Ballentritt beim Pferd: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsmethoden
- pferdewelten
- 17. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Feb.
Ein Ballentritt ist eine häufig unterschätzte Verletzung, die für Pferde sehr schmerzhaft und belastend sein kann. Wenn sich ein Pferd mit dem Hinterhuf in den Ballen des Vorderhufs tritt, kann das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.

Der Bewegungsapparat eines Pferdes ist komplex und empfindlich zugleich. Pferde bewegen sich mit beeindruckender Eleganz und Kraft, doch gerade diese dynamischen Bewegungsabläufe bergen auch Risiken. Eine der häufigeren, dabei oft unterschätzten Verletzungen ist der sogenannte Ballentritt. Diese Verletzung tritt auf, wenn das Pferd sich selbst mit dem Hinterhuf in den Ballen des Vorderhufs tritt.
Was auf den ersten Blick nach einer harmlosen Unachtsamkeit aussieht, kann ernsthafte Folgen haben, wenn nicht schnell und angemessen reagiert wird. Ballentritte können Schmerzen, Infektionen und in schweren Fällen dauerhafte Schäden am Bewegungsapparat verursachen.
In diesem Ratgeber erfährst du, was es mit dieser Verletzung auf sich hat, welche Ursachen dahinterstecken, wie du die Symptome erkennst und welche Behandlungsmöglichkeiten dir zur Verfügung stehen. Zudem erhältst du wertvolle Tipps, wie du Ballentritten vorbeugen kannst, damit dein Pferd gesund und unbeschwert bleibt.
Was ist ein Ballentritt beim Pferd?
Ein Ballentritt beschreibt eine schmerzhafte Verletzung, die entsteht, wenn ein Pferd sich mit dem Hinterhuf in den Ballen des Vorderhufs tritt. Diese Verletzung ist besonders bei Pferden mit unkoordinierten Bewegungen, mangelnder Balance oder bestimmten Gangarten verbreitet. Pferde mit hoher Schrittlänge und aktiven Hinterbeinen sind hier besonders gefährdet.
Ursachen für einen Ballentritt
Die Ursachen für einen Ballentritt sind vielfältig. Häufig sind Fehlstellungen und eine ungleichmäßige Hufbelastung verantwortlich. Wenn ein Pferd beispielsweise zeheneng steht oder überstellt ist, kann es vermehrt zu Ballentritten kommen.
Auch das Gangverhalten und das Bewegungsmuster spielen eine Rolle. Pferde, die schwungvoll und raumgreifend gehen, sind besonders anfällig. Stolpern oder Unsicherheiten während des Laufens können das Risiko ebenfalls erhöhen.
Externe Faktoren wie eine falsche Hufbearbeitung oder unpassende Hufschuhe sind ebenfalls häufige Ursachen. Wenn Hufe zu lang werden oder der Beschlag nicht korrekt angepasst ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen Ballentritt deutlich. Darüber hinaus kann muskuläre Schwäche, etwa bei jungen Pferden oder nach längeren Trainingspausen, das Risiko ebenfalls steigern.
Symptome und Anzeichen
Ein Ballentritt kann unterschiedlich schwer ausfallen, zeigt jedoch meist eindeutige Symptome. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Schwellungen und Rötungen im Ballenbereich. Wenn die Verletzung frisch ist, kann auch eine Blutung erkennbar sein. In einigen Fällen führt der Tritt zu offenen Wunden, die sich leicht infizieren können.
Lahmheit oder Unregelmäßigkeiten im Gangbild sind ebenfalls typisch. Die betroffene Stelle zeigt sich oft berührungsempfindlich, und bei einer Infektion kann es zu eitrigem Ausfluss kommen.
Erste Hilfe bei Ballentritt
Wenn ein Ballentritt auftritt, ist schnelles Handeln wichtig. Zunächst sollte die Wunde vorsichtig mit klarem Wasser oder einer antiseptischen Lösung gereinigt werden. Blutungen lassen sich durch sanften Druck mit einer sauberen Kompresse stoppen.
Anschließend sollte die Verletzung mit einer antiseptischen Salbe behandelt und mit einem sterilen Verband geschützt werden. Bei tieferen oder stark blutenden Wunden sollte umgehend ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung eines Ballentritts richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Häufig kommen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz, um dem Pferd Erleichterung zu verschaffen.
In vielen Fällen ist auch eine Anpassung des Hufschutzes erforderlich, um zukünftige Verletzungen zu verhindern. Der Hufschmied kann hier spezielle Beschläge oder Hufschuhe anpassen. Physiotherapie und gezielte Bewegungsübungen helfen, das Gangbild des Pferdes langfristig zu verbessern. Wichtig ist zudem eine kontinuierliche Wundpflege, um Infektionen vorzubeugen.
Vorbeugende Maßnahmen
Um Ballentritt vorzubeugen, ist eine regelmäßige Hufpflege unerlässlich. Der Hufschmied sollte in festgelegten Intervallen den Beschlag kontrollieren und anpassen. Auch die Koordination des Pferdes lässt sich durch gezielte Bodenarbeit verbessern. Gerade junge oder untrainierte Tiere profitieren von einer langsamen Steigerung der Trainingsbelastung.
In gefährdeten Fällen können Hufglocken oder spezielle Schutzbeschläge das Risiko deutlich reduzieren.
Wann sollte ein Tierarzt gerufen werden?
Ein Tierarzt sollte hinzugezogen werden, wenn die Wunde tief oder stark blutend ist. Auch bei Anzeichen einer Infektion wie Schwellung, Eiter oder Fieber ist ärztliche Unterstützung notwendig. Bleibt das Pferd trotz Schonung lahm oder treten Unsicherheiten bei der Wundversorgung auf, ist professionelle Hilfe ratsam.
Fazit
Ballentritt beim Pferd ist eine ernstzunehmende Verletzung, die mit Aufmerksamkeit und guter Pflege verhindert oder behandelt werden kann. Eine achtsame Beobachtung des Pferdes, eine regelmäßige Hufkontrolle und ein ausgewogenes Training sind dabei die besten Maßnahmen.
Bei Verdacht auf eine Verletzung sollte nicht gezögert werden, einen Tierarzt zu konsultieren, um langfristige Schäden zu vermeiden.






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