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Tabuthema: Warum die Meno-Pause auch das Reiten beeinflusst

Viele Reiterinnen leiden jahrelang still. Der Grund sind unentdeckte Menopause-Symptome – Angst, Schmerzen und Erschöpfung gefährden ihre Leidenschaft für den Pferdesport!

Frau im Wald
(Quelle: @Anastasia Leonova / Unsplash)

Die Menopause bleibt für viele Frauen nach wie vor ein Tabuthema – und das hat auch gravierende Auswirkungen im Pferdesport. Zahlreiche Reiterinnen berichten, dass sie unter schweren Symptomen wie intensiver Angst, abrupten Stimmungsschwankungen, ungewollter Gewichtszunahme und körperlichen Schmerzen leiden, ohne zu wissen, dass diese Beschwerden mit der Perimenopause oder Menopause zusammenhängen.


Für viele ist das Reiten mehr als nur ein Hobby – es ist eine lebenslange Leidenschaft und wichtige Quelle für körperliche Bewegung. Doch die verhängnisvollen Menopause-Symptome zwingen manche dazu, das geliebte Hobby sogar aufzugeben oder zumindest intensiv darüber nachzudenken.


Verborgene Symptome: Mehr als nur körperliche Beschwerden


Obwohl die Menopause ein natürlicher Teil des Lebens ist, werden die damit verbundenen Symptome häufig nicht erkannt oder offen angesprochen. Etwa 25 % der betroffenen Frauen erleben so gravierende Beschwerden, dass ihr gesamtes Wohlbefinden leidet.


Neben psychischen Herausforderungen wie depressiven Verstimmungen und überwältigender Angst berichten viele auch von körperlichen Symptomen, die den Alltag und insbesondere den Reitsport stark beeinträchtigen. Hinzu kommt das Risiko einer abnehmenden Knochendichte – ein entscheidender Faktor in einem Sport, bei dem Balance, Kraft und Stabilität essenziell sind.


Persönliche Schicksale: Frauen erzählen ihre Geschichte


Mutige Reiterinnen brechen das Schweigen, um anderen zu signalisieren, dass sie nicht allein sind. Diane Danzebrink, Gründerin von Menopause Support und der #MakeMenopauseMatter-Kampagne, berichtet von ihrem tiefen persönlichen Tief nach einem wegen der Menopause erforderlichen Eingriff.


„Etwa drei Monate nach meiner Operation fiel ich in eine dunkle, ausweglose Spirale – geprägt von erdrückender Angst, extremen Stimmungsschwankungen und einem Gefühl der völligen Nutzlosigkeit. Ich kam der Aufgabe des Reitsports so nahe, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, alles aufzugeben.“


Diane kämpfte sich zurück, fand Hilfe und setzte sich fortan dafür ein, dass Frauen nicht länger in Stille leiden müssen. Ihre Geschichte ist nur eine von vielen, die verdeutlicht, wie stark die Menopause das Leben und die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen kann.

Experten fordern dringend mehr Aufklärung


Lorna Cameron, Professorin an der englischen Hartpury University, hat in zahlreichen Studien aufgezeigt, dass ein Großteil der Reiterinnen – bis zu 67 % – das Reiten als primäre Form der körperlichen Betätigung nutzt. Diese Frauen sind besonders gefährdet, wenn sie durch unerkannte Menopause-Symptome beeinträchtigt werden.


Ashleigh Wallace, Physiotherapeutin bei British Equestrian, und andere Fachleute aus dem Bereich Reitsport und Gesundheit betonen:


„Die Menopause ist kein medizinischer Notfall, aber sie kann das Leben und die sportliche Leistung erheblich beeinflussen. Wissen ist Macht – wenn Reiterinnen über die Zusammenhänge Bescheid wissen, können sie besser auf ihren Körper hören und entsprechend handeln.“

Die Experten appellieren an Trainer, Ärzte und Sportverbände, dieses Thema endlich offen anzusprechen und umfassende Unterstützungsangebote zu entwickeln.


Praktische Maßnahmen und Tipps: So bleibst du im Sattel


Um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, gibt es bereits erste Empfehlungen und Ansätze, die helfen können, das Gleichgewicht wiederherzustellen:


Ernährungsumstellung


Eine ausgewogene Ernährung, reich an essenziellen Nährstoffen wie Calcium, Zink, Biotin und Omega-3-Fettsäuren, kann den Körper unterstützen und die Auswirkungen von Menopause-Symptomen mildern.


Gezieltes Training


Ergänzende Übungen, wie hochintensive Intervalltrainings abseits des Pferdes, fördern nicht nur die Knochendichte, sondern helfen auch beim Abbau von Stress.


Psychologische Unterstützung


Gespräche mit Therapeuten oder speziellen Coaches, die sich auf Menopause und ihre Auswirkungen spezialisiert haben, können Betroffenen helfen, den emotionalen Druck zu bewältigen.


Aufklärung und Kommunikation


Reitsportverbände und Trainer sollten das Thema offen ansprechen und Informationsveranstaltungen anbieten, um Reiterinnen frühzeitig auf die möglichen Symptome hinzuweisen.


Ein Aufruf zur Veränderung: Gemeinsam stark im Reitsport


Die Wahrheit über die Menopause und ihre Auswirkungen auf den Reitsport darf nicht länger verschwiegen werden. Frauen, die tagtäglich mit den Folgen zu kämpfen haben, fordern mehr Unterstützung, Aufklärung und Empathie – nicht nur von medizinischer Seite, sondern auch innerhalb der Reitsportgemeinschaft.


Initiativen wie die Balance-Website von Dr. Louise Newson und die #MakeMenopauseMatter-Kampagne zeigen, dass es Wege gibt, das Thema enttabuisiert anzugehen und Betroffenen zu helfen, ihre Leidenschaft im Sattel zu behalten.


„Es ist so wichtig, dass wir darüber sprechen. Nur so können wir verhindern, dass noch mehr Frauen den Reitsport – das, was sie lieben – aufgeben müssen“, betont eine engagierte Reiterin, die anonym bleiben möchte.

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