Pferdehaltung in Eigenregie: Traum oder Albtraum?
- pferdewelten
- 25. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Viele Pferdebesitzer träumen davon: das eigene Pferd zu Hause halten, direkt vor der Haustür. Doch ist es wirklich so idyllisch, wie es klingt? Was du über die Vor- und Nachteile wissen musst und warum dieser Traum für manche zur Herausforderung wird.

Ein häufiger Wunsch von Pferdebesitzerin ist es, das geliebte Pferd direkt bei sich zu Hause zu halten. Die Vorstellung, morgens aus dem Fenster zu blicken und den geliebten Vierbeiner auf der Weide zu sehen, verspricht Freiheit, Nähe und die perfekte Harmonie zwischen Mensch und Tier.
Doch hinter dieser romantischen Vorstellung stecken oft mehr Arbeit, Herausforderungen und Verantwortung, als es auf den ersten Blick scheint. Umso wichtiger ist es, dass Pferdebesitzer, die diesen Traum verwirklichen wollen, vorab wissen, worauf sie sich wirklich einlassen.
Die Vorteile: Unabhängigkeit und Einsparungen
Wer sein Pferd zu Hause halten kann, genießt natürlich viele Vorteile:
Kostenersparnis: Keine teuren Einstellgebühren für den Pensions-Stall.
Nähe zum Pferd: Du kannst dein Pferd jederzeit sehen und hast volle Kontrolle über seine Pflege und Routine.
Eine besondere Bindung: Die intensive Zeit stärkt die Beziehung zwischen dir und deinem Pferd.
So erging es auch Olivia Walker, die ihr Pferd "Riley" aus einem Pensions-Stall nach Hause holte: „Ich spare nicht nur Geld, sondern auch Zeit, weil ich nicht mehr 25 Minuten fahren muss.“ Ein wichtiges Argument für sie.
Um Riley Gesellschaft zu leisten, schaffte Olivia sich ein weiteres Pony an, denn: Pferde sind Herdentiere und brauchen Artgenossen.
Die Herausforderungen: Zeit, Arbeit und Einsamkeit
Doch der Traum vom Pferd im eigenen Garten hat auch Schattenseiten, wie Olivia schnell feststellen musste. Die Verantwortung für Landpflege, Stallmanagement und Futterversorgung liegt vollständig beim Besitzer. Und das hat Konsequenzen:
Zeitintensiv: Vom Misten bis zur Versorgung des Pferdes – tägliche Pflege nimmt viel Zeit in Anspruch.
Fehlende Unterstützung: Anders als in einem Pensions-Stall gibt es niemanden, der einspringen kann, wenn man verreist oder Unterstützung braucht.
Einsamkeit: Keine anderen Reiter zum Austausch, Ausreiten oder gemeinsamen Training.
Sally Anderson, die vier Pferde bei sich zu Hause hält, schildert es so: „Ich arbeite Vollzeit und bin so beschäftigt mit den Aufgaben, dass ich kaum noch Zeit habe zu reiten. Im Stall könnte ich jemanden bezahlen, der diese Arbeit übernimmt, damit ich mich aufs Reiten konzentrieren kann.“
Was du wirklich brauchst, um ein Pferd zu Hause zu halten
Ein Pferd zu Hause zu halten, erfordert Planung und eine gute Infrastruktur:
Ausreichend Platz und sicheres Weideland.
Gute Ausstattung: Ställe mit Drainage und Belüftung, sichere Zäune, eine Wasserquelle und ein Lager für Futter und Einstreu.
Sicherheitsmaßnahmen: Ist dein Pferd auf deinem Land sicher? Müssen Kameras oder Alarmsysteme installiert werden?
Zusätzlich fehlen oft die Annehmlichkeiten eines Pensions-Stalls wie Reithallen, Hindernisse oder professionelle Unterstützung. Diese Annehmlichkeiten zu Hause nachzubilden, ist kostenintensiv und oft nicht realisierbar.
Ist das Pferd zu Hause eine gute Idee?
Letztlich hängt die Entscheidung davon ab, wie viel Zeit, Energie und Ressourcen man als Pferdebesitzer in den Traum investieren kann. Für Olivia überwiegen die Vorteile, doch Sally denkt darüber nach, ihre Pferde wieder in einen Stall zu geben: „Ein guter Pensions-Stall bietet Unterstützung und eine Gemeinschaft, die ich manchmal vermisse.“
Fazit: Traum oder Herausforderung?
Das Pferd zu Hause zu halten, kann ein wahr gewordener Traum sein – aber auch eine große Verantwortung. Wer den Schritt wagt, sollte sich der Arbeit bewusst sein, die auf ihn zukommt. Bist du bereit, diese Herausforderung anzunehmen?






Kommentare