Turniersport in der Krise: FN-Statistik zeigt dramatischen Einbruch!
- pferdewelten
- 24. März
- 2 Min. Lesezeit
Die Zahlen belegen eindeutig: Auch der Pferdesport in Deutschland leidet unter wirtschaftlicher Flaute – Turniere, Starts und Lizenzen brechen ein!

Die wirtschaftliche Krise hat Deutschland fest im Griff – und auch der Pferdesport bleibt nicht verschont.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat ihre Jahresstatistik für 2024 veröffentlicht, und die Zahlen zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Weniger Turniere, schrumpfende Teilnehmerzahlen und ein rasanter Rückgang der Turnierlizenzen. Ist das das Ende einer Ära?
Deutlicher Rückgang: Das Turniersterben geht weiter
2024 fanden deutschlandweit 3.244 nationale Turniere mit insgesamt 56.975 Prüfungen und 1.081.008 Starts statt. Im Vergleich zu 2022 (3.562 Turniere) entspricht das einem Rückgang um 9,1 Prozent.
Besonders drastisch ist der Einbruch bei kleinen Turnieren mit Preisgeldern unter 2.500 Euro – hier gab es einen Rückgang von 12,6 Prozent gegenüber 2023. Während mittelgroße Turniere sich noch halten können, bleibt die Zukunft vieler kleiner Veranstaltungen ungewiss.
Startzahlen auf Talfahrt – Pferdesport verliert Teilnehmer
Auch die Zahl der Starts geht rückwärts: 2024 wurden nur noch 1.081.008 Starts verzeichnet – 2,2 Prozent weniger als 2023 und fast 20 Prozent weniger als 2019.
Ein dramatischer Vergleich: Vor zehn Jahren gab es noch über 1,5 Millionen Starts! Die "goldenen Jahre" des Turniersports scheinen endgültig vorbei zu sein.
Lizenzrückgang: Immer weniger Reiter nehmen an Turnieren teil
Ein weiteres Alarmsignal: Die Zahl der ausgestellten Jahresturnierlizenzen sank 2023 erstmals unter 70.000 – und 2024 ging es weiter bergab. Mit 68.425 ausgestellten Lizenzen betrug der Rückgang 1,7 Prozent.
Besonders auffällig: Immer weniger Männer beteiligen sich am Turniersport. 2024 lag ihr Anteil nur noch bei 11,7 Prozent, während er vor 20 Jahren noch bei rund 20 Prozent lag.
Hoffnungsschimmer: Schnupperlizenzen im Aufwind
Ein kleiner Lichtblick in der Statistik: Die Zahl der Schnupperlizenzen stieg um 14 Prozent auf 5.447. Auch die neu eingeführte Gewöhnungsspringprüfung sorgte für einen Anstieg an "Prüfungen ohne Klasse". Doch reicht das, um den Turniersport zu retten?
Pferdemangel? Neuregistrierungen gehen zurück
2024 wurden 8,7 Prozent weniger Pferde als Turnierpferde registriert (20.343 statt 22.272 im Vorjahr). Auch die Zahl der fortgeschriebenen Turnierpferde sank leicht auf 116.741.
Besonders alarmierend: Der Anteil der jungen Pferde unter vier Jahren ist weiter gesunken, während die Zahl der Pferde ab 16 Jahren um ein Prozent gestiegen ist.
Die große Frage: Wie geht es weiter mit dem Turniersport?
Die FN-Statistik zeigt deutlich, dass der Turniersport vor großen Herausforderungen steht. Steigende Kosten, wirtschaftliche Unsicherheit und ein Rückgang an neuen Teilnehmern bedrohen die Zukunft des Sports.
Kann sich der Pferdesport noch einmal erholen – oder steuert er auf einen unumkehrbaren Niedergang zu? Die kommenden Jahre werden entscheidend sein.


