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Experten schlagen Alarm: Jedes zweite Pferd ist zu dick!

Übergewicht bei Pferden nimmt dramatisch zu, bereits 50 Prozent der Pferde in Europa sind zu dick – die Folgen sind fatal! Was Besitzer jetzt wissen müssen.

Gähnendes Fjordpferd
(Quelle: @Stephanie Poepken / Unsplash)

Es klingt erschreckend: Rund 50 % aller Pferde in Europa leiden an Übergewicht – Tendenz steigend! Das ergab eine britische Studie bereits vor einigen Jahren. Doch Experten sind sich sicher: Die Dunkelziffer könnte noch viel höher sein.


Besonders Ponys und robuste Pferderassen neigen dazu, unbemerkt Kilos anzusetzen – mit schweren Folgen für ihre Gesundheit.


Jedes zweite Pferd ist zu dick – und viele Besitzer ahnen nichts davon


Das Problem: Viele Reiter erkennen das Übergewicht ihres Pferdes nicht! Sie halten die kleinen Fettpolster für harmlos oder sogar „niedlich“.


Dabei können die Folgen gravierend sein: Stoffwechselerkrankungen wie das Equine Metabolische Syndrom (EMS), Gelenkprobleme und sogar Hufrehe sind mögliche Konsequenzen. Doch woran erkennt man, ob das eigene Pferd betroffen ist?


Ist mein Pferd zu dick? So einfach kannst du es herausfinden


Da sich Pferde nicht einfach auf eine Waage stellen lassen, gibt es eine bewährte Methode: den Body Condition Score (BCS). Dabei werden Fettdepots an bestimmten Körperstellen wie Mähnenkamm, Schulter, Rücken und Schweifansatz beurteilt und mit einer Skala von 1 (ausgehungert) bis 9 (extrem fettleibig) bewertet.


Ein Wert von 5 gilt als ideal – alles darüber bedeutet: Zeit für eine Diät! Doch viele Besitzer bemerken erst spät, dass ihr Pferd zu viel wiegt, denn das überschüssige Fett sammelt sich oft an Stellen, die im dichten Winterfell oder unter dem Sattel kaum auffallen.


Die Hauptgründe für Übergewicht: Falsches Futter und zu wenig Bewegung


Warum werden so viele Pferde zu dick? Die Antwort ist simpel: Zu viel Futter und zu wenig Bewegung!


Viele Besitzer meinen es zu gut und füttern ihre Pferde mit Kraftfutter, Mash und Müsli – obwohl das in den meisten Fällen völlig unnötig ist! Pferde stammen aus kargen Steppenregionen und benötigen hauptsächlich Raufutter und Mineralstoffe. Doch anstatt sich mit Heu zu begnügen, bekommen viele Freizeitpferde täglich hochkalorische Leckereien – ein sicherer Weg zum Übergewicht.


Auch Gras kann zur Falle werden! Viele Weideflächen sind mit nährstoffreichem Gras bepflanzt, das eigentlich für Milchkühe gedacht ist. Besonders leichtfuttrige Rassen wie Haflinger oder Shetlandponys nehmen hier extrem schnell zu. Eine Alternative: sogenannte Magerweiden, die weniger Energie liefern.


Wer denkt, sein Pferd bewegt sich auf der Weide genug, irrt oft gewaltig! Studien zeigen, dass selbst Offenstallpferde weniger als 5 Kilometer pro Tag zurücklegen – in der freien Wildbahn wären es bis zu 30 Kilometer! Fehlende Bewegung ist einer der Hauptgründe für Gewichtszunahme.


Die unsichtbaren Dickmacher – diese Fehler machen Pferdebesitzer täglich


Pferde sollten nicht länger als vier Stunden ohne Raufutter auskommen. Sonst steigt die Gefahr von Magengeschwüren! Doch auch zu viel Heu kann dick machen. Ein Heunetz hilft, die Futteraufnahme zu regulieren.


In manchen Fällen kann ein Maulkorb das Zunehmen verhindern – doch er schränkt das Pferd in der sozialen Interaktion ein und sorgt oft für Frustration. Deshalb sollte eine Fressbremse nur eine kurzfristige Lösung sein.


Viele Besitzer überschätzen, wie viel Energie ihr Pferd wirklich braucht. Leckerlis sind oft echte Kalorienbomben! Und nicht jedes Pulver oder Zusatzfutter ist sinnvoll – manchmal bewirkt es das Gegenteil.


So nimmt dein Pferd gesund ab – die besten Tipps für die Pferde-Diät


  • Mehr Bewegung: Statt nur gemütliches Schrittreiten sind gezieltes Training, Bodenarbeit und Cavaletti-Arbeit gefragt. Auch Spaziergänge und Trab auf festem Untergrund helfen, Kalorien zu verbrennen.

  • Weniger Energie im Futter: Besonders energiereiches Futter sollte gestrichen werden. Viele Pferde kommen mit Raufutter und einem Mineralfutter völlig aus. Und auch hier gilt: Heu ist wichtig – aber bitte in Maßen!

  • Weidezeit begrenzen: Magerweiden oder kurze Weidezeiten verhindern, dass sich Pferde unkontrolliert überfressen. In manchen Fällen kann ein angepasster Fressschutz helfen.

  • Langsames Abnehmen: Vorsicht vor Radikal-Diäten! Pferde müssen langsam abnehmen, da sonst Stoffwechselprobleme drohen. Eine gesunde Gewichtsabnahme kann Monate dauern – aber die Mühe lohnt sich für die Gesundheit des Pferdes.


Fazit: Zu dicke Pferde – ein unterschätztes Problem!


Die Hälfte aller Pferde trägt zu viele Kilos mit sich herum – und viele Besitzer ahnen es nicht einmal! Dabei sind die Folgen gravierend: Gelenkprobleme, Stoffwechselstörungen und eine verkürzte Lebensdauer drohen. Doch mit der richtigen Fütterung, mehr Bewegung und ein wenig Konsequenz lässt sich das Problem in den Griff bekommen.


Jetzt heißt es für viele Pferdebesitzer: Hintern hoch – für ein gesundes Pferdeleben!


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