Kieselgur für Pferde: Sinnvoll oder nicht?

Kieselgur, auch Diatomeenerde genannt, ist ein natürliches Pulver, das aus den fossilen Überresten von Kieselalgen (Diatomeen) gewonnen wird. Es hat in der Pferdehaltung vielfältige Einsatzmöglichkeiten und wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet.

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Kieselgur ist besonders bekannt für seine positiven Effekte auf Haut, Fell, Hufe und Verdauung. Darüber hinaus wird es auch zur Bekämpfung von Parasiten verwendet.

In diesem Ratgeber erfährst du, was Kieselgur ist, welche Vorteile es für dein Pferd bieten kann, wie es angewendet wird, welche Dosierungen empfohlen sind und welche Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind.

Was ist Kieselgur?

Kieselgur ist ein natürliches Pulver, das hauptsächlich aus Siliziumdioxid besteht. Es wird aus den versteinerten Überresten von Kieselalgen, einer Art von mikroskopischen Meeresorganismen, gewonnen. Diese Algen produzieren in ihrem Lebenszyklus schalenartige Strukturen, die reich an Silizium sind. Diese fossilen Überreste werden abgebaut, fein gemahlen und ergeben ein pulveriges, weißes bis hellgraues Produkt.

Eigenschaften von Kieselgur

• Reich an Siliziumdioxid: Silizium ist ein wichtiger Bestandteil von Bindegewebe, Haut, Haaren und Hufen.

• Absorbierende Wirkung: Kieselgur hat eine starke absorbierende Wirkung, was sie besonders bei der Bekämpfung von Parasiten nützlich macht.

• Fein und abrasiv: Das Pulver ist sehr fein, aber hat auf mikroskopischer Ebene eine scharfe, abrasive Struktur, die Insekten und Parasiten schädigt, ohne jedoch dem Pferd zu schaden.

Wirkungen von Kieselgur auf Pferde

Kieselgur kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden und hat verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit von Pferden. Ihre Hauptanwendungsbereiche sind die Verbesserung von Haut, Fell, Hufen sowie die Unterstützung der Verdauung und die Bekämpfung von Parasiten.

Förderung der Haut-, Fell- und Hufgesundheit

Silizium ist ein wichtiger Baustoff für Haut, Haare und Hufe. Pferde, die Kieselgur als Nahrungsergänzung erhalten, profitieren von stärkeren Hufen, glänzendem Fell und gesünderer Haut.

• Stärkung der Hufe: Kieselgur kann die Festigkeit und Elastizität der Hufe verbessern, da Silizium für die Bildung von Keratin notwendig ist – einem Protein, das die Grundlage von Hufen und Haaren bildet.

• Gesundes Fell: Die regelmäßige Verabreichung von Kieselgur kann das Fell deines Pferdes glänzend und geschmeidig machen, indem es das Haarwachstum fördert und Haarausfall reduziert.

• Hautgesundheit: Kieselgur hilft bei der Verbesserung der Hautstruktur, da sie Silizium liefert, das für das Bindegewebe und die Hautelastizität notwendig ist. Sie kann bei Hautproblemen wie Schuppen oder kleinen Rissen helfen.

Unterstützung der Verdauung

Kieselgur hat eine entgiftende Wirkung im Darmtrakt und kann bei der Reinigung des Verdauungssystems helfen. Sie bindet Schadstoffe, Parasiten und Bakterien, die dann über den Kot ausgeschieden werden.

• Entgiftung: Kieselgur bindet unerwünschte Substanzen im Darm und hilft so, den Körper von Giftstoffen und Schwermetallen zu befreien.

• Parasitenbekämpfung: Durch ihre abrasive Struktur kann Kieselgur Darmparasiten wie Würmer schädigen, ohne dabei den Wirt (das Pferd) zu schädigen.

Natürliche Parasitenbekämpfung

Eines der häufigsten Einsatzgebiete von Kieselgur ist die Bekämpfung von Parasiten, sowohl innerlich als auch äußerlich. Das Pulver ist ein wirksames Mittel gegen Flöhe, Milben, Läuse und Würmer.

• Äußerliche Parasitenbekämpfung: Kieselgur kann äußerlich bei der Bekämpfung von Milben, Flöhen und Läusen eingesetzt werden. Die feine, scharfkantige Struktur schädigt die äußeren Hüllen dieser Parasiten, was sie austrocknet und abtötet.

• Innerliche Parasitenbekämpfung: Wenn Kieselgur über das Futter verabreicht wird, kann sie auch Darmparasiten wie Würmer bekämpfen. Die abrasive Struktur schädigt die Wurmhüllen, was sie abtötet, und der Darm wird auf natürliche Weise gereinigt.

Pflege der Stallumgebung

Kieselgur wird auch in der Stallhygiene eingesetzt, um die Umgebung trocken zu halten und Parasitenbefall vorzubeugen. Das Pulver absorbiert Feuchtigkeit und schafft so ein trockenes Umfeld, das Parasiten weniger Anreize bietet.

Verabreichung und Dosierung von Kieselgur

Innerliche Anwendung

Kieselgur wird am häufigsten als Nahrungsergänzung in das Futter deines Pferdes gemischt. Sie kann entweder als regelmäßige Gabe zur Unterstützung von Haut, Fell und Hufen oder kurweise zur Entgiftung und Parasitenbekämpfung verabreicht werden.

Dosierung:

• Großpferde (500-600 kg): 20-50 g pro Tag.

• Ponys oder Kleinpferde: 10-20 g pro Tag.

Anwendungstipps:

• Kieselgur kann einfach über das tägliche Kraftfutter gestreut werden. Achte darauf, dass dein Pferd genug Wasser zur Verfügung hat, da Kieselgur im Magen-Darm-Trakt Feuchtigkeit absorbiert.

• Eine Kur zur inneren Parasitenbekämpfung sollte etwa 4-6 Wochen dauern. Danach ist eine Pause empfehlenswert, bevor eine erneute Kur durchgeführt wird.

Äußerliche Anwendung

Zur äußeren Anwendung wird Kieselgur auf das Fell und die Haut des Pferdes gestäubt, insbesondere an Stellen, die von Parasiten betroffen sind, wie Schweifansatz, Mähne, Bauch und Beine.

Dosierung und Anwendung:

• Gebe Pulver gleichmäßig auf das Fell deines Pferdes und massiere es leicht ein. Achte darauf, dass du besonders die Bereiche behandelst, die von Parasiten befallen sind.

• Wiederhole die Anwendung alle paar Tage, besonders bei einem akuten Parasitenbefall.

In der Stallumgebung

Kieselgur kann im Stall gestreut werden, um die Umgebung trocken zu halten und Parasiten wie Milben und Fliegen zu bekämpfen. Es kann auf den Boden, in Ecken, in Boxen und auf Liegeflächen gestreut werden.

Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen

Kieselgur gilt als sicher für Pferde, jedoch sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

Atemschutz bei der Anwendung

Kieselgur ist sehr fein und kann bei der Anwendung Staub entwickeln. Dies kann beim Einatmen zu Reizungen der Atemwege führen, sowohl beim Menschen als auch beim Pferd. Achte darauf, das Pulver vorsichtig zu handhaben und Staubentwicklung zu vermeiden.

• Tipp: Trage bei der Anwendung von Kieselgur im Stall oder auf dem Pferd eine Maske, um Staub einzuatmen.

Überdosierung vermeiden

Auch wenn Kieselgur ein Naturprodukt ist, sollte die empfohlene Dosierung eingehalten werden. Eine Überdosierung kann zu Verdauungsproblemen oder einer Austrocknung des Verdauungstrakts führen, da Kieselgur Feuchtigkeit bindet.

Empfindliche Haut

Einige Pferde könnten auf Kieselgur mit Hautreizungen reagieren. Bei der äußerlichen Anwendung ist es wichtig, die Haut des Pferdes nach der ersten Anwendung zu beobachten. Wenn Rötungen oder Reizungen auftreten, sollte die Anwendung gestoppt werden.

Wann sollte Kieselgur nicht verwendet werden?

Kieselgur ist in den meisten Fällen sicher, aber es gibt einige Situationen, in denen sie mit Vorsicht oder gar nicht verwendet werden sollte:

• Pferde mit Atemwegsproblemen: Pferde, die bereits Atemprobleme wie Asthma oder COPD haben, sollten nicht in Kontakt mit Kieselgurstäuben kommen.

• Offene Wunden: Kieselgur sollte nicht auf offene Wunden aufgetragen werden, da die abrasiven Eigenschaften die Wundheilung beeinträchtigen könnten.

Fazit

Kieselgur ist ein äußerst vielseitiges Naturprodukt, das in der Pferdehaltung viele Vorteile bietet. Es fördert die Gesundheit von Haut, Fell und Hufen, unterstützt das Verdauungssystem und ist ein wirksames Mittel gegen Parasiten. Sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet, kann Kieselgur eine natürliche und ungiftige Ergänzung zur täglichen Pflege und Gesundheitsvorsorge deines Pferdes sein.

Die richtige Dosierung und Anwendung sind jedoch entscheidend, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Mit der richtigen Anwendung kann Kieselgur eine wertvolle Unterstützung für das Wohlbefinden und die Gesundheit deines Pferdes sein.