Radikale Reformen: Neuer FN-Chef krempelt alles um!

Sparhammer, weniger Homeoffice und mehr Schulpferde – der neue FN-Präsident zieht knallharte Konsequenzen. Ist das die Rettung oder droht so das Chaos?

(Quelle: FN / Kaup)

Als Martin Richenhagen im November die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) als "Sanierungsfall" bezeichnete, hielten viele den 72-Jährigen für einen Pessimisten.

Doch jetzt, nach 100 Tagen im Amt, präsentiert der Unternehmer eine Bilanz, die Hoffnung macht – oder zumindest für gewaltige Veränderungen sorgt.

Vom Millionen-Minus zur Gewinnzone

Noch vor zwei Jahren lag das Defizit des Verbands bei knapp einer Million Euro. Nun soll ein Gewinn von 300.000 Euro erwirtschaftet werden. Richenhagens Vision: In fünf Jahren jährlich 500.000 Euro Gewinn und eine Rücklage von drei Millionen Euro.

Eine Lehre aus der Corona-Krise, die den Pferdesport hart getroffen hat. "Man weiß nie, wann die nächste Krise kommt", so der FN-Chef.

Stellenabbau und weniger Homeoffice

Ein schlankerer Verwaltungsapparat soll helfen. Statt vier gibt es nur noch zwei hauptamtliche Vorsitzende, darunter Sportchef Dennis Peiler. Auch das Ressort-System wird umstrukturiert. Homeoffice? Ab sofort nur noch ein Tag pro Woche!

Zudem soll die Fusion mit dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) geprüft werden, was weitere Einsparungen bringen könnte.

Schulpferde statt Eliteförderung?

Während die deutschen Spitzenreiter bei Olympia abräumen, kämpfen Reitschulen ums Überleben. Explodierende Tierarztkosten machen es schwer, Schulpferde zu halten. Viele Kinder können sich das Reiten nicht mehr leisten.

Mit der Initiative "100 Schulpferde plus" will die FN das ändern. Das erste gesponserte Pony, Calio, steht bereits im Reitverein Butzbach.

Die große Frage: Rettung oder Untergang?

Richenhagens Reformkurs ist radikal – doch ist er die Rettung für den Reitsport? Oder schadet der Sparkurs langfristig dem Breitensport? Eins ist sicher: Langweilig wird es bei der FN in den nächsten Jahren nicht!