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Mallorca: Komplett abgemagertes Kutschpferd aus dem Verkehr gezogen

Völlig entkräftet und krank: Polizei schreitet ein – Tierquälerei auf Mallorca sorgt für Wut und Diskussionen. Der nächste traurige Höhepunkt in Bezug auf die Kutschpferde auf der Urlaubsinsel.

Kutschpferd in Palma de Mallorca
(Quelle: @Lokalpolizei Palma / mallorcamagazin.com)

Palma de Mallorca – Ein Anblick, der nicht nur Urlauber in der Altstadt erschütterte: Ein abgemagertes und krankes Kutschpferd wurde dort jetzt von der Polizei aus dem Verkehr gezogen.


Der Vorfall entfachte eine ohnehin hitzige Debatte über das Schicksal der Kutschpferde in der mallorquinischen Hauptstadt erneut.


Alarmruf von Touristen rettet das Tier


Am Wochenende machte eine Gruppe Urlauber eine grausame Entdeckung: Ein sichtlich geschwächtes und stark abgemagertes Pferd, das trotz seines schlechten Zustands weiterhin eine schwere Kutsche zog. Entsetzt alarmierten sie die Polizei, die gemeinsam mit einem Tierarzt einschritt.


Die Diagnose des Veterinärs war eindeutig: Das Tier war nicht mehr einsatzfähig. Es wurde unverzüglich in einen Stall gebracht, wo es mindestens zwei Wochen unter tierärztlicher Aufsicht bleiben soll. Doch der gesundheitliche Zustand des Pferdes ist so besorgniserregend, dass sich viele fragen, ob es überhaupt noch genesen kann.


Dem Besitzer drohen nun eine Geldstrafe von bis zu 900 Euro und der endgültige Entzug des Tieres – eine Strafe, die Tierschützer für viel zu milde halten.


Strengere Vorschriften greifen offenbar nicht


Die Stadtverwaltung von Palma hatte bereits im Frühjahr 2023 strengere Maßnahmen eingeführt, um das Wohlergehen der Tiere zu schützen. Neben verpflichtenden Gesundheitschecks und speziellen Gummihufeisen für die Kutschpferde sollten auch Steuer- und Abgabenpflichten kontrolliert werden. Doch der aktuelle Fall zeigt, dass diese Regeln offensichtlich nicht ausreichen, um Tierquälerei konsequent zu verhindern.


Der aktuelle Vorfall reiht sich in eine Serie schockierender Ereignisse ein: Bereits im Sommer 2022 kollabierte ein Kutschpferd bei über 36 Grad vor den Augen von Passanten. Solche Szenen sorgen immer wieder für Empörung und rufen Forderungen nach einem kompletten Verbot von Pferdekutschen auf den Plan. Hinzu kommen Entdeckungen von sogenannten "Ställen des Grauens", in denen die Kutschpferde untergebracht sind.


Ersatz durch Elektromobile?


Die Lösung scheint auf der Hand: In Städten wie Barcelona wurden Kutschpferde durch moderne Elektromobile ersetzt. Dort sind die traditionellen Kutschen nur noch bei besonderen Anlässen im Einsatz. Auch in Palma war ein solcher Wandel geplant, doch das Projekt scheiterte am Widerstand der Kutscher.


„Die Kosten für Elektromobile sind für uns nicht tragbar“, argumentierten diese. Bislang wehren sie sich erfolgreich gegen die Maßnahmen. Derzeit sind in Palma weiterhin 28 Lizenzen für Kutschpferde aktiv – und das Leid der Tiere setzt sich fort.


Erschütterung und Hoffnung auf Veränderung


Der abgemagerte Zustand des jüngsten Opfers hat nicht nur Touristen schockiert, sondern auch viele Einwohner Palmas. Die Bilder des geschundenen Pferdes verbreiten sich in den sozialen Medien und entfachen eine neue Welle der Empörung.


Wird dieser Vorfall das Ende der Kutschpferde in Palma einläuten? Die Hoffnung der Tierschützer ist groß, doch ob die Verantwortlichen tatsächlich den Mut haben, ein endgültiges Verbot durchzusetzen, bleibt ungewiss.


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