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Weltpremiere: UN rief erstmals den World Horse Day aus

Mehr Pferde als Menschen – und nun ein UN-Feiertag: Am 11. Juli feierte die Welt erstmals den World Horse Day. Doch warum kam es dazu und was hat das Ganze ausgerechnet mit der Mongolei zu tun?

(Quelle: @Sammy Leigh Scholl / Unsplash)
(Quelle: @Sammy Leigh Scholl / Unsplash)

Der 11. Juli 2025 markiert eine Premiere im internationalen Kalender: Erstmals feiert die Weltgemeinschaft den World Horse Day, den offiziellen Welttag des Pferdes. Ins Leben gerufen von der Mongolei und nun von den Vereinten Nationen anerkannt, soll dieser neue Gedenktag Aufmerksamkeit auf das Tier lenken, das über Jahrtausende die Menschheitsgeschichte bewegt hat.


Ob als Arbeitstier, Kriegsgefährte oder kulturelles Symbol – das Pferd erhält nun einen eigenen Tag auf der Bühne der Weltpolitik.


Warum ausgerechnet die Mongolei?


Der Vorschlag für diesen Aktionstag kam nicht etwa aus den Pferdesportnationen Deutschland, USA oder Großbritannien – sondern aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei. Ein Land, in dem auf drei Millionen Einwohner rund vier Millionen Pferde kommen.


Mit der Resolution A/79/L.89 setzte die Mongolei im Frühjahr 2025 einen symbolstarken Impuls: Am 3. Juni stimmte die UN-Generalversammlung nahezu einstimmig zu, den 11. Juli zum World Horse Day zu ernennen.


Das Datum: Zwischen Reitfest und Weltbevölkerungstag


Die Wahl des Datums ist kein Zufall. Am 11. Juli 1921 erklärte die Mongolei ihre Unabhängigkeit, seither beginnt an diesem Tag das berühmte Naadam-Fest, bei dem Pferderennen und Reitkunst im Mittelpunkt stehen.


Zudem fällt der Tag auf den bereits etablierten Weltbevölkerungstag – ein doppelter Anlass, um über Zusammenhänge zwischen Tierwohl, menschlicher Entwicklung und kultureller Identität nachzudenken.


Was will der World Horse Day erreichen?


Der Welttag der Pferde soll mehr sein als ein hübscher Kalendereintrag. Hinter dem symbolischen Datum stehen vier konkrete Zielsetzungen der UN:


🔹 1. Pferde als Wirtschaftsfaktor sichtbar machen

Mit weltweit rund 58,8 Millionen Pferden ist das Tier unverzichtbar für den Lebensunterhalt von Millionen Menschen – vor allem im Globalen Süden, wo sie als Zug- und Arbeitstiere ganze Gemeinschaften versorgen.


🔹 2. Lebensgrundlagen sichern

Schätzungsweise 600 Millionen Menschen sind direkt oder indirekt auf Pferde, Esel und Maultiere angewiesen. Der Aktionstag fordert gezielte Infrastruktur- und Bildungsprogramme für den Schutz dieser „Working Equids“.


🔹 3. Tierwohl stärken

Vom olympischen Dressurstall bis zum Ziegelofen in Indien reichen die Haltungsbedingungen für Pferde. Die Resolution verlangt globale Mindeststandards für Haltung, Transport und tierärztliche Versorgung.


🔹 4. Kulturelles Erbe bewahren

Ob spanische Doma Vaquera, amerikanisches Rodeo oder mongolische Langstreckenritte – Reitkulturen sind immaterielles Weltkulturerbe. Der World Horse Day will diese Vielfalt dokumentieren und international schützen lassen.


Kurioser Feiertag? Keineswegs


Auf den ersten Blick reiht sich der World Horse Day in die lange Liste kurioser Welttage ein – irgendwo zwischen Weltbienentag und „I Love Horses Day“. Doch bei genauerem Hinsehen trägt er eine ernste Botschaft: Ein Tier, das jahrtausendelang Kriege trug, Felder pflügte und Kulturen prägte, verdient Respekt – und Schutz.


Die UN hoffen, mit dem World Horse Day gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit in konkretes Handeln zu übersetzen – für die Tiere und für die Menschen, die auf sie bauen.


Ein Tag zum Innehalten – nicht nur für Pferdefreunde


Die erste Ausgabe des World Horse Day fällt auf einen Freitag – pünktlich zum Start vieler Reitferien in Deutschland und Europa. Ein perfekter Moment, um Pferde nicht nur zu bewundern, sondern ihr Schicksal global zu reflektieren.


Ob auf Reiterhöfen, in Entwicklungshilfeprogrammen oder auf politischer Bühne: Der 11. Juli ist ab jetzt mehr als ein Datum. Es ist ein Appell – für unsere vierbeinigen Begleiter, die keine eigene Stimme haben.

 

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