„Sie hatte keine Chance“: Die herzzerreißende Rettungsaktion um Pferdedame Bella endet tragisch
- pferdewelten
- 13. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Bella, eine 18-jährige Isländer-Stute, wurde jahrelang ausgebeutet und verwahrlost. Tierschützer des Vereins „Ein Herz für alle Wesen“ kämpften bis zuletzt um ihr Leben, nachdem sie Bella vor der Schlachtung bewahrt hatten.

Bella lebte ein Leben voller Entbehrungen und Qualen. Über Jahre wurde die Stute von ihrem Halter für die Zucht benutzt, bevor sie „ausgedient“ hatte und zur Schlachtung nach Belgien transportiert werden sollte.
Ihre Aufgabe: Fohlen „produzieren“, während sie immer weiter abgemagert wurde. Als Tierschützer auf die schrecklichen Zustände aufmerksam wurden, war es fast zu spät.
Ausgehungert und ausgebeutet: Bellas grausames Schicksal
„Ihre Aufgabe war es, zu ‚produzieren‘, ohne Rücksicht auf ihren Zustand. Sie war nur noch Haut und Knochen“, erzählt Jennifer S., Vorstandsvorsitzende des Vereins „Ein Herz für alle Wesen“ gegenüber wa.de.
Der Transport in die Schlachthöfe Belgiens, bekannt für die unkontrollierte Verschleierung von Tierdokumenten, hätte Bella wohl nicht überlebt.
Die Rettung: Hoffnung inmitten des Grauens
Gegen eine Zahlung von 450 Euro – dem Preis, den der Schlachthof für Bella erhalten hätte – konnten die Tierschützer das Pferd freikaufen. Damit begann ein Wettlauf gegen die Zeit.
Bei ihrer Ankunft im Drensteinfurter Tierschutzverein offenbarte sich das Ausmaß von Bellas Leidensgeschichte: Sie war stark abgemagert, konnte kaum Futter aufnehmen, hatte schwere Zahnprobleme und war insgesamt in einem katastrophalen Zustand.
„Sie hat ihr Leben lang das falsche Futter bekommen, oft das der Kühe. Ihre Zähne waren komplett kaputt, ihr Körper ausgelaugt“, berichtet S. Trotz der dramatischen Ausgangslage schöpften die Tierschützer Hoffnung, Bella ein letztes Kapitel voller Fürsorge und Liebe zu schenken.
Ein verzweifelter Kampf – und ein tragisches Ende
Doch Bellas geschundener Körper war zu schwach. Die Umstellung auf eine angemessene Ernährung löste bei der Stute vermutlich ein sogenanntes Refeeding-Syndrom aus – eine tödliche Komplikation, die bei unterernährten Tieren auftreten kann, wenn sie plötzlich wieder Nahrung zu sich nehmen. „Wir haben sie vorsichtig angefüttert, doch sie wurde immer schwächer“, so S.
Schließlich musste Bella in eine Tierklinik gebracht werden. Aber selbst die besten Tierärzte der Region konnten nichts mehr für sie tun. Am Freitagnachmittag musste die Stute eingeschläfert werden. „Es hat uns das Herz gebrochen, aber wir haben alles gegeben“, schreibt der Verein.
„Wir wollen Gerechtigkeit“ – Anzeige gegen den Halter
Bellas Schicksal hat tiefe Spuren bei den Tierschützern hinterlassen. Neben der Trauer um die Stute bleibt der Zorn auf den ehemaligen Halter, der die Isländerin über Jahre ausbeutete und verwahrlosen ließ. Der Verein hat Strafanzeige erstattet und fordert, dass der verantwortliche Halter zur Rechenschaft gezogen wird.
Ein Appell an die Menschlichkeit
Bellas Geschichte ist tragisch und zeigt, wie grausam Tiere in der Verantwortung skrupelloser Menschen behandelt werden können. Doch sie zeigt auch, wie viel Herzblut und Engagement Tierschützer in ihre Arbeit stecken, um selbst einem einzigen Tier Hoffnung und Würde zurückzugeben.
„Wir haben alles versucht, Bella zu retten. Wir hätten ihr so gerne ein glückliches Leben ermöglicht. Doch sie war einfach zu geschwächt“, fasst S. zusammen. Die Geschichte von Bella mahnt, genauer hinzusehen und Tierleid nicht unbeachtet zu lassen – denn manchmal ist es die einzige Chance auf ein Wunder.






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