Fatale Fütterungsmythen: Experten klären auf – was Pferde wirklich brauchen
- pferdewelten
- 2. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Liebe geht durch den Magen, doch leider kommt nicht immer das Richtige in den Futtertrog. Das Schlimme: Falsche Annahmen können Pferden schaden.

Eine gesunde Ernährung für Pferde ist essenziell – doch immer wieder kursieren hartnäckige Mythen, die nicht nur den Geldbeutel belasten, sondern auch die Gesundheit der Tiere gefährden können.
In einem Webinar der World Horse Welfare im Dezember nahm die renommierte unabhängige Pferdenahrungsexpertin Clare MacLeod einige dieser Mythen unter die Lupe und gab wertvolle Ratschläge, worauf Pferdehalter unbedingt bei der Fütterung achten sollten.
Mythos 1: Eine Heu-Diät reicht aus
Immer mehr Pferdehalter sind überzeugt, dass eine rein natürliche Fütterung mit Heu die beste Option für ihre Tiere sei. Doch Clare MacLeod widerspricht deutlich. „Ein Heu-Diät allein kann langfristig schädlich sein“, erklärte sie.
„Heu liefert nicht ausreichend essenzielle Mineralstoffe wie Kupfer, Zink oder Selen, was zu gefährlichen Mangelerscheinungen führen kann.“ Obwohl der Trend zu einer naturnahen Haltung positive Aspekte wie mehr Bewegung und soziale Interaktion fördere, sei eine ausgewogene Ernährung unabdingbar.
Mythos 2: „Straights“ sind besser als fertige Mischungen
Ein weiterer Irrglaube ist, dass sogenannte „Straights“ – einzelne Futtermittel wie Hafer oder Gerste – besser seien als speziell zusammengestellte Mischungen. MacLeod erklärte, dass hochwertige Fertigmischungen von Fachleuten entwickelt werden, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Straights hingegen müssten oft ergänzt werden, da sie wichtige Nährstoffe wie Calcium oder Phosphor nicht in ausreichendem Maße liefern.
„Es ist nicht einfacher, selbst zu mischen – es kann im Gegenteil schädlich sein, wenn es falsch gemacht wird“, betonte sie.
Mythos 3: Luzerne ist gefährlich, Karotten sind zu süß
Auch das beliebte Futtermittel Luzerne hat unter Pferdehaltern einen gemischten Ruf. Einige schwören darauf, andere meiden es. Doch die Expertin stellte klar, dass Luzerne sehr nahrhaft und für die meisten Pferde sicher sei.
Ebenso entkräftete sie die Sorge, dass Karotten wegen ihres Zuckergehalts vermieden werden sollten. „Karotten bestehen zu 80 Prozent aus Wasser und nur zu 5 Prozent aus Zucker – kontrollierte Mengen sind völlig unproblematisch“, so McLeod.
Warum eine falsche Ernährung Pferde „nervöser“ erscheinen lässt
Ein häufig geäußerter Vorbehalt gegenüber ausgewogenen Futtermitteln ist, dass sie Pferde angeblich „überdreht“ machen. Nahrungsexpertin Liz Bulbrook widerlegte diesen Mythos. Ihrer Meinung nach ist es eher so, dass ein Pferd mit einer besseren Ernährung mehr Energie hat und sich dadurch wohler fühlt.
„Es ist nicht so, dass die Futtermittel das Temperament verändern – sie gleichen lediglich Defizite aus und sorgen für ein gesünderes Pferd“, erklärte sie.
Qualifizierte Beratung ist der Schlüssel
Beide Expertinnen raten Pferdehaltern dringend, sich nur an qualifizierte Berater oder renommierte Futtermittelhersteller zu wenden. „Es gibt viele Falschinformationen auf dem Markt“, warnte Clare MacLeod. „Es ist wichtig, Fragen zu stellen und sicherzustellen, dass die Fütterung auf fundierten, wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.“
Fazit: Mythos oder Wahrheit – das Wohl der Pferde steht an erster Stelle
Die richtige Fütterung ist mehr als nur ein Trend – sie ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere. Pferdehalter sollten sich nicht von Mythen leiten lassen, sondern auf bewährte Quellen setzen. Denn das Ziel ist klar: gesunde und glückliche Pferde.
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