Gastroskopie beim Pferd: Vorbereitung, Ablauf und Nachsorge im Detail
- pferdewelten
- 8. Feb.
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Die Gastroskopie, auch als Magenspiegelung bekannt, ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren in der Pferdemedizin. Sie ermöglicht es, den Magen des Pferdes direkt zu untersuchen und Erkrankungen wie Magengeschwüre, Entzündungen oder Tumore frühzeitig zu erkennen.

Eine Gastroskopie, auch als Magenspiegelung bekannt, ist ein bedeutendes diagnostisches Verfahren in der Pferdemedizin. Sie ermöglicht es, den Magen des Pferdes direkt zu untersuchen und dabei potenzielle Probleme wie Magengeschwüre, Entzündungen oder andere pathologische Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Angesichts der Tatsache, dass Magenbeschwerden bei Pferden häufig vorkommen und oft unspezifische Symptome zeigen, bietet die Gastroskopie eine präzise Methode zur Diagnose und anschließenden Therapieplanung.
In diesem Ratgeber werden die Indikationen, der Ablauf sowie die Vor- und Nachbereitung einer Gastroskopie beim Pferd ausführlich erläutert, um Pferdebesitzern ein umfassendes Verständnis dieses wichtigen Untersuchungsverfahrens zu vermitteln.
Anwendungsgebiete der Gastroskopie beim Pferd
Pferde können unter verschiedenen Magenproblemen leiden, die oft unspezifische Symptome zeigen. Eine Gastroskopie wird empfohlen bei:
Wiederkehrenden Koliken: Häufige Bauchschmerzen können auf Magenprobleme hindeuten.
Appetitlosigkeit oder Fressunlust: Ein vermindertes Fressverhalten kann ein Anzeichen für Magengeschwüre sein.
Gewichtsverlust trotz ausreichender Fütterung: Ungewollter Gewichtsverlust kann auf Magen-Darm-Probleme hinweisen.
Verhaltensänderungen: Unrittigkeit, Zähneknirschen, vermehrtes Gähnen oder Aufstoßen können Symptome von Magenbeschwerden sein.
Schlechter Allgemeinzustand: Ein stumpfes Fell oder allgemeine Mattigkeit können ebenfalls auf Magenprobleme hindeuten.
Ablauf der Gastroskopie
Die Gastroskopie wird am stehenden, leicht sedierten Pferd durchgeführt. Ein flexibles Endoskop mit einer Länge von etwa drei Metern wird vorsichtig über den Nasengang in die Speiseröhre und weiter in den Magen eingeführt.
Die integrierte Kamera überträgt dabei Bilder in Echtzeit auf einen Monitor, sodass der Tierarzt die Magenschleimhaut und angrenzende Strukturen genau beurteilen kann. Gegebenenfalls können während der Untersuchung auch Gewebeproben entnommen werden.
Vorbereitung auf die Gastroskopie
Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg der Untersuchung:
Futterentzug: Das Pferd sollte 12 bis 18 Stunden vor der Gastroskopie kein Futter mehr erhalten, damit der Magen leer ist und die Schleimhaut vollständig beurteilt werden kann. In dieser Zeit sollte das Pferd in einer Box ohne Einstreu oder mit einem Maulkorb untergebracht werden, um das Fressen von Einstreu zu verhindern.
Wasserentzug: Etwa zwei Stunden vor der Untersuchung sollte auch das Trinken unterbunden werden.
Nachsorge und Verhalten nach der Gastroskopie
Nach der Untersuchung benötigt das Pferd Zeit, um aus der Sedierung aufzuwachen:
Erholungsphase: Das Pferd sollte in einer ruhigen Umgebung stehen, bis es vollständig wach ist.
Fütterung: Etwa sechs Stunden nach der Gastroskopie kann mit einer langsamen Anfütterung begonnen werden. Zunächst eignen sich leicht verdauliche Futtermittel wie Heucobs oder getreidefreies Mash, bevor schrittweise zur normalen Fütterung übergegangen wird.
Beobachtung: Achten Sie in den folgenden Stunden auf ungewöhnliches Verhalten oder Anzeichen von Unwohlsein und kontaktieren Sie bei Bedarf den Tierarzt.
Mögliche Risiken der Gastroskopie
Die Gastroskopie gilt als risikoarmes Verfahren. Durch die leichte Sedierung ist das Narkoserisiko minimal, und Verletzungen der Speiseröhre oder des Magens durch das Endoskop sind selten. Dennoch sollte das Pferd nach der Untersuchung beobachtet werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Kosten einer Gastroskopie
Die Kosten für eine Gastroskopie können variieren und richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Je nach Aufwand und Region können die Preise unterschiedlich ausfallen. Es ist ratsam, vorab mit dem behandelnden Tierarzt oder der Klinik die genauen Kosten zu besprechen.
Fazit
Die Gastroskopie ist ein wertvolles diagnostisches Werkzeug, um Magenprobleme bei Pferden frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Eine sorgfältige Vorbereitung und Nachsorge sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt sind entscheidend für den Erfolg der Untersuchung und das Wohlbefinden des Pferdes.
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