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In der Gruppe reiten macht dich nervös? So verwandelst du Angst in deinen größten Vorteil

Vergleiche, Druck, Unsicherheit – Reiten in der Gruppe ist für viele eine extrem stressige Angelegenheit. Vier Expertentipps zeigen, wie du Selbstzweifel in echte Stärke verwandelst.

Reiter-Gruppe am Strand
(Quelle: @Oliver Schweizer / Unsplash)

Reiten in der Gruppe gilt oft als Quelle von Gemeinschaft, Motivation und Spaß. Doch für viele Reiter ist genau das Gegenteil der Fall: Statt Aufschwung gibt’s Anspannung, statt Lernerfolg lähmende Nervosität.


Besonders in Kursen, bei Teamtrainings oder auf Turnieren beginnt schnell das Grübeln: Bin ich gut genug? Was, wenn mein Pferd aus der Reihe tanzt?

„Wir geraten in den Vergleichsmodus – und das lenkt unseren Fokus vom Lernen ab,“ erklärt die britische Mentalcoach Poppy Blandford. „Dabei geht es nicht ums Beweisen, sondern ums Verbessern.“


1. Tiefstapeln ist keine Schwäche, sondern Strategie


Fünf-Sterne-Eventerin und Trainerin Georgie Goss rät: Wer sich unsicher fühlt, darf und soll sich bewusst für niedrigere Anforderungen entscheiden.


„Wenn du zuhause sicher 80 cm springst, dann wähle im Kurs lieber die 70er-Gruppe. Du wirst mit einem Erfolgserlebnis rausgehen – und mit mehr Selbstvertrauen.“ So entsteht kein Druck, sondern Raum für Entwicklung – auf Augenhöhe mit sich selbst.


2. Atmen ist deine stärkste mentale Hilfe


Sportpsychologe Dr. Chris Beaumont empfiehlt: "Richte deinen Fokus bewusst auf deine Atmung." Gerade bei Nervosität oder vor Wettkampfsituationen hilft das einfache Prinzip: Spüren statt denken.


„Frag dich: Wie fühlt sich Luft an, wenn sie durch deine Nase strömt? Was macht dein Körper dabei? Diese Achtsamkeit bringt dich zurück in den Moment – raus aus dem Gedankenkarussell.“ So wird ein physiologischer Vorgang zur mentalen Verankerung.


3. Muskel für Muskel zur inneren Ruhe


Körperliche Anspannung wirkt direkt auf unser Denken – und genau hier setzt die progressive Muskelentspannung an. Psychologe Dr. Duncan Law erklärt: „Indem wir Muskeln gezielt an- und entspannen, wird auch der Kopf ruhiger. Es ist ein einfacher Trick gegen den Gedankenlärm: Du gibst deinem Hirn etwas Nützliches zu tun.“


Kopf runter, Schultern locker – und auf einmal wird der Platz nicht mehr zur Arena, sondern zur Lernzone.


4. Raus aus dem Vergleich – rein in deinen Fortschritt


Vergleiche sind tückisch: Sie geben vor, objektiv zu sein – lähmen aber meist nur. Poppy Blandford bringt es auf den Punkt: „Selbst Reiter:innen auf Olympia-Niveau vergleichen sich ständig. Doch Fortschritt entsteht nicht im Spiegel anderer – sondern im eigenen Fokus.“


Ihr Tipp: Denke in 1 %-Schritten. Was kannst du heute tun, um dich minimal zu verbessern – mental, körperlich, technisch? Kleine Ziele, große Wirkung.


Fazit: Gruppentraining ist kein Leistungstest – sondern ein Lernfeld


Reiten in der Gruppe wird oft mit Konkurrenz verwechselt. Doch wer den Blick auf sich selbst richtet, atmet, entspannt und loslässt, entdeckt: Das größte Wachstum beginnt dort, wo du dir erlaubst, du selbst zu sein.

 

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