La Baule: Psycho-Poker im Stechen – Daniel Deußer wartet ab und triumphiert spektakulär
- pferdewelten
- vor 6 Tagen
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Daniel Deußer nutzt taktische Raffinesse als Schlussreiter – drei Jahre Geduld zahlen sich in La Baule mit erstem 5*-Triumph aus.

Was wie ein Nachteil aussah, entwickelte sich zur Geheimwaffe: Als letzter der acht Stechen-Teilnehmer musste Daniel Deußer den Parcours in La Baule bezwingen. Doch der 43-Jährige aus Rijmenam nutzte seine Position geschickt und studierte die Ritte seiner Konkurrenten minutiös.
"Es war mein Vorteil, dass ich als letzter ins Stechen musste", verriet der Deutsche seine Taktik. Besonders den Ritt des für seine flotten Runden berüchtigten McLain Ward analysierte Deußer genau – und wusste danach exakt, wo er einen Galoppsprung einsparen konnte.
Dreijährige Vision wird Realität
Mit dem belgischen Hengst Otello de Guldenboom krönte Deußer eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. 37,22 Sekunden reichten dem Duo, um sich gegen die internationale Elite durchzusetzen. "Das ist für mich ein ganz besonderer Tag", strahlte der Sieger.
Vor drei Jahren hatte sein Team den Sohn des Erfolgspferdes Tobago Z erworben – mit einer klaren Vision. "Ich hatte immer eine Idee, wie sich dieses Pferd entwickeln würde, aber es hat gedauert." Kleinere Siege über 1,50 Meter hatte Otello bereits gesammelt, doch der Triumph in La Baule markiert den ersten 5*-Grand Prix-Sieg des Hengstes.
Hochkarätige Konkurrenz auf den Fersen
Der Kolumbianer Rene Lopez Lizarazo sicherte sich mit der Oldenburgerin Londina Platz zwei (38,36 Sekunden), während US-Star McLain Ward mit Imperial v. Glasgow das Podium komplettierte (39,17). Beide blieben wie Deußer fehlerfrei, hatten aber das Nachsehen in Sachen Tempo.
Deutsche Mannschaft mit geteiltem Echo
Während Deußer jubelte, erlebte Richard Vogel aus Pfungstadt einen weniger erfolgreichen Tag. Mit dem niederländischen Hengst Levi Noesar v. Zirocco Blue kassierte der Deutsche im Stechen zwei Abwürfe und landete auf Rang sieben (8/38,5).
Katrin Eckermann aus Sassenberg verpasste das Stechen trotz starker Leistung knapp – sie wurde Neunte, nachdem sie mit Iron Dames Cydello als schnellste Reiterin vier Fehlerpunkte sammelte.
Parcours fordert seinen Tribut
Von ursprünglich 50 gestarteten Paaren im Rolex Grand Prix schafften es nur acht ins Stechen. Neun Kombinationen gaben bereits im ersten Umlauf auf – ein Beleg für die Schwierigkeit des Kurses, den der französische Parcourschef Gregory Bodo gestellt hatte. Die hohe Ausfallquote unterstrich die Klasse der acht Finalisten und machte Deußers Triumph umso wertvoller.
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