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Carl Hester: Die Erfolgsgeschichte eines Olympiastars, der nie Plan A hatte

Der mehrfach mit Olympia- und EM-Medaillen ausgezeichnete Dressurreiter Carl Hester MBE teilt die Lektionen seines Lebens: Von überraschenden Karriereentscheidungen bis hin zu bahnbrechenden Erkenntnissen im Training.

Dressurreiter Carl Hester neben Pferd
(Quelle: @carlhestermbe / Instagram)

Leidenschaft und Offenheit – diese beiden Dinge waren für den Top-Dressurreiter Carl Hester letztlich der Schlüssel zum Erfolg, da ist er sich inzwischen sicher. Denn seine Startbedingungen waren alles andere als optimal.


Carl Hester wurde auf der kleinen englischen Kanalinsel Sark geboren – einem Ort, der wenig mit der Welt des internationalen Reitsports zu tun hat. Doch genau das machte seine Geschichte so außergewöhnlich. Als er seinen Eltern eröffnete, eine Karriere mit Pferden anzustreben, war die Überraschung groß.


„Trotzdem haben sie mich immer unterstützt und gesagt: 'Mach, was dich glücklich macht',“ erinnert sich Hester.

Ein Start aus dem Nichts: Wie alles begann


Sein Aufstieg im Dressursport war rasant: Bereits ein Jahr, nachdem er bei Dr. Wilfried Bechtolsheimer („Dr B“) zu arbeiten begonnen hatte, trat er 1990 bei einer Weltmeisterschaft an. „Ich war völlig unvorbereitet auf die Ikonen dieser Zeit, aber das half mir, meinen eigenen Weg zu gehen.“


Die Lektionen des Erfolgs: Training, Vielfalt und Selbstvertrauen


Eine der wichtigsten Erkenntnisse in Hesters Karriere? Die Bedeutung von Selbsthaltung beim Pferd. „Mein Trainer Bert Rutten sagte mir früh: Ein Pferd bis zur Grand-Prix-Reife zu trainieren ist das eine – aber echte Selbsthaltung ist der Schlüssel,“ erklärt Hester.


Er setzt auf Abwechslung im Training, um sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit der Pferde zu fördern. „Pferde sind nicht dazu gemacht, den ganzen Tag im Stall zu stehen,“ betont er. Ob Weidegang, Handarbeit oder Training auf unterschiedlichen Böden – Hester glaubt fest daran, dass nur zufriedene Pferde Höchstleistungen erbringen können.


Der richtige Fokus: „Es ist nicht lebenswichtig“


Vor einem Wettkampf verfolgt Hester eine unkonventionelle Strategie: „Ich umgebe mich mit positiven Menschen, die mich vom Wettbewerb ablenken. Das hilft mir, mich erst dann auf die Aufgabe zu konzentrieren, wenn ich im Sattel sitze.“ Er erinnert sich dabei selbst daran:


„Es ist nur Dressur – es geht nicht um Leben und Tod.“

Diese Haltung hat ihn über die Jahre hinweg entspannt und erfolgreich gemacht. „Ich hätte mit 16 nicht wissen wollen, was mich erwartet, denn mein Leben war eine Überraschung nach der anderen. Und genau das liebe ich daran.“


Ein Blick zurück: Der Wunsch nach einer zweiten Chance


Wenn Hester sich ein Pferd aus der Vergangenheit zurückwünschen könnte, wäre es "Escapado", sein Partner bei den Europameisterschaften 2005. „Er war mein erstes Spitzenpferd und unglaublich talentiert, aber sehr sensibel. Ich wünschte, ich hätte damals das Wissen und die Erfahrung gehabt, die ich heute habe. Er hätte noch mehr erreichen können.“


Carl Hesters Geschichte zeigt, dass Erfolg oft dort entsteht, wo man ihn am wenigsten erwartet – und dass das Leben, mit all seinen Überraschungen, die größte Inspiration von allen sein kann.


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