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Pferd zertrümmert ihr das Gesicht - doch sie sitzt wieder im Sattel: Julies unglaubliche Rückkehr

Nach einem verheerenden Unfall, bei dem sie von einem Pferd ins Gesicht getreten wurde, kämpfte sich Julie Doorne (71) zurück ins Leben – und in den Sattel. Trotz jahrelanger Operationen, schmerzhaften Rekonstruktionen und anhaltenden Ängsten bleibt sie ihrer großen Leidenschaft treu.

Julie mit ihrem Pferd
(Quelle: @Natalie Bell / bbc.com)

Der Unfall ereignete sich im Juli 2022, als Julie Doorne ihre Pferde auf ihrem Anwesen in Grantham fütterte. Während die Tiere offenbar um die Rangordnung am Futterplatz stritten, wurde Julie plötzlich von einem Pferd ins Gesicht getreten und verlor das Bewusstsein.


„Als ich aufwachte, fühlte ich ein großes Loch in meinem Gesicht“, berichtet sie.

Noch immer benommen, wählte sie den Notruf, während sie bemerkte, dass sie eine große Menge an Zähnen ausspuckte.


Ein schicksalhafter Moment: Schwerer Unfall bei der Pferdefütterung


Ihr Ehemann, Bill Guinness, war zu dem Zeitpunkt mit der Tochter der Familie und den Hunden unterwegs. Als er zurückkam, war das Ausmaß der Verletzungen für ihn und die Rettungskräfte schockierend. „Ein Polizist vor Ort sagte, er hätte so eine Verletzung noch nie gesehen – nicht einmal bei Verkehrsunfällen“, erinnert sich Guinness.


Zwei Jahre lang Operationen und Unsicherheiten


Die Ärzte waren überrascht, dass Julie den Unfall überhaupt überlebt hatte. „Ein halber Zentimeter weiter und es hätte anders ausgehen können“, so die Ärzte. Doch die Rekonstruktion ihres Gesichts wurde zu einem langwierigen Prozess.


Julie verlor fast alle Zähne und große Teile ihres Gesichts mussten durch mehrere Operationen wiederhergestellt werden. Knochen- und Zahnimplantate sowie ästhetische Eingriffe begleiteten ihren Weg zurück ins Leben.


Die Verzögerungen im öffentlichen Gesundheitssystem zwangen die Familie schließlich, auf private Behandlungen auszuweichen – zu einem Preis von „Zehntausenden von Pfund“, wie ihr Ehemann berichtet.


Frau mit Atemmaske im Krankenbett
(Quelle: @Julie Doorne / bbc.com)

Angst und Selbstzweifel: Der lange Weg zur Normalität


Nach dem Unfall hatte Julie ihr Selbstvertrauen komplett verloren. Sie war nicht in der Lage, alleine die Treppe hinunterzugehen, und fühlte sich in der Nähe ihrer Pferde unsicher. „Wenn sie mit ihren Schwänzen wedelten, zuckte ich jedes Mal zusammen“, erzählt sie.


Auch im Umgang mit Fremden blieb sie zurückhaltend: „Ich bedecke meinen Mund, wenn ich lache, und fühle mich unwohl, wenn ich mit jemandem rede.“


Der Unfall hatte nicht nur körperliche, sondern auch emotionale und praktische Konsequenzen für die Familie. Ihr Mann zog seinen Ruhestand vor, um sich um sie zu kümmern, und beschreibt, wie ein einziger Moment ihre Pläne für die Zukunft veränderte: „Der Schlag eines Schmetterlingsflügels, und die ganze Welt hat sich verändert.“


Zurück zu den Pferden: Angst überwunden, Leidenschaft geblieben


Trotz der traumatischen Erfahrung blieb Julie ihren Pferden treu. Sie besitzt noch immer zwei Tiere und ist inzwischen wieder in der Lage, zu reiten. „Ich würde die Pferde nie weggeben“, sagt sie mit Nachdruck.


Obwohl sie lange nervös in der Nähe ihrer Tiere war, hat sich ihre Haltung geändert. „Es war nicht ihre Schuld, sie haben nicht nach mir getreten“, erklärt Julie, die den Vorfall auf eine Verkettung unglücklicher Umstände zurückführt.


Die Liebe zu Pferden ist für sie eine lebenslange Leidenschaft. „Sie sind so intelligent, sie wissen, wie du dich fühlst. Sie spüren Nervosität aus 20 Metern Entfernung. Sie sind wie Seelen – sie kennen dich.“


Reiterin streichelt ein Pferd auf der Weide
(Quelle: @Julie Doorne / bbc.com)

Ein Vorbild an Resilienz und Hingabe


Julie Doorne hat bewiesen, wie stark die Verbindung zwischen Mensch und Tier sein kann. Trotz des lebensverändernden Unfalls, körperlicher und seelischer Narben bleibt sie ihren Pferden treu.


Ihre Geschichte zeigt nicht nur, wie wichtig Durchhaltevermögen und Mut sind, sondern auch, wie heilend die Liebe zu Tieren wirken kann.


„Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich keine Pferde hätte. Wahrscheinlich würde ich stricken“, sagt Julie lachend.

Die Geschichte von Julie Doorne inspiriert: Sie hat nicht nur die körperlichen Herausforderungen überwunden, sondern auch ihren Platz in der Welt der Pferde wiedergefunden – mit ungebrochener Leidenschaft und tiefem Respekt für die Tiere, die fast ihr Leben gekostet hätten.


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