Hufschmied schlägt Pferd mit Hammer – die Konsequenzen sorgen für Diskussionen
- pferdewelten
- 26. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Ein Vorfall in Großbritannien schockiert die Pferdewelt: Ein erfahrener Hufschmied schlug einem jungen Pferd mit einem Hammer auf den Kopf. Trotz seiner Suspendierung bleiben viele Fragen offen – und die Diskussionen reißen nicht ab.

Ein Moment der Wut mit schwerwiegenden Folgen
Der Hufschmied Paul King wurde für sechs Monate von seiner Tätigkeit suspendiert, nachdem er ein dreijähriges Pferd namens "DJ" mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen hatte. Der Vorfall, der sich am 1. April letzten Jahres ereignete, wurde durch Überwachungskameras auf einem privaten Hof dokumentiert.
Die Bilder zeigen, wie King das Pferd am Kopf festhält und gezielt zuschlägt – ein Moment, der das Vertrauen der Pferdebesitzerin in ihren langjährigen Schmied schwer erschütterte.
„DJ ist nur ein Baby“ – Pferdebesitzerin entsetzt
Die Besitzerin von DJ, einem jungen Irish Draught Wallach, war zunächst schockiert, als sie erfuhr, dass ihr Pferd angeblich Schwierigkeiten beim Beschlagen gemacht habe.
„DJ ist eigentlich ein ruhiges Pferd, und ich fand es seltsam, dass Paul sagte, er habe sich so aufgeregt. Ich hätte sofort mit ihm gearbeitet, wenn ich das vorher gewusst hätte“, erklärte sie.
Ihr Misstrauen veranlasste sie, die Überwachungskamera zu überprüfen.
„Es war das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Er hielt seinen Kopf fest und schlug zu. Und dann log er mich über DJs Verhalten an.“
Die Folgen für DJ
Am Tag nach dem Vorfall bemerkte eine Stallhelferin eine 10 cm große Schwellung an DJs Kopf. Glücklicherweise ergab die tierärztliche Untersuchung keine bleibenden Schäden. Dennoch bleibt die emotionale Belastung für die Besitzerin groß: „Wenn es mein anderes Pferd gewesen wäre, das sensibler ist, hätte es ganz anders ausgehen können.“
Hufschmied zeigt Reue – aber reicht das aus?
Paul King räumte ein, dass sein Verhalten „ein Moment der Schwäche“ gewesen sei. In der Anhörung des Farriers Registration Council (FRC) entschuldigte er sich und erklärte, er sei „zutiefst beschämt“ über seinen Fehltritt. Die Disziplinarkommission stellte fest, dass es sich um ein isoliertes Ereignis handelte und King eine „unbescholtene Karriere über einen Zeitraum von 38 Jahren“ vorweisen könne.
Trotzdem betonte die Kommission, dass es einen „Moment der Überlegung“ gegeben habe, in dem King sich hätte zurückziehen können, anstatt zuzuschlagen. Seine sechsmonatige Suspendierung verbietet ihm während dieser Zeit zwar das Beschlagen von Pferden, aber er darf weiterhin Hufe ausschneiden – eine Regelung, die viele kritisieren.
Kritik an der Entscheidung: Genug Strafe oder zu milde?
Die Besitzerin von DJ äußerte sich skeptisch zur Entscheidung des FRC. „Es gibt keine Empfehlungen, wie er in Zukunft mit schwierigen Pferden umgehen soll. In meinem Job als Personalverantwortliche würde ich zumindest Weiterbildungsmaßnahmen vorschlagen.“
Die Tatsache, dass King trotz seiner Suspendierung weiterhin Pferde ausschneiden darf, sorgt ebenfalls für Unmut in der Pferdewelt. Viele fordern strengere Regeln, um sicherzustellen, dass derartige Vorfälle nicht wieder passieren.
Ein Appell an Pferdebesitzer
Dieser Vorfall wirft wichtige Fragen über den Umgang mit Pferden und das Verhalten von Fachleuten in stressigen Situationen auf. Pferdebesitzer sollten auf jeden Fall wachsam zu sein und sicherzustellen, dass sie Fachkräfte engagieren, die mit Geduld und Respekt arbeiten.
Trotz der Tragödie bleibt ein Hoffnungsschimmer: DJ hat sich vollständig erholt. Doch das Vertrauen in die Fachleute, denen wir unsere Pferde anvertrauen, hat in diesem Fall einen tiefen Kratzer bekommen.
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