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Entzündungshemmer beim Pferd: Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Aktualisiert: 31. Okt. 2024

Entzündungshemmer sind für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen bei Pferden von entscheidender Bedeutung.


Apel mit Medikamentenspritzen
(Quelle: Sara Bakshi / Unsplash)

Entzündungshemmer helfen, Schmerzen zu lindern, Schwellungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Entzündungshemmer, ihre Anwendung, Wirkungsweise sowie mögliche Nebenwirkungen.


Was sind Entzündungshemmer?


Entzündungshemmer sind Medikamente, die die Entzündungsreaktion im Körper verringern. Sie werden häufig zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, darunter:


  • Gelenkentzündungen (Arthritis, Sehnenschäden)

  • Verletzungen

  • Infektionen

  • Allergische Reaktionen


Die wichtigsten Gruppen von Entzündungshemmern sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Steroidmedikamente.


Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)


NSAR sind die am häufigsten eingesetzten Entzündungshemmer bei Pferden. Sie wirken schmerzlindern, fiebersenkend und entzündungshemmend. Zu den gängigsten NSAR gehören:


  • Phenylbutazon: Häufig bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.

  • Flunixin: Besonders wirksam bei kolikartigen Schmerzen.

  • Ketoprofen: Wirksam bei akuten und chronischen Entzündungen.


Steroidmedikamente


Steroidale Entzündungshemmer, auch Kortikosteroide genannt, werden in der Regel bei schwereren Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Sie sind effektiver als NSAR, können jedoch schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Beispiele sind:


  • Dexamethason: Wirkt stark entzündungshemmend und immununterdrückend.

  • Prednisolon: Wird bei chronischen Entzündungen eingesetzt.


Indikationen für den Einsatz von Entzündungshemmern


Akute Verletzungen


Entzündungshemmer werden oft zur Behandlung akuter Verletzungen eingesetzt, wie z.B.:


  • Verstauchungen

  • Zerrungen

  • Sehnen- und Bänderverletzungen


Chronische Erkrankungen


Bei chronischen Erkrankungen wie Arthritis oder Hufgelenksentzündungen sind Entzündungshemmer wichtig, um die Lebensqualität des Pferdes zu verbessern.


Nach Operationen


Nach chirurgischen Eingriffen werden Entzündungshemmer zur Schmerzlinderung und zur Unterstützung der Heilung eingesetzt.


Allergische Reaktionen


In Fällen von allergischen Reaktionen, z.B. bei Heuschnupfen oder Hautentzündungen, können NSAR oder Kortikosteroide hilfreich sein.


Anwendung von Entzündungshemmern


Dosierung und Verabreichung


Die Dosierung von Entzündungshemmern hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:


  • Art und Schwere der Erkrankung

  • Gewicht des Pferdes

  • Art des Medikaments


Wichtig: Entzündungshemmer sollten immer unter Anleitung eines Tierarztes verabreicht werden. Überdosierung oder falsche Anwendung können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.


Verabreichungsformen


Entzündungshemmer können in verschiedenen Formen verabreicht werden:


  • Oral: Tabletten oder Pasten

  • Injektion: Intravenöse oder intramuskuläre Injektionen

  • Topisch: Salben oder Gele zur direkten Anwendung auf der Haut


Wirkungsweise


Mechanismus von NSAR


NSAR hemmen das Enzym Cyclooxygenase (COX), das für die Bildung von Prostaglandinen verantwortlich ist. Prostaglandine sind chemische Verbindungen, die Entzündungen und Schmerzen fördern. Durch die Hemmung von COX verringern NSAR die Produktion von Prostaglandinen und damit die Entzündungsreaktion.


Wirkungsweise von Kortikosteroiden


Kortikosteroide wirken auf unterschiedliche Weise, unter anderem durch:


  • Hemmung von Entzündungsmediatoren

  • Unterdrückung der Immunantwort

  • Beeinflussung des Stoffwechsels von Zellen


Nebenwirkungen von Entzündungshemmern


Entzündungshemmer sind zwar wirksam, können jedoch auch Nebenwirkungen verursachen. Diese sollten bei der Anwendung stets berücksichtigt werden.


Nebenwirkungen von NSAR


  • Magen-Darm-Probleme: Magenschleimhautentzündungen, Geschwüre, Durchfall

  • Nierenprobleme: Nierenschäden bei längerer Anwendung

  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.


Nebenwirkungen von Kortikosteroiden


  • Immununterdrückung: Erhöhtes Risiko für Infektionen

  • Hormonelle Veränderungen: Veränderungen im Stoffwechsel, Gewichtszunahme

  • Verhaltensänderungen: Aggressivität oder Unruhe


Wichtige Hinweise zur Anwendung


  • Tierarzt konsultieren: Entzündungshemmer sollten immer unter tierärztlicher Aufsicht verwendet werden.

  • Beobachtungen machen: Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten oder gesundheitliche Probleme Ihres Pferdes.

  • Langzeitbehandlung: Bei Langzeitanwendung sind regelmäßige Tierarztbesuche zur Kontrolle der Gesundheit erforderlich.


Fazit


Entzündungshemmer sind ein wichtiger Bestandteil der tierärztlichen Behandlung bei Pferden. Sie können bei verschiedenen Erkrankungen wirksam zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt werden.


Dabei ist es entscheidend, diese Medikamente verantwortungsvoll und unter tierärztlicher Aufsicht zu verwenden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren. Bei Fragen oder Unsicherheiten sollten Sie sich stets an einen Tierarzt wenden, um die beste Behandlung für Ihr Pferd sicherzustellen.

 

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