Forscher enthüllen: Peitschen im Trabrennen wirken oft kontraproduktiv
- pferdewelten
- 27. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Statt schneller zu laufen, werden viele Pferde nach einem Peitschenschlag langsamer, das zeigt eine neue Studie aus Schweden. Das ermittelten Forscher in Bezug auf den Einsatz von Peitschenhieben bei Trabrennen.

Peitschenschläge: Mehr Schaden als Nutzen?
Eine Gruppe von Forschenden der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften und des schwedischen Trabrennens analysierte Videos von 16 Rennen aus den Jahren 2018 und 2019.
Sie nahmen gezielt die letzten 800 Meter unter die Lupe und untersuchten die Auswirkungen der Peitsche auf die Geschwindigkeit der drei führenden Pferde. Die Ergebnisse überraschen:
Die Anzahl der Schläge pro Pferd variierte zwischen 0 und 16.
Die Häufigkeit der Schläge stieg gegen Ende der Rennen an.
Dennoch: Die Peitsche hatte bis zu den letzten 100 Metern keinen signifikanten Einfluss auf die Geschwindigkeit.
Schlimmer noch: Innerhalb von drei Sekunden nach einem Schlag wurden viele Pferde sogar langsamer.
Warum werden Pferde langsamer?
Die Forschenden diskutieren verschiedene mögliche Gründe:
Erschöpfung: Die Pferde könnten einfach zu müde sein, um auf die Peitsche mit Beschleunigung zu reagieren.
Erlernte Reaktion: Pferde könnten durch die Peitsche eine Art negatives Lernverhalten entwickeln. Die Studie vermutet, dass ein Pferd, das nach einem Schlag langsamer wird, diesen Effekt in zukünftigen Rennen wiederholen könnte – eine Art „Fehlkonditionierung“.
Kein Erfolgsrezept: Die Peitsche sichert keinen Sieg
Die Analyse zeigte auch, dass die Gesamtanzahl der Schläge keinen Einfluss darauf hatte, ob ein Pferd unter die ersten drei Plätze kommt. Es gab keinen Unterschied in der Peitschennutzung zwischen Siegern und anderen Platzierten.
Die Studienautoren ziehen ein klares Fazit: Peitschenhiebe sind kein Erfolgsgarant – im Gegenteil, sie könnten sogar das genaue Gegenteil bewirken.
Strengere Regeln ab 2025 – ein Schritt in die richtige Richtung?
Ab dem 1. April 2025 gelten neue Regeln im Trabrennsport: Peitschen dürfen dann nur noch durch Bewegungen aus dem Handgelenk eingesetzt werden. Die Studie unterstützt diesen Wandel und zeigt, wie wichtig es ist, eine gängige Praxis kritisch zu hinterfragen.
Fazit: Tierwohl vor Tradition
Die schwedische Studie stellt eine jahrzehntelange Praxis infrage und zeigt, dass Peitschen Pferde möglicherweise eher ausbremsen als antreiben. Ein Umdenken im Trabrennsport ist dringend nötig – nicht nur für bessere Leistungen, sondern auch für das Wohl der Tiere.






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