Neue Studie enthüllt: Mangelhafte Haltung und fehlendes Wissen bedrohen das Wohl der Pferde
- pferdewelten
- 20. März
- 3 Min. Lesezeit
Jahrelang schien es so, als würde die Pferdehaltung sich konsequent zum Besseren entwickeln – doch eine aktuelle Studie zeigt das Gegenteil! Den meisten Pferden fehlt es an grundlegender Fürsorge. Was läuft schief?

Ein erschreckender Report der staatlichen britischen Tierschutzorganisation RSPCA, der in Zusammenarbeit mit der Universität Bristol, Human Behaviour Change for Life und dem University College Dublin erstellt wurde, deckt auf: Die Mehrheit der Pferde wird nicht artgerecht gehalten!
Trotz früherer Bemühungen um eine Verbesserung der Situation zeigen neue Untersuchungen, dass die gravierenden Probleme der Pferdehaltung noch lange nicht gelöst sind.
Pferde leiden leise: Neue Studie offenbart alarmierende Missstände
Zu wenig Auslauf, falsche Ernährung, unzureichende Sozialkontakte und fehlerhaftes Handling – all das beeinträchtigt das Wohlergehen der Pferde erheblich. Besonders besorgniserregend: Viele Pferdebesitzer erkennen Stress oder Schmerzen bei ihren Tieren nicht, weil ihnen grundlegendes Wissen fehlt.
„Pferdekrise“: Ein Problem, das niemals endete
Der Begriff „Pferdekrise“ wurde bereits 2012 geprägt, als zahlreiche Pferde wegen der damaligen Finanzkrise vernachlässigt wurden und auf Hilfe angewiesen waren. Doch laut der neuen Studie hat sich das Problem lediglich verändert – nicht gelöst.
Obwohl mittlerweile weniger Pferde von Tierschutzorganisationen aufgenommen werden müssen, kämpfen viele Tiere weiterhin mit schlechter Haltung und mangelnder Betreuung. Besonders dramatisch: Die Probleme betreffen nicht nur bestimmte Rassen oder Disziplinen, sondern ziehen sich durch alle Bereiche der Pferdehaltung.
Fehlendes Wissen: Ein unterschätztes Risiko für Pferde
Die Studie offenbart eine besorgniserregende Wahrheit: Viele Pferdebesitzer verfügen gar nicht über das nötige Wissen, um ihre Tiere artgerecht zu halten.
Hauptgründe für diesen Missstand sind:
Weniger Reitschulen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Menschen den korrekten Umgang mit Pferden erlernen können.
Weniger Praxiserfahrung: Viele Pferdebesitzer hatten nie die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung Erfahrungen zu sammeln.
Unzureichende Ausbildung in Fachschulen: Auch der Bildungssektor versagt dabei, notwendige Kenntnisse praxisnah zu vermitteln.
Das Ergebnis: Viele Pferdebesitzer können das Verhalten ihrer Tiere nicht richtig deuten. Stress, Angst oder Schmerzen werden übersehen – mit fatalen Folgen für das Wohl der Pferde.
Zu wenig Platz, zu wenig Bewegung: Ein systemisches Problem
Neben fehlendem Wissen kämpfen viele Pferde mit einem weiteren Problem: Sie haben nicht genug Platz!
Besonders in städtischen Regionen ist der Zugang zu geeigneten Weiden oder Pachtflächen stark begrenzt. Viele Höfe bieten nur begrenzten oder gar keinen regelmäßigen Auslauf, was für eine artgerechte Haltung von Pferden jedoch extrem wichtig ist.
Die Folge: Viele Tiere stehen über lange Zeiträume in Boxen – ohne genügend Bewegung, frische Luft oder Sozialkontakte.
Dazu kommt ein weiteres Problem: Unbewusste Vernachlässigung. Manche Besitzer handeln nicht absichtlich falsch – doch aufgrund fehlender Erfahrung treffen sie falsche Entscheidungen, die langfristig dem Tier schaden.
So kann sich die Situation verbessern
Laut der Studie ist es dringend notwendig, radikale Veränderungen in der Pferdehaltung vorzunehmen. Der Report fordert unter anderem:
Bessere Ausbildung für Pferdehalter – Mehr praxisnahe Schulungen und Lehrgänge zur artgerechten Pferdehaltung.
Bessere gesetzliche Rahmenbedingungen – Klare Richtlinien zur Mindestversorgung und zum Auslauf von Pferden.
Mehr Weideflächen und Auslaufmöglichkeiten – Schutz von Land, das für Pferdehaltung genutzt werden kann.
Einbindung von Fachorganisationen – Zusammenarbeit zwischen Tierschutzorganisationen, Reitverbänden und Politik.
Dr. Mark Kennedy von der RSPCA betont gegenüber horseandhound.co.uk: „Wir müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um das Leben von Pferden langfristig zu verbessern. Jeder Pferdehalter trägt Verantwortung!“
Fazit: Pferde brauchen mehr als Liebe und Leckerlis
Diese neue Studie ist ein Weckruf für alle Pferdefreunde! Die meisten Pferde in England und Wales leiden unter unzureichender Haltung – und vielen anderen in Europa dürfte es ähnlich gehen. Warum? Oftmals, weil ihre Besitzer es nicht besser wissen.
Die Lösung? Mehr Wissen, mehr Platz, bessere Regelungen! Nur so kann sichergestellt werden, dass Pferde ein artgerechtes Leben führen können. Jetzt ist die Zeit, zu handeln!






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