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Mit dem Konzept „Ride and Rescue“ wird Reiten zur Schule fürs Leben

Überraschende Wendung für vernachlässigte Pferde: Wie ein Espenauer Verein Leben rettet und Hoffnung schenkt.

Frau und Pferd im Stall
(Quelle: Wix.com)

Ein Hof der zweiten Chancen


In Espenau, einem kleinen Ort in Nordhessen, hat sich ein Verein eine besondere Mission gesetzt: die Rettung und Rehabilitation von Pferden in Not. Auf dem Espehof, dem Zuhause des Vereins Pferdenothilfe-Nordhessen, haben misshandelte, kranke oder alte Pferde die Chance, neu anzufangen.


„Wir holen die Tiere aus schlechter Haltung, bauen sie körperlich und emotional wieder auf und geben ihnen, wenn möglich, neue Aufgaben“, erklärt Anne-Christin M., Mitbegründerin des Vereins. Vor fünf Jahren kauften sie und ihr Partner den Hof und wandelten ihn nicht nur in eine Reitschule, sondern auch in einen Ort des Schutzes für vernachlässigte Tiere um.


Von Lemo bis Daola: Geschichten, die bewegen


Jedes der geretteten Pferde hat seine eigene Geschichte. So begann alles mit Lemo, einem Pferd mit schwerer Lungenkrankheit. Seine Besitzerin war nicht mehr in der Lage, sich um ihn zu kümmern.


Doch die Rettungsaktionen des Vereins hören nicht bei Tieren wie Lemo auf. Ein anderes Pferd wurde beispielsweise durch eine Verkaufsanzeige entdeckt – es war im Hintergrund eines Bildes in erschreckendem Zustand zu sehen. Kurz vor Weihnachten fuhr M. bis nach Berlin, um das Tier zu kaufen und auf den Hof zu holen.


Auch die Hannoveraner-Stute Daola gehört zu den Schützlingen des Vereins. Als sie auf dem Espehof ankam, war sie schwer verhaltensauffällig, inzwischen hat sie sich spürbar erholt.


„Jedes Tier braucht Zeit und individuelle Zuwendung, um wieder Vertrauen zu fassen“, so M.

Reiten lernen – Verantwortung übernehmen


Doch der Verein tut mehr, als Tiere zu retten. Mit dem Konzept „Ride and Rescue“ will die Pferdenothilfe nicht nur das Reiten vermitteln, sondern auch ein Bewusstsein für die Verantwortung schaffen, die ein Pferd mit sich bringt.


„Reiten bedeutet mehr, als sich einfach nur aufs Pferd zu setzen“, erklärt M. Schüler lernen, was es heißt, sich um Haltung, Pflege und die Kosten eines Pferdes zu kümmern – Dinge, die viele oft unterschätzen.


Neue Aufgaben für gerettete Pferde


Viele der geretteten Pferde sind nicht mehr reitbar, finden aber dennoch sinnvolle Aufgaben. Sie werden für Bodenarbeit, pädagogisches Reiten oder andere Aktivitäten eingesetzt, die den Tieren nicht nur eine Aufgabe geben, sondern auch Schülern helfen, Vertrauen und Empathie zu entwickeln. „Wir fragen uns immer: Was kann das Tier?“, sagt M.


Unterstützung für die Pferdenothilfe


Auf dem Espehof leben derzeit 16 Pferde, darunter fünf gerettete Tiere. Um die Arbeit des Vereins fortzusetzen, ist die Pferdenothilfe auf Unterstützung angewiesen. Neben neuen Mitgliedern freut sich der gemeinnützige Verein über Spenden – sei es in Form von Geld, Futter, Decken oder Medikamenten.


Eine Pferde-Patenschaft bietet eine weitere Möglichkeit, die Tiere direkt zu unterstützen. Wer sich engagieren möchte, findet weitere Informationen unter espehof.de .


Hoffnung für Tiere in Not


Der Verein Pferdenothilfe-Nordhessen zeigt, wie gerettete Pferde nicht nur eine zweite Chance bekommen, sondern auch zu Lehrern für Menschen werden können. Mit ihrer Arbeit schenken die Mitglieder des Vereins nicht nur Tieren ein besseres Leben, sondern vermitteln auch wichtige Werte wie Verantwortung, Fürsorge und Respekt.


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