Augenentzündung beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung
- pferdewelten
- 3. Feb.
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Die Augen eines Pferdes sind empfindlich und können leicht durch Umweltfaktoren, Verletzungen oder Infektionen beeinträchtigt werden. Eine Augenentzündung ist ein ernstzunehmendes Problem, das unbehandelt zu dauerhaften Schäden oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen kann.

Eine Augenentzündung bei Pferden kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern unbehandelt auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bis hin zur Erblindung führen. Daher ist es wichtig, Anzeichen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Augenentzündungen beim Pferd können viele Ursachen haben – von mechanischen Reizungen durch Staub oder Fremdkörper bis hin zu infektiösen oder allergischen Reaktionen. Besonders problematisch sind chronische oder immer wiederkehrende Entzündungen, wie etwa die Equine rezidivierende Uveitis (ERU, auch bekannt als Mondblindheit), die in schweren Fällen zur Erblindung führen kann.
Pferdebesitzer sollten daher gut über die möglichen Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten informiert sein. In diesem Ratgeber wird erklärt, woran man eine Augenentzündung beim Pferd erkennt, welche Ursachen zugrunde liegen können und welche Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung ergriffen werden können.
Eine rechtzeitige und gezielte Behandlung kann nicht nur das Wohlbefinden des Pferdes erheblich verbessern, sondern auch langfristige Schäden vermeiden.
Ursachen einer Augenentzündung beim Pferd
Augenentzündungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die häufigsten Ursachen sind:
Mechanische Ursachen
Staub, Sand oder Fremdkörper im Auge
Verletzungen durch Äste, Heu oder Stroh
Stiche von Insekten
Infektiöse Ursachen
Bakterielle Infektionen (z. B. durch Streptokokken oder Staphylokokken)
Virale Infektionen (z. B. Equines Herpesvirus)
Pilzinfektionen
Allergische Ursachen
Pollen- oder Stauballergien
Reaktion auf bestimmte Futterbestandteile
Kontaktallergien durch Reinigungsmittel oder Fliegensprays
Systemische Erkrankungen
Equine rezidivierende Uveitis (ERU, Mondblindheit)
Stoffwechselerkrankungen, die das Immunsystem schwächen
Autoimmunerkrankungen
Symptome einer Augenentzündung
Eine Augenentzündung beim Pferd äußert sich durch verschiedene Symptome, die einzeln oder in Kombination auftreten können:
Tränenfluss: Verstärkter oder eitriger Augenausfluss
Rötung der Bindehaut: Ein deutlich gerötetes und gereiztes Auge
Schwellung der Augenlider: Geschwollene oder verklebte Augenlider
Lichtempfindlichkeit: Pferd blinzelt häufig oder kneift das Auge zu
Reiben am Auge: Pferd versucht, sich das Auge an Gegenständen oder mit dem Huf zu reiben
Verändertes Verhalten: Unruhe, Kopfschütteln oder Berührungsempfindlichkeit im Kopfbereich
Trübung der Hornhaut: In schweren Fällen kann die Hornhaut milchig oder bläulich erscheinen
Diagnose durch den Tierarzt
Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die Ursache der Augenentzündung zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Der Tierarzt wird folgende Untersuchungen durchführen:
Allgemeine klinische Untersuchung: Bewertung des Allgemeinzustands des Pferdes
Ophthalmoskopie: Untersuchung des Auges mit einer speziellen Lampe
Fluoreszeintest: Nachweis von Hornhautverletzungen durch Anfärben mit fluoreszierender Flüssigkeit
Abstrich und Laboruntersuchung: Bei Verdacht auf eine bakterielle oder virale Infektion
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache der Augenentzündung.
Allgemeine Maßnahmen
Reinigung des Auges: Mit einer sterilen Kochsalzlösung oder speziellen Augenspülungen
Kühlung bei Schwellungen: Mit kühlen, feuchten Tüchern oder Gels
Schutzmaßnahmen: Vermeidung von Staub, Wind und Insekten (z. B. durch eine Fliegenmaske)
Medikamentöse Therapie
Antibiotische Augensalben oder Tropfen: Bei bakteriellen Infektionen
Kortisonhaltige Präparate: Bei allergischen Reaktionen oder nicht-infektiösen Entzündungen (nur nach tierärztlicher Anweisung!)
Antimykotische Mittel: Bei Pilzinfektionen
Schmerzmittel und Entzündungshemmer: Zur Linderung von Beschwerden
Behandlung von Mondblindheit (ERU)
Langfristige Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten
Chirurgische Maßnahmen wie Vitrektomie (Entfernung des Glaskörpers)
Schutzmaßnahmen wie UV-Schutzmasken
Prävention: So beugen Sie Augenentzündungen vor
Um das Risiko einer Augenentzündung beim Pferd zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
Saubere und staubfreie Umgebung: Regelmäßige Reinigung der Stallungen und Futterplätze
Fliegenschutz: Nutzung von Fliegenmasken und -sprays in der Insektensaison
Regelmäßige Augenpflege: Kontrolle und sanfte Reinigung der Augen
Sofortige Behandlung von Verletzungen: Kleinere Wunden frühzeitig desinfizieren
Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Besonders bei Pferden mit empfindlichen Augen oder bekannten Augenerkrankungen
Wann sollte der Tierarzt gerufen werden?
Eine Augenentzündung kann harmlos sein, aber auch schnell ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen. Der Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn:
Das Auge stark geschwollen oder verklebt ist
Das Pferd das Auge dauerhaft geschlossen hält
Eitriger oder blutiger Ausfluss auftritt
Eine plötzliche Verschlechterung des Sehvermögens bemerkt wird
Die Symptome trotz Behandlung nicht nach 24–48 Stunden abklingen
Fazit
Augenentzündungen beim Pferd sind häufig und können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Eine schnelle Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege und Prävention lassen sich viele Augenprobleme vermeiden und das Wohlbefinden des Pferdes langfristig erhalten.






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