Ein Leben für Mensch und Tier: Gundi Hauser wird 80
- pferdewelten
- vor 7 Tagen
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80 Jahre alt – und eine ganze Bewegung ins Rollen gebracht: Gundula Hauser, die Pionierin der Pferdetherapie in Österreich, wurde mit einem Fest auf dem Lichtblickhof geehrt.

Wien – Mit Standing Ovations und bewegenden Worten wurde am 15. Mai auf dem Lichtblickhof eine Frau gefeiert, deren Wirken unzähligen Kindern, Familien und Fachleuten Hoffnung gegeben hat: Gundula „Gundi“ Hauser, die Grande Dame der pferdegestützten Therapie in Österreich, wurde 80 Jahre alt – und ihr Lebenswerk ist heute wichtiger denn je.
An jenem Ort, den sie selbst vor über 20 Jahren mit aufgebaut hat, versammelten sich Wegbegleiterinnen, Kolleginnen, Familien und Politiker*innen, um die Frau zu ehren, die die Pferdetherapie in Österreich überhaupt erst möglich gemacht hat.
Pionierin mit Herz für Pferde: Wie alles begann
Geboren im März 1945, begann Hauser ihre berufliche Laufbahn als Volksschullehrerin, entwickelte sich zur Physiotherapeutin, Lebensberaterin und Integrationspädagogin – und widmete sich ab den 1980er-Jahren einem damals in Österreich nahezu unbekannten Gebiet: der therapeutischen Arbeit mit Pferden.
Mit einer unerschütterlichen Vision und dem Glauben an eine ganzheitliche Therapieform baute sie mit anderen das Österreichische Kuratorium für Therapeutisches Reiten (OKTR) auf und legte den Grundstein für hochqualitative Ausbildung und Standards, die bis heute europaweit Beachtung finden.
Lichtblick für viele: Der Hof, der Hoffnung gibt
Besonders geprägt hat Hauser der Aufbau des Lichtblickhofs – eine einzigartige Einrichtung, die schwerkranken Kindern, Jugendlichen und ihren Familien therapeutische Begleitung mit Tieren, insbesondere Pferden, bietet.
„Ohne Gundi gäbe es den Lichtblickhof in dieser Form nicht“, betont Roswitha Zink, Obfrau des Vereins. Hauser sei Mentorin, Motor und Mensch mit Herz – bis heute. Ihre Botschaft:
Beziehung heilt – besonders die zu Tieren.
Der Hof ist international anerkannt, vielfach ausgezeichnet und gilt auf Fachkongressen weltweit als Leuchtturmprojekt in der tiergestützten Hospiz- und Traumaarbeit.
Anerkennung – und viel Dankbarkeit
Neben emotionalen Reden von Kolleg*innen würdigte auch Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner die Jubilarin: „Frau Hauser hat nicht nur eine Therapieform etabliert, sondern auch eine Kultur des Mitgefühls geschaffen, die weit über Penzing hinausstrahlt.“
Auch Präsidentin des Kuratoriums, Dr. Andrea Holzleithner, ließ es sich nicht nehmen, in einer sehr persönlichen Rede den Lebensweg dieser bemerkenswerten Frau nachzuzeichnen – und erinnerte daran, dass Gundi Hauser für ihre Leistungen mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Ein Vermächtnis mit Zukunft
Der Lichtblickhof bleibt das Herzstück ihres Wirkens. Dort bietet der Verein e.motion Hospiz- und Traumatherapie mit Tieren in Wien und Niederösterreich. Seit 2022 stehen neue Lichtblick-Wohnungen für stationäre Begleitungen zur Verfügung – weltweit ein Unikum.
„Gundi hat eine Bewegung gestartet, die nicht aufzuhalten ist“, sagt Roswitha Zink. Und genau das wurde am 15. Mai spürbar: Zwischen Tränen, Lachen, Umarmungen – und leise schnaubenden Pferden im Hintergrund.
Danke, Gundi Hauser – für eine Lebensleistung, die Brücken baut. Zwischen Mensch und Tier. Zwischen Schmerz und Hoffnung.
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