Ein Pferd mit deinem Kind teilen? Das solltest du wissen
- pferdewelten
- 14. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Reiten verbindet – aber wie klappt es, sich ein Pferd mit dem eigenen Kind zu teilen? Diese Tipps helfen, Konflikte zu vermeiden und die Freude am gemeinsamen Hobby zu maximieren.

Die Vorstellung, sich ein Pferd mit dem eigenen Kind zu teilen, klingt nach einer perfekten Lösung: weniger Kosten, geteilte Verantwortung und mehr Zeit zusammen im Sattel. Doch bevor Eltern und Kinder den Schritt wagen, sollten einige wichtige Punkte bedacht werden.
Denn damit das gemeinsame Reiten Freude bereitet, braucht es die richtige Vorbereitung und klare Absprachen.
1. Passt das Pferd zu beiden?
Das richtige Pferd zu finden, ist der Schlüssel zum Erfolg. Es muss sowohl in Größe und Statur als auch in Temperament und Ausbildungsstand zu beiden Reitern passen. Wenn das Kind weniger Erfahrung hat oder noch unsicher ist, sollte das Pferd besonders ausgeglichen und gutmütig sein.
„Der Charakter des Pferdes ist entscheidend“, erklärt Trainer Jason Webb. „Ein älteres, erfahrenes Pferd, das bereit ist, einen Gang herunterzuschalten, kann oft die beste Wahl sein.“
2. Gemeinsame Ziele? Oder ganz unterschiedliche Pläne?
Reiterische Ambitionen können stark variieren. Während das Kind vielleicht von Pony-Club-Turnieren und rasanten Ausritten träumt, wünschen sich die Eltern entspannte Ausritte oder Winterjagden.
Kompromisse sind unumgänglich: Überlege vor dem Kauf, welche Anforderungen das Pferd erfüllen muss und wo du bereit bist, Abstriche zu machen. Ein vielseitiger „Allrounder“ kann hier die perfekte Lösung sein.
3. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten
Wer macht was? Klare Absprachen sind besonders wichtig, wenn das Kind wegen Schule oder anderen Verpflichtungen nicht immer Zeit für die Pferdepflege hat. „In unserer Familie funktioniert die Aufteilung gut“, erzählt die Tierphysiotherapeutin Diane Messum, die mit ihrer Tochter Eleanor eine vierjährige Stute namens Bonnie teilt.
„Während der Schulzeit übernehme ich mehr Verantwortung, während Eleanor in den Ferien mehr Zeit mit Bonnie verbringt.“
4. Ein Pferd, halbe Kosten? Fast.
Das Teilen eines Pferdes ist oft günstiger als zwei Pferde zu halten, doch Eltern müssen realistisch bleiben. Sie tragen in der Regel die Hauptlast der Kosten – vom Hufschmied bis zur Tierarzt-Rechnung.
Nur wenn das erwachsene Kind mit eigenem Einkommen beteiligt ist, lassen sich die Ausgaben tatsächlich teilen.
5. Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Mit einem gemeinsamen Pferd kommen auch schwierige Momente. Es kann vorkommen, dass das Pferd im Training fordert oder unerwartet reagiert. In solchen Fällen ist Teamarbeit gefragt:
„Manchmal muss ich Bonnie übernehmen, wenn sie Eleanor testet“, erzählt Diane. „Das frustriert meine Tochter gelegentlich, aber wir lernen gemeinsam und wachsen daran.“
6. Profi-Unterstützung statt elterlicher Ratschläge
Die meisten Eltern wissen: Eigene Kinder zu unterrichten, ist eine Herausforderung. Selbst erfahrene Reiter sollten professionelle Trainer hinzuziehen, die sowohl dem Kind als auch den Eltern helfen, besser zu werden. Eine einheitliche Unterrichtsstrategie vermeidet zudem Verwirrung für das Pferd.
7. Ein Pferd, zwei Reiter – Organisation ist alles
Es wird Momente geben, in denen beide Reiter das Pferd gleichzeitig nutzen wollen – sei es für Ausritte, Turniere oder Training. Um Konflikte zu vermeiden, hilft eine gute Planung.
„Ein Nachteil ist, dass nur einer von uns an Ausritten mit Freunden teilnehmen kann“, sagt Diane. „Aber mit guter Organisation klappt es trotzdem.“
Fazit: Gemeinsames Reiten als Familienabenteuer
Wer bereit ist, Kompromisse einzugehen und klare Absprachen zu treffen, kann viel Freude am Teilen eines Pferdes haben. „Reiten verbindet uns als Familie“, sagt Diane. „Und auch wenn es manchmal herausfordernd ist, macht es uns unglaublich viel Spaß.“
Wenn du die richtigen Voraussetzungen schaffst, wird das gemeinsame Pferd zu einem unvergesslichen Erlebnis für Eltern, Kind – und natürlich den treuen Vierbeiner.






Kommentare