Nach kritischer Berichterstattung: FEI attackiert Reitsport-Journalisten
- pferdewelten
- 21. März
- 2 Min. Lesezeit
"Journalisten führen die Öffentlichkeit in die Irre!" – mit diesem Tenor in einer aktuellen Pressemitteilung sorgt der Weltreiterverband FEI für Empörung. Steht der Reitsport jetzt auch noch vor einem Medienkrieg?

Der Weltreiterverband FEI hat mit einer offiziellen Pressemitteilung für eine Welle der Entrüstung gesorgt.
Unter der Überschrift "FEI-Stellungnahme zu Fehlinformationen und der fairen Behandlung von Athleten und Offiziellen" richtet sich das Statement gezielt an Medienvertreter und kritisiert deren Berichterstattung.
FEI gegen die Presse: Ein unerwarteter Angriff
Die FEI hebt zwar die wichtige Rolle von Journalismus und Forschung hervor, warnt jedoch gleichzeitig vor "Fehlinformationen" und "ungenauer Berichterstattung". Dies sei schädlich für den Sport und das Vertrauen der Öffentlichkeit.
Besonders heftig fällt die Kritik an Journalisten und Wissenschaftlern aus, die Missstände im Dressurreiten aufdecken.
"Es ist unfair, den gesamten Reitsport zu kritisieren!"
In der Stellungnahme heißt es weiter, es sei "ungerecht, die gesamte Reitsport-Gemeinschaft unter Verdacht zu stellen". Die FEI beklagt, dass einige Reiter und Offizielle "unbewiesenen Anschuldigungen" ausgesetzt seien und durch die Medien unter Druck geraten würden.
Offenbar will die FEI einen Schlussstrich unter die zunehmende Kritik an fragwürdigen Trainingsmethoden und umstrittenen Turnierergebnissen ziehen.
Fachpresse kontert: "Die Wahrheit darf nicht unterdrückt werden!"
Doch die Reaktion aus der Fachwelt lässt nicht lange auf sich warten. Die "Dressur-Studien" reagierten auf Facebook empört:
„Wenn der einst suspendierte dänische Dressurreiter Andreas Helgstrand nun wieder bei Turnieren startet und prompt einen ersten Platz belegt, dann darf sehr wohl darüber berichtet werden, wie marionettenhaft die Piaffe-Passage-Tour aussah und wie deutlich die Stressanzeichen seines Pferdes waren.“
Auch die wissenschaftliche Forschung wird von der FEI infrage gestellt. Studien, die die negativen Auswirkungen starker Zügeleinwirkung auf Pferde nachweisen, scheinen dem Verband unangenehm zu sein. Doch die Experten halten dagegen: Gerade diese Missstände müssten aufgedeckt werden – im Interesse der Pferde.
Schutz für Reiter, aber nicht für Pferde?
Ein besonders brisanter Punkt des Statements der FEI sorgt für heftige Diskussionen: Der Verband beklagt den "unangemessenen Druck", dem Reiter und Offizielle ausgesetzt seien – doch Pferde kommen in dieser Argumentation gar nicht vor.
In der Pressemitteilung wird an keiner Stelle explizit das Wohl der Pferde in den Mittelpunkt gestellt. Kritiker werfen der FEI vor, den Fokus bewusst zu verschieben und diejenigen zu schützen, die für das Leid der Tiere verantwortlich sind.
Ein verzweifelter Ablenkungsversuch?
Die scharfe Reaktion der FEI auf kritische Berichterstattung lässt viele Fragen offen. Ist dies der Versuch, von internen Problemen und Missständen abzulenken? Oder will die FEI die Kontrolle über das Narrativ zurückgewinnen? Klar ist: Die Debatte um Tierwohl im Reitsport ist längst nicht beendet!






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