Naturspektakel vor der Haustür: Dülmens Wildpferde hautnah erlebbar
- pferdewelten
- 23. März
- 2 Min. Lesezeit
Der versteckte Schatz Deutschlands öffnet seine Pforten für Besucher. Auf sie wartet ein einzigartiges Naturerlebnis: 400 wilde Pferde und darunter 70 neugeborene Fohlen.

Eine europaweit einzigartige Naturattraktion hat ihre Tore wieder für Besucher geöffnet. Im Merfelder Bruch bei Dülmen leben 400 Wildpferde in faszinierender Freiheit – und derzeit sorgt ein ganz besonderes Spektakel für emotionale Momente bei Besuchern und Betreuern gleichermaßen.
"Wenn neues Leben auf die Welt kommt, da gewöhnt man sich nicht dran, da will ich mich auch gar nicht dran gewöhnen, das ist einfach schön!", freut sich Försterin Frederike R. im Gespräch mit dem NDR. Mit leuchtenden Augen schreitet sie durch die Herde der Dülmener Wildpferde.
Frühlingswunder im Merfelder Bruch
Die Expertin, die bereits seit 25 Jahren mit den majestätischen Tieren arbeitet, erlebt gerade die wohl schönste Zeit des Jahres: Die Geburt der neuen Fohlengeneration hat begonnen.
Mit dem Erwachen der Natur bringen die Wildpferde ihre Jungen zur Welt. 60 bis 70 Fohlen werden in diesem Jahr erwartet – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das jährlich zahlreiche Besucher anzieht.
Die kleinen, noch wackeligen Hufe der Neugeborenen, die ersten Schritte im frischen Gras und die liebevollen Interaktionen zwischen Stuten und ihrem Nachwuchs machen den Merfelder Bruch derzeit zu einem ganz besonderen Ausflugsziel.
Einzigartige Begegnungsmöglichkeiten für Naturfreunde
Vom 22. März bis zum 1. November öffnet das Naturschutzgebiet an Wochenenden und Feiertagen seine Pforten für Besucher. Von der Besucherwiese aus können Naturfreunde die wildlebenden Pferde beobachten. Wer ein noch intensiveres Erlebnis sucht, kann eine exklusive Führung mit der Försterin buchen.
"Ich erzähle gerne von den Pferden und es ist wichtig, die Natur lieben zu lernen, damit man sie schützen kann," erklärt sie. Doch bei aller Begeisterung für die Vermittlung ihres Wissens hat der Schutz der Tiere absolute Priorität: "Die Tiere sollen ja wild und frei leben, deshalb müssen die Besuchsmöglichkeiten eingeschränkt werden."
Ein Leben in unberührter Freiheit
Was den Merfelder Bruch so besonders macht: Die 400 Wildpferde leben auf einer Fläche von 400 Hektar nahezu ohne menschliche Einflussnahme. Lediglich im Winter wird Heu zugefüttert, um die Versorgung der Tiere auch in der kalten Jahreszeit zu sichern.
Dieses Konzept garantiert jedem Tier etwa einen Hektar Lebensraum – das entspricht 10.000 Quadratmetern pro Pferd oder Fohlen.
Der perfekte Moment für einen Besuch
Um den Besuchern optimale Beobachtungsmöglichkeiten zu bieten, werden die Tiere an den Öffnungstagen vor die Besucherwiese getrieben. Dieser kurze Eingriff in das natürliche Verhalten der Herde ist der einzige Kompromiss zwischen Tierschutz und Besucherinteresse.
Die jetzige Frühlingszeit mit den vielen neugeborenen Fohlen bietet einen besonders spektakulären Anblick. Wer die faszinierende Dynamik der Herde, die Mutter-Kind-Bindungen und die ersten Lebenswochen der Jungtiere miterleben möchte, sollte sich einen Besuch in den kommenden Wochen nicht entgehen lassen.
In einer Zeit, in der natürliche Erlebnisse immer seltener werden, stellt der Merfelder Bruch mit seinen Wildpferden ein einzigartiges Naturreservat dar – ein lebendiges Zeugnis davon, wie harmonisch Mensch und Tier nebeneinander existieren können, wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.


