Martin Richenhagen: "Traktorkönig" soll deutsche Reiter aus der Krise führen
- pferdewelten
- 28. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Der neue Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung bringt nicht nur internationale Erfahrung, sondern auch jede Menge prominente Kontakte mit. Doch reichen sechs Monate, um den angeschlagenen Verband zu retten?

Martin Richenhagen, der neue Hoffnungsträger der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), kennt sie alle: Angela Merkel, Barack Obama und selbst Donald Trump. Doch was hat das mit seinem Amt zu tun? Auf den ersten Blick wenig, doch der 72-jährige "Traktorking" – wie ihn George W. Bush einst nannte – will genau diese Aura der Größe nutzen, um den Verband aus einer tiefen Krise zu führen.
Mit lockeren Anekdoten über seinen Werdegang und seinen internationalen Ruhm versuchte der Kölner bei seinem Amtsantritt die angespannte Stimmung im Verband aufzulockern. Die FN braucht genau das, denn hinter den Kulissen brodelt es.
FN in der Krise
Die FN steht vor enormen Herausforderungen. Finanzielle Defizite von fast einer Million Euro, interne Machtkämpfe und Rücktritte in den Führungsgremien haben den Verband ins Wanken gebracht. Richenhagen hat selbst keine Illusionen:
„Die FN ist ein Sanierungsfall.“
Doch der Mann, der sich einst vom Reitstallbetreiber zum CEO eines US-Landmaschinenriesen hocharbeitete, bringt einen außergewöhnlichen Lebenslauf mit. Richenhagen, der seit Jahrzehnten zwischen den USA und Deutschland pendelt, hat bewiesen, dass er Krisen meistern kann.
Unterstützung von den Größten im Reitsport
Rückenwind bekommt Richenhagen von echten Größen des Reitsports. Isabell Werth, Deutschlands Rekord-Olympionikin, lobt ihn als „den richtigen Mann zur richtigen Zeit“. Auch Springreit-Ikone Ludger Beerbaum unterstützt ihn und fordert, dass die Missstände im Verband dringend angegangen werden.
Diese prominente Unterstützung zeigt: Der neue Präsident genießt Vertrauen, sowohl bei den Athleten als auch international. Doch reichen seine Kontakte und sein Charisma, um die FN wieder auf Kurs zu bringen?
Sechs Monate, um zu überzeugen
Zeitdruck ist der größte Gegner von Richenhagen. Bis Mai 2025 hat er Zeit, um zu beweisen, dass er der Richtige für die langfristige Führung des Verbandes ist. Dann stehen turnusgemäße Neuwahlen an, bei denen auch er sich den Mitgliedern stellen muss.
Seine Visionen müssen also schnell sichtbar werden. Dabei betont er, dass er nie den Kontakt zum deutschen und internationalen Reitsport verloren habe – trotz seiner langen Karriere in den USA.
Ein humorvoller Hoffnungsträger
Seine Frau scherzt, dass er gar nicht mehr nach Hause kommen wird. Doch Richenhagen nimmt es mit Humor. Der Mann, der einst sein Studium mit einem eigenen Reitstall finanzierte, gibt sich nahbar und optimistisch.
Doch hinter dem lockeren Auftreten steckt ein klarer Fokus: „Ich bin hier, um etwas zu bewegen.“
Fazit: Große Erwartungen und wenig Zeit
Martin Richenhagen hat den Ruf, Probleme anzupacken und Erfolge zu erzielen. Doch die FN ist eine andere Herausforderung als ein börsennotiertes Unternehmen. Ob der "Traktorkönig" die deutsche Reiterliche Vereinigung aus der Krise führen kann, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Die Reitsportwelt schaut gespannt zu – denn wenn jemand die FN retten kann, dann vielleicht jemand, der gewohnt ist, sowohl mit Pferden als auch mit US-Präsidenten umzugehen.






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