Harmlos? Von wegen! – Warum diese gelbe Wiesenblume deinem Pferd ernsthaft schaden kann
- pferdewelten
- 9. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Sie sieht harmlos aus – doch die Butterblume kann für Pferde zur ernsten Gefahr werden. Denn die Wenigsten wissen, dass es verschiedene Pflanzenarten gibt, die so bezeichnet werden. Was du jetzt über die gelbe Blume wissen musst!

Wer durch eine sommerliche Pferdeweide spaziert, kennt sie: die leuchtend gelbe Butterblume. Sie wirkt unschuldig, fast idyllisch – doch genau das macht sie so tückisch. Denn hinter der hübschen Fassade verbirgt sich eine toxische Gefahr für Pferde.
Die British Horse Society (BHS) warnt eindringlich vor den Risiken, die von dieser Pflanze ausgehen – besonders bei bestimmten Wetterlagen und schlechter Weidepflege.
Toxisch und bitter – aber nicht immer gefährlich
Es gibt mehrere Arten von Blumen, die als Butterblumen bezeichnet werden. Neben dem Gewöhnlichen Löwenzahn und der Sumpfdotterblume sind darunter auch der Kriechende Hahnenfuß, der Scharfe oder auch Wiesen-Hahnenfuß und der Knollige Hahnenfuß.
Während der Löwenzahn sogar gerne als Heilpflanze bei Pferden genutzt wird, enthalten die Hahnenfußgewächse in frischem Zustand toxische Substanzen, die bei Pferden zu übermäßigem Speichelfluss, Durchfall oder sogar Koliken führen können. Doch die Natur hilft ein wenig: Die Pflanze schmeckt bitter, und die meisten Pferde meiden sie daher instinktiv – sofern genügend anderes Futter zur Verfügung steht.
Aber Achtung: Überweidete oder schlecht gepflegte Weiden erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Pferde aus Mangel an Alternativen doch zur Butterblume greifen – mit möglichen Folgen für die Gesundheit.
Hautreizungen und Wetterrisiken: Wann es besonders kritisch wird
Nicht nur beim Verzehr kann die Hahnenfuß-Butterblume Probleme verursachen: Die Giftstoffe reizen auch die Haut, besonders an empfindlichen Stellen wie Lippen, Nüstern und Beinen. Besonders tückisch: Die toxische Wirkung ist während der Blütezeit am stärksten – und sie verschlimmert sich bei nassem Wetter, da Feuchtigkeit die Reizstoffe aktiviert.
Ein kleiner Trost für Pferdehalter: Getrocknet in Heu ist die Hahnenfuß-Butterblume ungefährlich, da sie ihre Toxizität verliert. Die Gefahr besteht also nur auf der frischen Weide.
Wie du Butterblumen auf der Weide effektiv bekämpfst
Die Kontrolle der Butterblume erfordert zwei Dinge: Kenntnis der Art und das richtige Timing. Besonders die Knollige Butterblume ist hartnäckig, da ihre Wurzeln aus mehreren „Knöllchen“ bestehen – diese speichern die Giftstoffe und können nach unvollständiger Bekämpfung erneut austreiben.
Wichtig: Herbizide sollten vor der Blüte angewendet werden, also im frühen Frühling, sobald das Wachstum beginnt. Die Pflanze muss trocken sein, und es darf mindestens 12 Stunden nach der Anwendung nicht regnen, da sonst die Wirkung verpufft. Auch Frostperioden sind zu vermeiden.
Wird die erste Gelegenheit verpasst, kann im September ein zweiter Versuch gestartet werden. In jedem Fall gilt: Pferde müssen mindestens zwei Wochen von der behandelten Fläche ferngehalten werden. Wer unsicher ist, sollte auf einen zugelassenen Fachbetrieb zurückgreifen – manche Mittel benötigen sogar eine spezielle Genehmigung.
Vorbeugen statt Vergiften: So schützt du dein Pferd langfristig
Die beste Maßnahme gegen Butterblumen ist eine gesunde Weidewirtschaft. Wer für kräftiges Graswachstum sorgt, entzieht der Butterblume die Grundlage – sie gedeiht bevorzugt auf nährstoffarmen, ausgelaugten Flächen.
Fazit: Die hübsche Blume ist kein harmloses Wiesendekor, sondern kann für Pferde zur ernsthaften Gefahr werden. Gute Weidepflege und Aufmerksamkeit retten Leben – und sorgen dafür, dass dein Pferd sicher und gesund bleibt.
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