becken und Balance


Warum das hilft:

Aktiviert Gesäßmuskulatur, hintere Oberschenkel und unteren Rücken. Ideal für Reiter mit Hohlkreuz oder schwacher Beckenstabilität.


So geht’s:

  1. Auf dem Rücken liegen, Knie gebeugt, Füße hüftbreit.

  2. Hebe dein Becken, bis der Körper eine gerade Linie bildet.

  3. Spannung halten, dann langsam absenken – 12 Wiederholungen, 3 Runden.


Extra-Challenge: Einbeinig – ein Bein bleibt in der Luft, das andere trägt die ganze Bewegung.


Übung 3: Einbeinstand mit Beinabduktion – Balance extrem


Warum das hilft:

Fördert Gleichgewicht, Koordination und Körpergefühl – unverzichtbar beim Reiten von Wendungen und Seitengängen.


So geht’s:

  1. Steh stabil, dann hebe ein Bein leicht vom Boden.

  2. Führe das freie Bein langsam zur Seite, ohne zu kippen.

  3. Oberkörper bleibt ruhig – 10 Wiederholungen pro Bein, 3 Runden.


Tipp: Lieber klein und kontrolliert als weit und wackelig – Qualität vor Quantität.


Sicherheit geht vor: Wann du mit dem Arzt sprechen solltest


Bevor du loslegst, achte auf deinen Körper. Christine rät: Bei bestimmten Vorerkrankungen oder Beschwerden solltest du deinen Arzt konsultieren. Das gilt besonders bei:


  • Herz-Kreislauf-Problemen

  • Brustschmerzen

  • Schwindel oder Ohnmacht

  • Knochen- oder Gelenkproblemen

  • Blutdruck- oder Herzkreislaufmedikamenten


Fazit: Dein besserer Reitersitz startet auf dem Wohnzimmerboden


Ob du Turnierambitionen hast oder einfach nur sicher durchs Gelände reiten willst – dein Körper ist entscheidend für gutes, pferdeschonendes Reiten. Wer regelmäßig Kraft, Balance und Symmetrie trainiert, reitet nicht nur besser, sondern tut auch seinem Pferd etwas Gutes.


Also: Kein Pferd nötig – nur ein Stuhl, eine Matte und fünf Minuten. Du wirst den Unterschied im Sattel spüren. Versprochen.

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