top of page

Augenentzündung beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Augen eines Pferdes sind empfindlich und können leicht durch Umweltfaktoren, Verletzungen oder Infektionen beeinträchtigt werden. Eine Augenentzündung ist ein ernstzunehmendes Problem, das unbehandelt zu dauerhaften Schäden oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen kann.

Pferdeauge
(Quelle: @Sebastian Abbruzzese / Unsplash)

Eine Augenentzündung bei Pferden kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern unbehandelt auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bis hin zur Erblindung führen. Daher ist es wichtig, Anzeichen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.


Augenentzündungen beim Pferd können viele Ursachen haben – von mechanischen Reizungen durch Staub oder Fremdkörper bis hin zu infektiösen oder allergischen Reaktionen. Besonders problematisch sind chronische oder immer wiederkehrende Entzündungen, wie etwa die Equine rezidivierende Uveitis (ERU, auch bekannt als Mondblindheit), die in schweren Fällen zur Erblindung führen kann.


Pferdebesitzer sollten daher gut über die möglichen Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten informiert sein. In diesem Ratgeber wird erklärt, woran man eine Augenentzündung beim Pferd erkennt, welche Ursachen zugrunde liegen können und welche Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung ergriffen werden können.


Eine rechtzeitige und gezielte Behandlung kann nicht nur das Wohlbefinden des Pferdes erheblich verbessern, sondern auch langfristige Schäden vermeiden.


Ursachen einer Augenentzündung beim Pferd


Augenentzündungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die häufigsten Ursachen sind:


Mechanische Ursachen


  • Staub, Sand oder Fremdkörper im Auge

  • Verletzungen durch Äste, Heu oder Stroh

  • Stiche von Insekten


Infektiöse Ursachen


  • Bakterielle Infektionen (z. B. durch Streptokokken oder Staphylokokken)

  • Virale Infektionen (z. B. Equines Herpesvirus)

  • Pilzinfektionen


Allergische Ursachen


  • Pollen- oder Stauballergien

  • Reaktion auf bestimmte Futterbestandteile

  • Kontaktallergien durch Reinigungsmittel oder Fliegensprays


Systemische Erkrankungen


  • Equine rezidivierende Uveitis (ERU, Mondblindheit)

  • Stoffwechselerkrankungen, die das Immunsystem schwächen

  • Autoimmunerkrankungen


Symptome einer Augenentzündung


Eine Augenentzündung beim Pferd äußert sich durch verschiedene Symptome, die einzeln oder in Kombination auftreten können:


  • Tränenfluss: Verstärkter oder eitriger Augenausfluss

  • Rötung der Bindehaut: Ein deutlich gerötetes und gereiztes Auge

  • Schwellung der Augenlider: Geschwollene oder verklebte Augenlider

  • Lichtempfindlichkeit: Pferd blinzelt häufig oder kneift das Auge zu

  • Reiben am Auge: Pferd versucht, sich das Auge an Gegenständen oder mit dem Huf zu reiben

  • Verändertes Verhalten: Unruhe, Kopfschütteln oder Berührungsempfindlichkeit im Kopfbereich

  • Trübung der Hornhaut: In schweren Fällen kann die Hornhaut milchig oder bläulich erscheinen


Diagnose durch den Tierarzt


Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die Ursache der Augenentzündung zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Der Tierarzt wird folgende Untersuchungen durchführen:


  • Allgemeine klinische Untersuchung: Bewertung des Allgemeinzustands des Pferdes

  • Ophthalmoskopie: Untersuchung des Auges mit einer speziellen Lampe

  • Fluoreszeintest: Nachweis von Hornhautverletzungen durch Anfärben mit fluoreszierender Flüssigkeit

  • Abstrich und Laboruntersuchung: Bei Verdacht auf eine bakterielle oder virale Infektion


Behandlungsmöglichkeiten


Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache der Augenentzündung.


Allgemeine Maßnahmen


  • Reinigung des Auges: Mit einer sterilen Kochsalzlösung oder speziellen Augenspülungen

  • Kühlung bei Schwellungen: Mit kühlen, feuchten Tüchern oder Gels

  • Schutzmaßnahmen: Vermeidung von Staub, Wind und Insekten (z. B. durch eine Fliegenmaske)


Medikamentöse Therapie


  • Antibiotische Augensalben oder Tropfen: Bei bakteriellen Infektionen

  • Kortisonhaltige Präparate: Bei allergischen Reaktionen oder nicht-infektiösen Entzündungen (nur nach tierärztlicher Anweisung!)

  • Antimykotische Mittel: Bei Pilzinfektionen

  • Schmerzmittel und Entzündungshemmer: Zur Linderung von Beschwerden


Behandlung von Mondblindheit (ERU)


  • Langfristige Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten

  • Chirurgische Maßnahmen wie Vitrektomie (Entfernung des Glaskörpers)

  • Schutzmaßnahmen wie UV-Schutzmasken


Prävention: So beugen Sie Augenentzündungen vor


Um das Risiko einer Augenentzündung beim Pferd zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:


  • Saubere und staubfreie Umgebung: Regelmäßige Reinigung der Stallungen und Futterplätze

  • Fliegenschutz: Nutzung von Fliegenmasken und -sprays in der Insektensaison

  • Regelmäßige Augenpflege: Kontrolle und sanfte Reinigung der Augen

  • Sofortige Behandlung von Verletzungen: Kleinere Wunden frühzeitig desinfizieren

  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Besonders bei Pferden mit empfindlichen Augen oder bekannten Augenerkrankungen


Wann sollte der Tierarzt gerufen werden?


Eine Augenentzündung kann harmlos sein, aber auch schnell ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen. Der Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn:


  • Das Auge stark geschwollen oder verklebt ist

  • Das Pferd das Auge dauerhaft geschlossen hält

  • Eitriger oder blutiger Ausfluss auftritt

  • Eine plötzliche Verschlechterung des Sehvermögens bemerkt wird

  • Die Symptome trotz Behandlung nicht nach 24–48 Stunden abklingen


Fazit


Augenentzündungen beim Pferd sind häufig und können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Eine schnelle Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege und Prävention lassen sich viele Augenprobleme vermeiden und das Wohlbefinden des Pferdes langfristig erhalten.


Kommentare


  • Facebook
  • Instagram
  • Whatsapp

© 2024 PferdeWelten.net. Erstellt mit Wix.com

bottom of page