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Apfeltrester für Pferde: Nutzen, Risiken und Anwendung

Apfeltrester, das Nebenprodukt aus der Saftherstellung, wird immer häufiger als Futterzusatz für Pferde verwendet. Doch was genau ist Apfeltrester, welche Vorteile bietet er, und worauf sollten Pferdehalter achten?

Apfelernte
(Quelle: Wix.com)

Pferdehalter stehen oft vor der Herausforderung, eine ausgewogene und zugleich schmackhafte Ernährung für ihre Tiere sicherzustellen. Neben klassischen Futtermitteln wie Heu und Kraftfutter gewinnen natürliche Ergänzungen zunehmend an Beliebtheit. Eine davon ist Apfeltrester – ein Nebenprodukt aus der Saftherstellung, das seit Jahren als nahrhafte und schmackhafte Ergänzung für Pferde diskutiert wird.


Doch wie gesund ist Apfeltrester wirklich für Pferde? Kann er bedenkenlos gefüttert werden, oder gibt es Risiken, die beachtet werden sollten?


Apfeltrester punktet mit einem hohen Rohfasergehalt, einer angenehmen Schmackhaftigkeit und wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Gleichzeitig wirft seine Nutzung Fragen auf: Wie viel ist zu viel? Für welche Pferde ist er geeignet, und wie sollte er richtig gelagert werden?


Gerade in einer Zeit, in der Futtermittel zunehmend unter die Lupe genommen werden, ist es wichtig, die Fakten zu kennen, um eine informierte Entscheidung für das Wohl Ihres Pferdes treffen zu können.


In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen – von den Nährstoffwerten des Apfeltresters über praktische Tipps zur Fütterung bis hin zu wichtigen Hinweisen für die richtige Lagerung und den Einkauf. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, ob Apfeltrester der perfekte Zusatz für Ihren Pferdefütterungsplan ist.


Was ist Apfeltrester?


Apfeltrester entsteht bei der Produktion von Apfelsaft, Most oder Cidre. Es handelt sich um die festen Rückstände, die nach dem Auspressen der Äpfel übrig bleiben. Dazu gehören:


  • Apfelschalen

  • Kerne

  • Stiele

  • Fruchtfleischreste


Apfeltrester wird oft getrocknet und in pelletierter oder loser Form als Futtermittel verkauft. Er ist reich an Ballaststoffen und enthält geringe Mengen an Fruchtzucker sowie wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.


Vorteile von Apfeltrester für Pferde


  • Ballaststoffe für die Verdauung: Apfeltrester ist eine hervorragende Quelle für Rohfaser, die die Verdauung fördert und das Darmmikrobiom positiv beeinflusst. Insbesondere Pferde mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt profitieren von diesem Futterzusatz.

  • Natürliche Energiequelle: Der geringe Fruchtzuckergehalt liefert leicht verfügbare Energie, ohne den Blutzuckerspiegel stark zu belasten.

  • Hoher Wassergehalt (bei frischem Trester): Frischer Apfeltrester kann helfen, den Wasserbedarf der Pferde zu decken, insbesondere bei heißem Wetter.

  • Aromatisch und schmackhaft: Apfeltrester wird von den meisten Pferden aufgrund seines fruchtigen Geschmacks gerne gefressen, was ihn zu einer guten Ergänzung für wählerische Tiere macht.

  • Reich an Antioxidantien: Sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole wirken antioxidativ und können die Gesundheit fördern.


Mögliche Risiken und Einschränkungen


Schimmelgefahr


Frischer Apfeltrester kann schnell verderben, insbesondere wenn er nicht korrekt gelagert wird. Schimmelbefall macht ihn ungenießbar und gefährlich für Pferde.


Fruktosegehalt


Obwohl der Fruchtzuckergehalt relativ niedrig ist, kann Apfeltrester für Pferde mit Stoffwechselproblemen wie Insulinresistenz oder Equinem Metabolischen Syndrom (EMS) problematisch sein.


Geringer Nährstoffgehalt


Apfeltrester ist keine vollständige Futterquelle. Er enthält wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe und sollte daher nur als Ergänzung gefüttert werden.


Kernerückstände


Die Apfelkerne enthalten geringe Mengen an Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt werden kann. Bei normaler Fütterung sind diese Mengen jedoch unbedenklich.


Wie wird Apfeltrester gefüttert?


Menge


  • Apfeltrester sollte in Maßen gefüttert werden. Für ein durchschnittliches Pferd reichen 200 bis 500 Gramm (trocken) pro Tag als Ergänzung.

  • Frischer Trester sollte ebenfalls in kleinen Mengen gegeben werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.


Zubereitung


  • Trockener Apfeltrester kann direkt verfüttert oder in Wasser eingeweicht werden, um ihn leichter verdaulich zu machen.

  • Frischen Trester vor der Fütterung prüfen, um sicherzustellen, dass er frei von Schimmel ist.


Kombination mit anderem Futter


Apfeltrester kann mit Heu, Luzerne oder anderen Futtermitteln gemischt werden, um die Schmackhaftigkeit zu erhöhen.


Für welche Pferde ist Apfeltrester geeignet?


Ideal für:


  • Freizeitpferde mit normalem Energiebedarf

  • Senioren, die schwer kauen können, da der Trester leicht verdaulich ist

  • Pferde mit empfindlichem Magen oder Verdauungsproblemen


Vorsicht geboten bei:


  • Pferden mit Stoffwechselerkrankungen wie EMS oder Hufrehe

  • Sehr aktiven Sportpferden, da der Nährstoffgehalt für ihre Bedürfnisse zu gering ist


Lagerung und Kauf von Apfeltrester


Frischer Apfeltrester


  • Kühl und trocken lagern, um Schimmelbildung zu vermeiden.

  • Innerhalb weniger Tage verfüttern.


Getrockneter Apfeltrester


  • In luftdichten Behältern aufbewahren, um Feuchtigkeit und Schädlingsbefall zu verhindern.

  • Achten Sie auf hochwertige, schimmel- und staubfreie Produkte.


Worauf beim Kauf achten


  • Herkunft: Bevorzugen Sie Trester von Herstellern, die keine chemischen Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel verwenden.

  • Zertifizierung: Wählen Sie Produkte mit geprüfter Qualität für Pferde.


Fazit: Apfeltrester – eine sinnvolle Ergänzung mit Bedacht eingesetzt


Apfeltrester kann eine wertvolle Ergänzung in der Pferdefütterung sein, vorausgesetzt, er wird in Maßen und mit Bedacht eingesetzt. Dank seines hohen Ballaststoffgehalts und seiner Schmackhaftigkeit kann er die Verdauung unterstützen und die Futteraufnahme fördern.


Dennoch sollte Apfeltrester niemals als Hauptfutter dienen, sondern immer in Kombination mit einem ausgewogenen Ernährungsplan verwendet werden. Pferdehalter sollten die individuellen Bedürfnisse ihres Tieres berücksichtigen und im Zweifel Rücksprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater halten.


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