Warum Ungarn 150 Wildpferde nach Kasachstan schickt – und was das mit Tigern zu tun hat!
- pferdewelten
- 7. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Fast ausgestorben, jetzt auf großer Reise: 150 Przewalski-Pferde sollen Kasachstans Natur retten. Und das gilt auch noch für andere Tierarten.

Es klingt fast ein wenig wie eine Geschichte aus dem Wilden Western – doch was aktuell zwischen Ungarn und Kasachstan passiert, ist echte Naturschutzgeschichte: 150 wilde Pferde werden auf eine über 4000 Kilometer lange Reise geschickt, um die Steppen Zentralasiens wieder zu bevölkern.
Dabei geht es nicht um irgendeine Pferderasse – sondern um das legendäre Przewalski-Pferd, das als das letzte echte Wildpferd der Welt gilt.
Vom Aussterben bedroht – jetzt kehrt das Wildpferd zurück
Die Geschichte dieser Tiere ist dramatisch: 1968 galt das Przewalski-Pferd in freier Wildbahn als ausgestorben. Nur durch internationale Zuchtprogramme – vor allem in Zoos – konnte der Pferdetyp überleben.
Die Tiere, erkennbar an ihrer Stehmähne und dem stämmigen Körperbau, wurden jahrzehntelang ausschließlich in Gefangenschaft gehalten. Doch dank gezielter Auswilderungsprogramme gelang das Comeback – unter anderem in der Mongolei, China und auch in Kasachstan.
In Kasachstan leben aktuell nur 7 Tiere – doch das soll sich ändern
Obwohl Przewalski-Pferde mittlerweile wieder in ihrer ursprünglichen Heimat unterwegs sind, ist die Lage in Kasachstan noch prekär: Nur sieben Tiere leben derzeit dort – sie stammen aus renommierten Zoos in Berlin und Prag.
Jetzt will die kasachische Regierung gemeinsam mit Ungarn den nächsten Schritt gehen: Eine stabile, selbstständige Population aufbauen.
150 Pferde aus Ungarn – für den Schutz einer ganzen Art
Wie die Times of Central Asia berichtet, wird Ungarn in Kürze 150 Przewalski-Pferde nach Kasachstan exportieren. Ungarns Landwirtschaftsminister István Nagy begründet diesen Schritt als essenziell für den Artenschutz – besonders im Hinblick auf mögliche Krankheitsausbrüche.
Durch die Verteilung auf mehrere Lebensräume könne das Risiko des Artensterbens minimiert werden.
Nicht nur Pferde – auch Tiger sind Teil der Vision
Und das Projekt hört bei Pferden nicht auf: Kasachstan plant derzeit eine groß angelegte Rückkehr ausgestorbener oder gefährdeter Tierarten.
Seit Herbst 2023 laufen Programme zur Wiederansiedlung von Tigern. Zwei Raubkatzen aus den Niederlanden – genetisch verwandt mit dem einst hier beheimateten Turan-Tiger – wurden bereits in ein Naturschutzgebiet gebracht. Weitere Tiere aus Russland sollen folgen.
Auch Antilopen und Hirsche sind Teil der langfristigen Wiederbelebung der Steppe.
Fazit: Europas Pferde retten Asiens Wildnis
Was wie ein Naturspektakel klingt, ist ein bedeutendes Signal für den globalen Artenschutz: Ungarn und Kasachstan zeigen, dass selbst fast vergessene Arten wie das Przewalski-Pferd eine zweite Chance verdienen – und bekommen können.
Und wer weiß – vielleicht bevölkern schon bald wieder hunderte Wildpferde die kasachische Steppe sowie die zurückgekehrten Tiger.






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